Alltags-Knuspermüsli und die Ruhe vor dem Sturm

Puh, lang lang ist der letzte Beitrag her. Das war so nicht geplant – im Gegenteil! Ich wollte mehr bloggen statt weniger, endlich wieder kreativ werden und experimentierfreudig. Denn ich vermisse es. Sehr. Aber ohne Ideen, Motivation, Kreativität, Inspiration und Muße funktioniert das nicht…

Wie so oft hat mir mal wieder das Leben einen Strich durch die Rechnung gemacht :-) Und ob der Blog jemals wieder zu alter Form zurückfindet, steht doch sehr in den Sternen. Der Grund ist dieser hier:

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Ja, richtig, wir bekommen wieder Nachwuchs 😀 In ca. 4 Wochen wird M. einen kleinen Bruder bekommen! Sehr gewünscht und freudig erwartet. Aber natürlich ist so eine Schwangerschaft auch ordentlich fordernd und anstrengend. Zumindest für mich. Ich gehöre nicht zu den Frauen, die nur glückselig strahlend ihren Bauch streicheln, lächeln mit Herzchen in den Augen, tolle Haut, tolle Haare, die beste Zeit ihres Lebens genießen und bis drei Tage vor der Entbindung vier Mal pro Woche ins Yogastudio gehen, um zwischendurch Babysachen zu nähen und dem Ungeborenen vorzusingen. Nope. Die ersten 17 Wochen war mir einfach nur kotzeschlecht. Ständig. Von allem. Da war es eine Qual zu kochen oder auch nur einzukaufen, von bloggen ganz zu schweigen.

Mittlerweile ist das zum Glück längst vorbei, aber meine Vorlieben sind immer noch sehr einseitig und experimentieren geht gar nicht! Ich koche nur Sachen, von denen ich vorher weiß, wie sie schmecken werden. Und esse Tonnen an Obst. Immerhin. Ansonsten leide ich “nur” unter den üblichen Schwangerschafts-Wehwehchen, die an sich erträglich wären, wenn denn da nicht ein 3,5jähriges Kleinkind wäre, was 24 Stunden um mich herum ist. Ich betreue M. immer noch zu Hause und er will natürlich Mama, Mama, Mama, Action, raus, Action usw. Das ist auch alles gut so und wir haben einen schönen Alltag mit vielen Freunden und Abwechslung und Spielen, nur kollidieren seine Bedürfnisse natürlich so gaaaaaanz gelegentlich mit meinen. So 1-5437 Mal pro Tag 😉 Daher heißt es meist einfach funktionieren und organisieren. Essen ist eher Nebensache bzw. notwendige Nahrungsaufnahme und sollte eher schnell gehen. Denn: Hunger! JETZT!! Und am Wochenende bin ich einfach froh, wenn der beste Mann der Welt das Kind bespielt und ich fläzen und Haushalt machen kann. Für Experimente und Bloggen ist da wenig Raum. Tatsächlich und in mir. Wird sich wohl mit zwei Kindern auch nicht wirklich ändern. Obwohl…mit dem zweiten wird doch alles einfacher, oder?!

Jedenfalls wisst ihr jetzt, warum es hier so unglaublich ruhig ist auf dem Blog und warum das wohl auch erstmal so bleibt. Aber wer weiß, vielleicht kommt ja auch alles doch wieder anders :-) Wir werden es sehen.

Bis dahin kommt hier mein Lieblingsrezept für unser Alltagsmüsli, was M. jeden Morgen frühstückt. Es ist ein Knuspermüsli mit so ziemlich allem an Nährstoffen, was man sich so vorstellen kann. Dazu relativ fettarm (kein zugesetztes Öl) und mit (eher) wenig Zucker (ein bisschen Süße mag ich im Müsli), aber richtig viel Geschmack. Genossen mit Pflanzenmilch oder Sojajoghurt und Obst ist es echt perfekt und hält bei uns nie lange. Durch das lange Rösten ist es schon recht aufwändig, aber es lohnt sich, versprochen! Und wenn man nicht so gefräßige Raupen hat wie ich hier, hält es auch eine Weile…

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Zutaten für ca. 1400g – 1500g Müsli:

  • 500 g Haferflocken (egal, ob grob oder fein)
  • 70 g Cornflakes, ungesüßt
  • 40 g Quinoa- oder Amaranth-Pops
  • 40 g Buchweizen, ganz
  • 40 g Hirse
  • 40 g Leinsamen
  • 40 g Chiasamen
  • 40 g Sonnenblumenkerne
  • 100 g Mandeln
  • 70 g Nussmus nach Geschmack (ich nehme immer Mandel- oder Cashewmus, aber es geht auch jedes andere)
  • 350 g Apfelmark 
  • je 1 Tl Vanille und Zimt, gemahlen
  • 100g Zucker/Dattelsüße/Xucker/Vollrohrzucker o.ä.
  • 150 g Kokosmilch oder Kokosdrink

Zubereitung:

Haferflocken, Cornflakes, Pops und sämtliche Kerne/Körner/Saaten in eine sehr große Schüssel geben. Mandeln und Vanille und Zimt zufügen und alles gut vermengen.

In eine zweite (kleinere) Schüssel das Nussmus geben, ebenso Apfelmark, Zucker und Kokosmilch. Alles gut verquirlen oder kurz pürieren.

Die feuchten Zutaten zu den trockenen geben und alles richtig gut vermischen. Ich nehme erst den Löffel und “knete” dann alles nochmal gut mit den Händen durch, damit alles schön feucht und klebrig ist.

Die Müsli-Masse auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben (wer Umluft benutzt, sollte sie auf zwei Bleche verteilen) und im vorgeheizten Ofen bei ca. 180°C Ober- und Unterhitze backen. Die genaue Dauer ist ganz schwer zu benennen. Rechnet etwa mit einer Stunde. Nach zwanzig Minuten die Müsli-Masse wenden und durchmischen, dann dasselbe alle zehn Minuten bis das Müsli goldbraun und knusprig ist. Nicht ZU dunkel werden lassen – es wird beim Auskühlen noch knuspriger.

Abkühlen lassen und genießen.

Et voilà!

Schwarzwälder Kirschtörtchen im Glas

Man glaubt es kaum, aber es gibt mich noch 😀 Sowohl real als auch virtuell!

Exakt fünf Monate ist mein letzter Beitrag nun her 😮 Das ist eindeutig zu lang. Ihr habt mir gefehlt, das Bloggen hat mir gefehlt. Das Entwickeln von Rezepten, das Fotografieren (ok, das nicht so – wird einfach nie meins…) und vor allem das Schreiben. So kann und soll es nicht weiter gehen.

Für die lange Pause gibt es keinen konkreten Grund. Außer Alltag, fehlender Motivation, Zeit, Lust, Muße. Es war einfach ständig etwas anderes wichtiger. Ich habe aber vor, das zu ändern und nun in Zukunft wieder regelmäßiger zu bloggen – drückt die Daumen, dass es klappt und meine Ideen bleiben!

Als (Wieder-)Einstieg habe ich mir etwas Tolles überlegt: Torte! Und zwar keine geringere als Schwarzwälder Kirschtorte. Wie ich finde, die perfekte Kombination aus allem, was ich mag: mürber Haselnussboden, fluffigem Schokobiskuit und köstlichen Kirschen, yummy! Da mag dann sogar auch ich die Sahne. Alles zusammen empfinde ich einfach nur als perfekt. Ohne Alkohol, denn das mag ich nicht.

Ok, auch sehr klassisch und von daher vielleicht für den Einen oder die Andere langweilig und altbacken. Daher habe ich der Torte flugs ein neues Gewand verpasst und herausgekommen sind Schwarzwälder Kirschtörtchen im Glas! Na, wenn das mal nichts ist…

Die Glas-Variante hat diverse Vorteile neben der Tatsache, dass sie optisch einfach einiges her macht: auch Tortenlegastheniker wie ich schaffen so mit links ein Törtchen. Man muss also kein Deko-Talent haben und auch Leute, die mit so fisseligem Kleinkram, der eine Torte erst perfekt macht, nichts am Hut haben, kriegen diese Glas-Variante problemlos hin. Sie verzeiht nämlich so ziemlich alles. Außerdem liebe ich Desserts im Glas, weil jeder sein eigenes bekommt und fröhlich vor sich hin löffeln kann. Zudem ist diese Art der Schwarzwälder Kirschtorte sehr gut vorzubereiten, die Mengen sind absolut an den Bedarf anpassbar (eine ganze Torte wäre für uns zB einfach zu viel als Kleinfamilie) und man benötigt nur wenig Stauraum im Kühlschrank. Und besser zu transportieren sind die Gläser auch noch.

Also, probiert es aus! Für die nächste Party, Weihnachten oder einfach nur den sonntäglichen oder donnerstäglichen Kaffeeklatsch. Es lohnt sich. Ach, vom Haselnussmürbeteig empfehle ich DRINGEND, die doppelte Menge zu machen, denn dann habt ihr gleich noch ein paar oberköstliche Haselnusskekse, die auf der Zunge zergehen.

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Zutaten für 5 Gläser à ca. 290 ml (ich habe Weck-Gläser genommen):

Haselnuss-Mürbeteig:

  • 20 g Weizenmehl Typ 550
  • 20 g Haselnüsse, fein gemahlen
  • 1/2 El Speisestärke
  • 15 g Zucker
  • je eine Prise Vanille und Salz
  • knapp 20 g Pflanzenmargarine

Schokobiskuit:

  • 90 g Weizenmehl Typ 550
  • 20 g Speisestärke
  • 12 g Kakaopulver
  • 35-40 g Zucker 
  • 1/2 Tl Vanille, gemahlen
  • Prise Salz
  • 1/2 Tl Natron
  • 1/2 Tl Backpulver
  • 20 g Öl, geschmacksneutral
  • 125 g Wasser (gerne halb Sprudel, halb Leitungswasser)
  • 1/2 Glas Kirschen (Abtropfgewicht ca. 380 g, davon dann die Hälfte)
  • 150 g des Kirschsaftes
  • 1 El Speisestärke
  • 1/2 Tl Vanille, gemahlen
  • 200 ml steif aufschlagbare Pflanzensahne (egal, ob Soja, Kokos, Reis o.ä.), ggf gekühlt
  • Zucker/Puderzucker nach Geschmack
  • Schokoraspel zum Bestreuen

Zubereitung:

Für den Haselnussmürbeteig das Mehl mit den gemahlenen Haselnüssen, Zucker, Stärke, Salz und Vanille mischen. Die Pflanzenmargarine zufügen und alles zu einem weichen glatten Teig verkneten.

Den Teig auf der bemehlten Arbeitsfläche dünn (2-3 mm) ausrollen und mit einem Förmchen Kreise ausstechen, die einen Tick kleiner sind als der Boden des Glases, in dem später das Törtchen geschichtet wird. Die Kreise auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen, so dass noch mindestens die Hälfte des Bleches frei bleibt (da kommt der Biskuit drauf).

Für den Biskuit das Mehl mit Stärke, Kakaopulver, Zucker, Salz, Vanille, Natron und Backpulver gut mischen, dann das Öl und Wasser zufügen und alles zu einem halbwegs glatten Teig verrühren (Klümpchen dürfen gerne sein, mit dem Löffel rühren genügt und vor allem: nicht lange rühren!).

Den Biskuit-Teig auf die freie Seite des Backbleches mit den Mürbeteigböden geben, mit einer Teigkarte oder Löffelrückseite möglichst gleichmäßig und relativ dünn (6-7 mm) ausstreichen.

Das Blech mit den beiden Teigen nun in den vorgeheizten Backofen schieben und alles bei ca. 180 °C Ober- und Unterhitze ca. 20 Minuten backen. Herausholen und abkühlen lassen. Dann aus dem Biskuit 10 Kreise in der Größe des Glasdurchmessers ausstechen.

Die Kirschen abtropfen lassen, dabei den Kirschsaft auffangen. 150 g davon in einem kleinen Topf erhitzen und aufkochen lassen. Währenddessen die Stärke mit 2 El Wasser glattrühren. Zu dem kochenden Kirschsaft geben, schnell verrühren und kurz eindicken lassen. Dann die Kirschen zufügen sowie Vanille und Zucker nach Geschmack.

Vom Herd nehmen und auskühlen lassen.

Die aufschlagbare Pflanzensahne mit Puderzucker nach Geschmack (und je nachdem, ob gesüßte oder ungesüßte Sahne verwendet wird) auf hoher Stufe einige Minuten steif schlagen bis sie möglichst standfest und fluffig ist (je nach Sahne kann auch Sahnesteif verwendet werden…).

Jetzt wird geschichtet: auf den Boden der Gläser je einen Haselnuss-Mürbeteig legen, darauf einen Löffel Kirschen, darauf Sahne-Tuffs mit einem Spritzbeutel spritzen (oder mit einem Löffel draufstreichen), darauf einen Biskuitkreis, dann wieder Kirschen, Sahne, Biskuit und zum Schluss wieder Sahne. Nach Belieben verzieren, etwas kalt stellen und dann genießen.

Et voilà!

Nuss-Cupcakes mit Cashew-Schoko-Frosting

Ich würde ja gerne sagen, dass ich meine Rezepte und Blog-Posts tagelang detailliert plane, organisiere, aufschreibe usw. Und dass ich mir im Vorfeld genauestens Gedanken darüber mache, wie das Rezept aussehen soll, welche Zutaten es beinhaltet und wie die Zubereitung verläuft. Dann gehe ich einkaufen und weil ich vorher alles so gut geplant und notiert habe, klappt dann auch alles perfekt und in Schönschrift.

So, und nun zur Realität :-) . Bei diesem Rezept sah diese so aus: ich war einkaufen mit Kind. Während ich im einen Gang war, stromerte M. irgendwo herum und kam dann freudestrahlend mit einer Packung voller Cupcake-Formen an. In hellgrün, mit weißen Punkten und leicht schnörkeligem Rand. Aus festem Papier. Hach, ich liebe diese Kind <3 Das ist MEIN Sohn! Er weiß manchmal ganz genau, wie man Mama glücklich machen kann. Er war also der Meinung, wir müssten unbedingt diese Förmchen kaufen und man darf sein Kind ja nicht enttäuschen, also wurden sie mitgenommen (juchuh!!). Jetzt brauchte ich nur noch ein Rezept. Eigentlich wollte ich Muffins. Schnöde, nichtssagende trockene Muffins, weil ich so gar keine Lust auf Schnickschnack hatte und schließlich sollten sie ja nur für uns sein und weder zum Mitbringen noch für den Blog.

Ich entschied mich für Nuss-Muffins. Schnell zusammengerührt, aus simplen Zutaten. Lecker, saftig, unspektakulär. Eigentlich war es das. Eigentlich. Denn uneigentlich stand schon seit über einem Tag ein Schälchen mit eingeweichten Cashews in der Küche, aus denen ich veganen Cashewkäse machen wollte. Dummerweise nur hatte ich so überhaupt keinen Appetit mehr auf Cashewkäse…aber was tun mit den eingeweichten Dingern? Genau! Schokocreme. Klar, oder?!

Davon hatte ich schon häufiger gelesen, aber es noch nie getestet und es war definitiv einen Versuch wert. Also habe ich diverse Zutaten in den Mixer gegeben wie eben jene Cashews, Kokosfett, Pflanzenmilch, Kakaopulver und Reissirup. Aber irgendwas fehlte und süß genug war es auch nicht, daher Kokosblütensirup dazu und zack! perfekt.

Die Creme war göttlich und natürlich kann man sie auch pur löffeln, aber da die Nuss-Muffins ja nunmal da waren, ergab sie einfach das ideale Topping und aus den Muffins wurden Cupcakes. So läuft das manchmal 😀 . Und alles zusammen war einfach sowas von lecker und gut, dass ich es euch nicht vorenthalten möchte. Daher gibt es das Rezept nun doch auch für den Blog und das alles trotz mangelhafter Deko-Spritzkünste meinerseits, aber ihr könnt es ja besser machen. Alternativ kann man die Cupcakes auch aushöhlen und die Creme einfüllen oder alles mit einem Löffel daraufstreichen. Egal, schmecken wird es fantastisch. M. hat übrigens als Dank für das Finden der süßen Förmchen einen ganzen großen Cupcake mit Creme alleine auffuttern dürfen. Fand er super.

Cupcakes

 

Zutaten für ca. 6 Riesen-Förmchen oder 10-12 normale:

Teig:

  • 150 g gemahlene Nüsse (ich hatte halb Mandeln und halb Haselnüsse)
  • 100 g Weichweizengrieß (oder Dinkelgrieß)
  • 75 g Dinkelmehl Typ 630
  • 75 g Rohrohrzucker
  • 1 1/2 Tl Backpulver
  • 1/2 Tl Natron
  • 1/2 Tl Vanille, gemahlen
  • eine Prise Salz
  • 1 El Zitronensaft
  • 180 g Pflanzenmilch
  • 40 g Öl, geschmacksneutral

Topping (reicht für ca. 12 Cupcakes):

  • 100 g Cashews, für 5-8 Stunden eingeweicht (oder über Nacht)
  • 25 g Kakaopulver
  • 45 g Reissirup
  • 25 g Kokosblütensirup (alternativ insgesamt 60 g Agavensirup (nur 60 g, da Agavensirup deutlich süßer ist als Reis- und Kokosblütensirup))
  • 40 g Kokosfett oder Kokosöl (je nachdem, ob ihr Kokosgeschmack wollt oder nicht…)
  • 100 g Pflanzenmilch
  • 1/2 Tl Vanille, gemahlen

Zubereitung:

Für den Teig die gemahlenen Nüsse in einer Schüssel mit dem Grieß, Dinkelmehl, Rohrohrzucker, Backpulver, Natron, Vanille und Salz gut vermischen. In einer zweiten Schüssel die Pflanzenmilch mit Zitronensaft und Öl verquirlen und dann zu den trockenen Zutaten geben. Mit einem Löffel oder dem Schneebesen kurz verrühren bis sich alles gut verbunden hat. Nicht zu lange rühren, kleine Klümpchen machen nichts und verschwinden beim Backen.

Den Teig in die Muffinförmchen füllen und im vorgeheizten Backofen bei ca. 180°C Ober- und Unterhitze 20-30 Minuten backen. Die Backzeit variiert je nach Förmchengröße natürlich sehr, daher unbedingt eine Stäbchenprobe machen.

Die Küchlein komplett auskühlen lassen.

In der Zwischenzeit die Schokocreme zubereiten: hierfür die eingeweichten Cashews abgießen und in einem Sieb gut mit klarem Wasser abspülen. Abtropfen und in den Mixer geben. Das Kokosfett/-öl schmelzen und mit den übrigen Zutaten zu den Cashews geben.

Alles auf höchster Stufe 1-2 Minuten zu einer glatten feinen Creme mixen möglichst ohne Stückchen. Abschmecken und je nach Süßhunger noch nachsüßen.

Die Creme direkt in einen Spritzbeutel mit gewünschter Tülle geben (die Spitze/Tülle umklappen, damit nichts rausläuft) und den Spritzbeutel in den Kühlschrank stellen (ich nehme dafür immer eine kleine Schüssel, aber ein Glas sollte auch gehen).

Die Creme 1-2 Stunden durchkühlen lassen, dann ganz nach Deko-Vorlieben auf die fertigen Nuss-Küchlein spritzen, dekorieren o.ä. (die Creme sollte nicht zu lange im Voraus auf die Cupcakes aufgetragen werden, da sie relativ schnell eine dunkle “Haut” bekommt).

Reinbeißen und genießen.

Et voilà!

Vegane Dessertträume und eine Limetten-Joghurt-Creme

Heute gibt es Novum auf dem blog: Ich rezensiere ein Buch. Das gab es hier noch nie! (und wird auch eine Ausnahme bleiben) Aber keine Angst, ein Rezept gibt es natürlich auch dazu 😀

Vor einigen Wochen hat mit Brigitte von B.B.´s Bakery gefragt, ob ich nicht Lust hätte, ihr neues Buch “Vegane Desserträume” zu rezensieren. Ich hatte! Aus zwei Gründen: zum einen “kenne” ich Brigitte seit einer Weile über facebook und finde sie ganz furchtbar sympathisch. Ich folge auch ihrem blog schon lange und mag ihre wunderbaren Kreationen der süßen veganen Küche (von den tollen Fotos ganz zu schweigen!). Außerdem teilen wir unsere große Liebe zu veganen Käsekuchen sowie die Freude am Experimentieren. So passiert es nicht selten, dass sie mich durch ihre Rezepte inspiriert und umgekehrt – das macht super viel Spaß und führt zu tollen Ergebnissen.

Der zweite Grund ist der, dass ich selber keinen guten Draht zu Desserts habe. Beziehungsweise zu deren Rezept-Entwicklung. Das liegt mir einfach nicht so – ich kann besser backen und kochen. Für Desserts fehlen mir irgendwie die Ideen. Wenn ihr meine Rezepte durchstöbert, werdet ihr merken, dass es hier auf dem blog auch kaum welche gibt. Daher kam mir das Dessert-Buch gerade Recht.

Dessert

 

Brigittes Buch ist voll mit Desserts! Genauer gesagt mit 47, wenn ich mich nicht verzählt habe. Aufgeteilt in folgende Kategorien:

Zum Löffeln

Zum Herzerwärmen

Zum Schwelgen

Zum Dahinschmelzen

Zum Stibitzen

In “Zum Löffeln” findet ihr so leckere Sachen wie Schoko-Karamell-Marillen-Trifle, Macadamia-Beeren-Cheesecake-Dessert oder Tonka-Schoko-Mousse mit Salz-Krokant. In “Zum Herzerwärmen” geht es weiter mit zB Topfenkupperln im Knuspermantel mit marinierten Erdbeeren, Ofen-Kastanien-Palatschinken mit Walnüssen oder Joghurt-Mandel-Gratin mit roten Beeren. Dann folgen in “Zum Schwelgen” u.a. Kokos-Dattel-Brownies mit Kokos-Schoko-Sauce, Weiße Schoko-Mandel-Kürbis-Küchlein mit Zimtschaum und Kirsch-Colada-Törtchen. In “Zum Dahinschmelzen” geht es um kalte Köstlichkeiten wie Frozen Yogurt mit Erdbeerswirl, Avocado-Limetten-Eis oder Mohn-Linzer-Cookies-Eis. Und zum Schluss gibt es in “Zum Stibitzen” Kleinigkeiten wie Himbeer-Cashew-Konfekt, gefüllte Klebreisbällchen im Sesammantel oder Gebackene Zitronen-Basilikum-Drops.

Ihr seht, da ist wirklich für jeden etwas dabei und ein Rezept klingt besser als das andere. Abgerundet werden die Rezepte-Kapitel mit einer Einleitung “Meine süße Trick- und Zauberkiste”, wo Brigitte allerlei Tipps gibt zur Dessert-Zubereitung und den richtigen Zutaten und die Leser in ihre Geheimnisse rund um selbstgemachtes Eis einführt.

Am Ende gibt es zwei Rezepte- und Stichwort-Register, was ich unglaublich toll und hilfreich finde! Einmal alphabetisch und dann aber noch eines, in welchem die Rezepte unterteilt sind in gluten- und sojafrei, alternativ gesüßt, unkompliziert und gut vorzubereiten. Von dem Register bin ich wirklich begeistert, denn hier hat sich endlich mal jemand Gedanken gemacht, wie man schnell das gewünschte Rezept findet.

Zu jedem Rezept gibt es außerdem ein wunderschönes Foto (Brigitte hat nicht nur alle Rezepte für die Fotos selber hergestellt, sondern auch selber dekoriert und arrangiert. Respekt!), sowie Tipps und Tricks und kleine Anekdoten. Dazu ist jedes Rezept mit Symbolen gekennzeichnet, so dass auf den ersten Blick erkennbar ist, ob das Rezept sojafrei, glutenfrei, alternativ gesüßt usw. ist.

Man merkt einfach, in dem Buch steckt viel Liebe, Herzblut und Kreativität. Es macht richtig Spaß, darin herum zu blättern, sich inspirieren zu lassen und einen wässrigen Mund zu bekommen.

Ich habe für euch ein Rezept herausgesucht, was wunderbar erfrischend ist und damit in den Frühling und Sommer passt: eine Limetten-Joghurt-Creme mit Himbeeren und Knusperstreuseln. Das Dessert ist prima vorzubereiten und schmeckt gerade durch die Kombination von fruchtig, süß, säuerlich und knusprig ganz großartig! Sowohl Mann als auch Kind waren begeistert :-) . Die Zubereitung hat sehr gut geklappt, einzig die Mengenverhältnisse waren nicht so meins. Für meinen Geschmack reicht die Hälfte der Limetten-Creme bzw. müsste die Himbeer-Komponente verdoppelt werden, aber ich liebe auch rote Grütze und da die Himbeeren mich sehr daran erinnern, hätte ich davon einfach gerne mehr gehabt. Außerdem war mir die Creme etwas zu sauer, beim nächsten Mal nehme ich weniger Limette. Knusperstreusel hatte ich auch noch viele übrig, aber darüber kann man sich ja nun nicht beschweren 😉 Die schmecken nämlich quasi fast überall drin! Meine Änderungen notiere ich in dem Rezept, ansonsten ist es uneingeschränkt lecker! Also, löffelt los.

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Zutaten für vier Dessertgläser:

Für die Knusperstreusel:

  • 40 g Mandeln
  • 75 g Haferflocken, Kleinblatt
  • 2 El Sesam
  • 1,5 El pflanzliches Öl, geschmacksneutral (ich habe 2 El genommen)
  • 1 El Agavendicksaft
  • (ich habe noch etwas gemahlene Vanille und Zimt zugefügt, da ich Zimt in Streuseln liebe)

Für die Himbeeren:

  • 1 geh. Tl Vanillepuddingpulver (ich habe Stärke genommen plus gemahlene Vanille)
  • 250 g Himbeeren (frisch oder TK)
  • 1 El Rohrohrzucker (optional)

Für die Limetten-Joghurt-Creme (für mich reicht die Hälfte der Menge):

  • 150 g Schlagcreme (ich hatte gesüßte Schlagcreme von Schlagfix)
  • 200 g Sojajoghurt (natur), abgetropft (Ausgangsbasis ca. 320 g Joghurt) (ich hatte den Alpro Go On Quark und konnte mir das Abtropfen so sparen)
  • 40 g Rohrohrzucker
  • 10 g Vanille-Rohrohrzucker
  • 1 Tl Limettenschale, abgerieben
  • Saft von zwei Limetten (ca. 100 ml) (ich nehme beim nächsten Mal nur 50-75 ml)
  • 1/2 Tl Agar-Agar

Zubereitung:

Für die Knusperstreusel die Mandeln fein hacken und mit den übrigen Zutaten mischen und etwas verkneten. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben, flach darauf verteilen und im vorgeheizten Backofen bei 180°C Ober- und Unterhitze ca. 10 Minuten knusprig backen. Dabei einmal wenden. Die Knusperstreusel gut im Auge behalten, da sie sehr schnell bräunen.

Aus dem Ofen holen und komplett abkühlen lassen.

Die Himbeeren in einen Topf geben, mit dem Rohrohrzucker süßen und aufkochen. Das Vanillepuddingpulver mit 1-2 El Wasser glatt rühren. Zu den Himbeeren geben und alles 1-2 Minuten unter Rühren köcheln lassen. Abschmecken und ggf nachsüßen.

Die Himbeeren auf die Dessertgläser verteilen und abkühlen lassen.

Zwischenzeitlich die Joghurt-Creme zubereiten. Hierfür den Schlagcreme sehr steif schlagen. Die Limetten auspressen und den Saft mit dem Agar-Agar in einen kleinen Topf geben. Unter Rühren mindestens zwei Minuten sprudelnd kochen lassen, dann kurz etwas abkühlen (nicht komplett, sonst ist das Agar-Agar bzw die Flüssigkeit bereits geliert!).

Den abgetropften Joghurt mit dem Rohrohrzucker, Vanillezucker und der Limettenschale verrühren.

Jetzt die Schlagcreme nochmals aufschlagen und währenddessen den Agar-Agar-Limettensaft langsam einfließen lassen. Alles gut verquirlen. Die Joghurt-Mischung zufügen und alles nochmals vorsichtig verrühren bis sich alles zu einen luftigen Creme verbunden hat.

Die Creme über den Himbeeren gleichmäßig verteilen. Die Dessertgläser in den Kühlschrank stellen und alles einige Stunden gut durchziehen und kühlen lassen.

Direkt vor dem Servieren die Knusperstreusel darüber geben, genießen und schwelgen :-) .

Et voilà!

 

Karamell-Schoko-Riegel (roh möglich)

Ich bin bekennender Schoko-Riegel-Junkie 😀 Auch, wenn so ein Riegel gerne mal Zucker, Fett und Kalorien von einem Mittagessen enthält, so sind sie einfach oberköstlich! Zu unveganen Zeiten habe ich bergeweise davon verdrückt und nach vielen vielen Jahren, in denen die Suche nach veganen Schokoriegeln einer Suche nach der berühmten Nadel im Heuhaufen glich, gibt es mittlerweile sehr leckere Exemplare zu kaufen. Allerdings oft nur online, immer aber zu horrenden Preisen! So ist das Schoko-Riegel-Vergnügen inzwischen eher eine Seltenheit geworden – vor allem auch, weil sie halt doch sehr mächtig und zuckrig sind und ich gerne gute und hochwertige Lebensmittel esse.

Aber das Gefühl im Mund und der Geschmack von einem leckeren Schokoriegel ist einfach unvergleichlich und befriedigt Gelüste ungemein. Am Allerliebsten mag ich Riegel mit Karamell und/oder Nüssen. So wie zB die Erdnussbutter-Crunch-Cups oder auch veganes Twix. Daher war auf meiner Nachmach-Liste schon lange ein Rezept für rohveganes Twix und nachdem mich eine Bekannte daran erinnert hat, habe ich mich letztens endlich daran gewagt. Was dabei herauskam, hat mich echt umgehauen 😀 Das Ergebnis schmeckt null nach Twix (wie auch, in roh, wo doch der knusprige Keks fast das Wichtigste ist…), dafür aber nach dem leckersten und Besten veganen Mars-Riegel, den ich je gegessen habe! Und ich habe schon seeeeeeehr oft versucht, veganes Mars zu machen, bin aber immer an der Candy-Creme gescheitert.

Nach ein paar Änderungen habe ich die für mich perfekte Mischung und ein göttliches Rezept entwickelt, was mit unglaublich wenigen Zutaten auskommt und dazu fast gesund ist. Der Boden besteht aus Mandeln, Cashews und Reissirup (Agave geht auch, war mir aber deutlich zu süß, außerdem enthält der mir zu viel Zucker) und das Karamell ist ein Dattelkaramell, was wunderbar buttrig wird durch die Zugabe von Mandelmus. Der Knaller! Ich hätte NIEMALS gedacht, dass man aus Datteln so ein unglaublich gutes Karamell herstellen kann, denn den Geschmack von Datteln mag ich gar nicht so gerne. Dieses Dattelkaramell schmeckt aber einfach nur nach dem köstlichsten Karamell, was ich je gemacht habe und ist dazu auch noch wunderbar gelingsicher (was man von Karamell ja nicht behaupten kann…letztens habe ich VIER Versuche machen müssen!).

Das Beste ist: Man braucht keinen Hochleistungsmixer. Ganz im Gegenteil, ich behaupte sogar, dass das Rezept darin nicht funktioniert, weil die Masse zu klebrig und der Mixer zu stark wäre. Ein Food-Processor oder (wie in meinem Fall) Häckseluntersatz vom Pürierstab ist das Mittel der Wahl. Irgendwas mit S-Messer. Obwohl die Zubereitung wirklich einfach ist, so braucht ihr definitiv Geduld, denn sowohl der Boden als auch das Karamell ist sehr klebrig und widerspenstig in der Verarbeitung und man muss häufig anhalten, Masse runterkratzen, weiter mixen usw. Außerdem sollte die Masse einige Zeit tiefgekühlt werden, damit man sie problemlos in Riegel schneiden und mit Schokolade überziehen kann.

Je nachdem, was ihr für Zutaten nehmt, ist das Rezept komplett roh machbar. Ich nehme Reissirup und fertige Schokoladen-Buttons, verlinke euch aber auch nochmal das Rezept zur rohen Schokolade. Aber wie auch immer ihr es macht – die Riegel werden so so so köstlich! Da kann keiner widerstehen. Auch M. nicht. Während ich fotografierte rannte er die ganze Zeit aufgeregt rum und wollte unbedingt einen essen. Er liebt diese Dinger und bei so guten Zutaten darf er da gerne naschen.

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Zutaten für 12 kleine Riegel (ca. 2,5×6 cm):

  • 1/4 Tl Vanille, gemahlen
  • 60 g Reissirup (oder Agave)
  • 45 g Mandeln, mit Schale
  • 80 g Cashews, ungeröstet
  • 160 g Datteln, ohne Stein (ich hatte sowohl schon Medjool als auch Deglet Nour und es schmeckt mit beiden), ggf. für 2-3 Stunden eingeweicht
  • 70 g weißes Mandelmus
  • 15 g Wasser (1 El)
  • eine Prise Salz
  • 1/2 Tl Vanille, gemahlen
  • 150-200 g Schokolade, je nachdem, ob ihr die Riegel eintaucht oder bepinselt (ich hatte 150 g Reismilchschokolade und 50 g rohe Zartbitterschokolade gemischt)

Zubereitung:

Für den Boden Mandeln mit Cashews in den Food-Processor geben und fein mahlen. Vanille und Reissirup zufügen und alles zu einer relativ kompakten und klebrigen Masse mixen. Dabei ggf. immer mal wieder stoppen, die Masse von den Rändern kratzen, weitermixen usw. Die Masse sollte relativ fein sein, ein paar Stückchen machen aber nichts.

Eine geeignete rechteckige Form entweder leicht einölen oder mit Backpapier auslegen. Die Cashew-Mandel-Masse darauf verteilen und mit feuchten Fingern sehr gleichmäßigen festdrücken. Für ca. 30  Minuten ins Gefrierfach stellen.

Für das Karamell die Datteln zusammen mit Mandelmus, Wasser, Vanille und Salz in den Mixtopf geben und mit viiiiel Geduld zu einer ganz glatten Masse mixen. Hierbei müsst ihr wahrscheinlich häufig stoppen und runterkratzen, aber es lohnt sich! Am Ende formt sich das Karamell beim Mixen zu einem Ball zusammen, ist ganz glatt und glänzend und sehr zäh klebrig. Es sollte jetzt kaum mehr nach Dattel, sondern nur nach Karamell schmecken, dann ist es fertig!

Das fertige Karamell mit angefeuchteten Fingern ganz gleichmäßig auf dem Cashew-Mandel-Boden verteilen und gut andrücken. Die Form für 1-2 Stunden (oder länger) ins Gefrierfach stellen.

Bevor ihr die Masse herausholt, vorsichtig die Schokolade im Wasserbad schmelzen, dann erst die Form aus dem Gefrierfach holen.

Die Masse herauslösen (evtl. ein Messer zur Hilfe nehmen), mit einem scharfen großen Messer in Riegel schneiden und mit Hilfe von zwei Gabeln in die Schokolade tauchen (oder damit bepinseln). Schnell arbeiten, da die Schokolade auf den Riegeln schnell fest wird, da sie so kalt sind.

Die überzogenen Riegel am Besten auf Backpapier oder eine Dauerbackmatte geben, damit sie sich später problemlos lösen lassen.

Die Schokolade komplett aushärten lassen, dann genießen. Fertige Riegel am Besten im Kühlschrank aufbewahren.

Et voilà!

Kartoffel-Blumenkohl-Auflauf mit Süßkartoffel und Cashew-Kruste

Auch, wenn es hier so den Eindruck erweckt: Ich ernähre mich nicht ausschließlich von Kuchen, Gebäck und Brot. Ab und zu gibt es auch Eis, Schokolade und Torten 😉  Nee, ganz im Ernst – es gibt hier tatsächlich jeden Tag auch “echtes” (herzhaftes) Essen. Wirklich. So zum Beispiel letztens diesen Auflauf.

Entstanden ist die Idee aus dem Appetit auf Kartoffelgratin. Kartoffelgratin ist furchtbar lecker und macht sehr satt und zufrieden, finde ich. Allerdings braucht man dazu noch eine Gemüsebeilage und am Besten auch noch Bratlinge oder ähnliches. Nun bin ich aber von Natur aus faul, äh, effizient!!!, veranlagt und das war mir einfach zu viel Arbeit. Also, was liegt da näher, als alles in eins zu packen?! Genau, nichts.

Daher habe ich mich dann einfach für einen Kartoffel-Gemüse-Auflauf entschieden. Hierdurch war die Gemüsebeilage also gleich mit abgedeckt und entbehrlich. Fehlte nur noch die Bratlingsbeilage. Die habe ich dann kurzerhand modifiziert und als Knusperkruste auf den Auflauf gepackt. Schlau, oder?! Denn die Kruste enthält Grünkernschrot und wir alle wissen, dass Grünkernschrot eine tolle Bratlingsgrundlage ist.

Ein weiterer Bestandteil der Kruste ist der übriggebliebene Trester der Cashewmilch-Herstellung. Seit einiger Zeit mache ich nämlich gerne unsere Pflanzenmilch selber und dieses Mal hatte ich eben Cashewmilch probiert und brauchte eine Verwendung für den Trester. (Zur Pflanzenmilch-Herstellung habe ich einen Veggiefino. Kurzer Exkurs: Der Veggiefino ist an sich sehr praktisch und durchdacht und man kann ohne viel Gedöns Pflanzenmilch herstellen. Allerdings ist das Sieb noch nicht fein genug, so dass immer ganz feine Nussreste in der Milch bleiben. Mich stört das nicht, da ich nie Pflanzenmilch trinke und sie nur zum Kochen und Backen verwende, aber M. verweigert sämtliche Arten Pflanzenmilch aus dem Veggiefino – wahrscheinlich wegen dem pelzigen/krümeligen Gefühl im Mund. Ich habe mir mittlerweile zusätzlich noch einen Nussmilchbeutel angeschafft und davon bin ich ja nun mal richtig begeistert!! Total feinmaschig und super easy in der Anwendung. UND: M. trinkt jetzt mit Begeisterung die selbstgemachte Mandelmilch, juchuh! Das Tetrapak-Geschleppe hat ein Ende, günstiger und gesünder isses auch noch und die Umwelt freut sich. Wir brauchen hier nämlich so einiges an Pflanzenmilch…). Ach so, Cashewmilch schmeckt mir so gar nicht – viel zu herb komisch und unlecker! Ich bleibe bei Mandelmilch.

Die Kruste klappt aber übrigens auch mit gemahlenen Nüssen, ihr müsst jetzt also nicht extra Cashewmilch herstellen…

Auflauf

 

Zutaten für eine große Auflaufform (3-4 Personen):

  • 1 mittelgroßer Blumenkohl
  • 1 kg Kartoffeln
  • 1 mittelgroße Süßkartoffel (ca. 250g)
  • 1 große Stange Lauch
  • 600 ml Gemüsebrühe
  • 1/2 Bund Petersilie
  • 400 ml Cashewmilch oder andere ungesüßte Pflanzenmilch
  • 2 El Zitronensaft
  • 2 geh. El Dinkelmehl Typ 630 (oder Weizenmehl 405/550)
  • 4-5 El Hefeflocken
  • 4 El Pflanzenmargarine
  • Salz, Pfeffer, Muskatnuss
  • 100 g Grünkernschrot
  • 100 g möglichst trockener Nussmilchtrester (alternativ gemahlene Mandeln oder Cashews, dann aber 25 ml mehr Wasser nehmen!)
  • 75 ml Wasser

Zubereitung:

Kartoffeln und Süßkartoffel schälen und in mundgerechte Stücke schneiden. Den Blumenkohl putzen und in kleine Röschen teilen, Lauch waschen und in halbe Ringe schneiden.

Alles Gemüse (inklusive Kartoffeln) in der Gemüsebrühe ca. 10-15 Minuten kochen bis alles leicht angegart, aber noch sehr bissfest ist. Abgießen, aber dabei das Kochwasser auffangen!

Das Kochwasser zurück in den Topf geben, ebenso wie ein paar Kartoffel- und Blumenkohlstücke (insgesamt etwa eine Hand voll). Die Pflanzenmilch zufügen, ebenso wie den Zitronensaft, das Mehl, die Hefeflocken und 2 El der Pflanzenmargarine. Gut würzen mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss. Alles mit dem Pürierstab gut durchpürieren zu einer sämigen Sauce. Nochmals kräftig abschmecken. Die Petersilie hacken und in die Sauce geben.

Die Sauce mit dem Kartoffel-Gemüse vermengen und alles in eine gefettete Auflaufform geben.

Nussmilchtrester und Grünkernschrot in einer beschichteten Pfanne unter Rühren kurz (!) anrösten, dann Margarine zufügen, ebenso das Wasser. Etwas salzen und alles kurz köcheln lassen bis die meiste Flüssigkeit verdampft ist.

Den “Brei” mit Hilfe von zwei Teelöffeln auf dem Auflauf verteilen.

Den Auflauf im Backofen (ohne Vorheizen…) bei 200°C Ober- und Unterhitze im unteren Drittel etwa 45 Minuten backen lassen bis er eine schöne Kruste hat.

Et voilà!

Süßkartoffel-Stuten (zuckerfrei)

Süßkartoffeln gehören zu dem, was ich schon lange kenne, aber früher nie mochte. Warum nur???! Manchmal muss erst jemand wie das eigene Kind die bestehende Welt derart verändern und umwirbeln, dass ich bereit bin, mich neuen kulinarischen Köstlichkeiten zu widmen…verrückt. Aber was Essen angeht, bin ich ganz oft von der “Was der Bauer nicht kennt”-Fraktion und rümpfe schon die Nase, ehe ich mich überhaupt mit dem Lebensmittel auseinandergesetzt habe. Da ist es dann ganz schön prima, gelegentlich zur eigenen Horizonterweiterung gezwungen zu werden :-) .

So war es auch mit der Süßkartoffel. Seit einem guten Jahr lagert eigentlich immer eine Knolle bei uns auf Vorrat im Kühlschrank und wandert in alles mögliche wie zB Bratlinge oder Bagels, aber auch gerne einfach in den Kartoffelstampf oder als Ergänzung/Alternative zur Kartoffel ins Ofengemüse. Denn mittlerweile mag ich die kleine Powerknolle richtig gern und liebe es, damit zu experimentieren. Und ganz nebenbei ist sie ein echtes Kraftpaket mit Nährstoffen wie Eisen, Mangan, Folsäure, Vitamin C, B2, B6, E sowie sekundären Pflanzenstoffen. Alles in einer einzigen Knolle. Sowas finde ich ja großartig!

So lag es nahe, auch mal Süßkartoffel in einem Stuten zu verarbeiten, der durch ihre Verwendung gepaart mit einem Teil Dinkelvollkornmehl nicht nur wunderbar orange wird, sondern zudem schön fluffig und nährstoffreich. Perfekt! Das Süßkartoffelpüree bringt schon einiges an Grundsüße mit, aber Stuten braucht da für mich noch mehr und da ich eh gerade auf dem Experimentiertrip war, sollte es kein Zucker oder Sirup sein, sondern Datteln. Denn die punkten zusätzlich mit einer ordentlichen Menge an Eisen, Kalzium, Kalium, Zink, Magnesium, Vitamin C, Vitamin D und B-Vitaminen. Und sie sollen stimmungsaufhellend wirken. Absolut perfekt also für trübe Herbstgedanken 😀

Und wenn sowas Gutes wie der Süßkartoffel-Stuten dann auch noch richtig lecker schmeckt und die Seele pflegt, sättigt und zufriedenstellt, dann geht es doch kaum besser…Also, trinkt Tee, esst Süßkartoffelstuten und genießt den Herbst :-) .

Oh, und voten nicht vergessen 😀 (weiterhin täglich möglich…) Danke.

Süßkartoffel-Stuten

 

Zutaten für 6 kleine Zöpfe oder 2 große:

  • 275 g Süßkartoffel, roh (ohne Schale gewogen)
  • 250 g Hafermilch (oder andere Pflanzenmilch)
  • 75-100 g Datteln (je nachdem, wie süß ihr es mögt…)
  • 300 g Dinkelvollkornmehl (alternativ Weizen)
  • 300 g Dinkelmehl Typ 630 (alternativ Weizenmehl 550)
  • knapp 2 Tl Salz
  • 20 g Frischhefe
  • 75 g Öl, geschmacksneutral oder mit Buttergeschmack
  • 30 g Sesammus (optional, aber erhöht den Kalziumgehalt)
  • Pflanzenmilch zum Bestreichen

Zubereitung:

Mit Hochleistungsmixer:

Die rohen Süßkartoffeln grob stückeln und zusammen mit den Datteln und der Hafermilch in den Mixer geben. 1-2 Minuten erst auf kleiner, dann auf höchster Stufe zu einer möglichst glatten Masse mixen.

Ohne Hochleistungsmixer:

Die rohen Süßkartoffeln grob stückeln, ebenso die Datteln. In einen kleinen Topf geben, 1-2 Esslöffel Wasser zufügen und alles auf kleiner bis mittlerer Stufe garen/dämpfen (eher langsam, damit nichts anbrennt…). Etwas auskühlen lassen, dann die Hafermilch zufügen und alles mit dem Pürierstab möglichst fein pürieren.

Für alle geht es dann so weiter:

In einer Rührschüssel die Mehle mit dem Salz mischen, Hefe, Öl und Sesammus zufügen, dann das Süßkartoffel-Dattel-Hafermilch-Püree dazu geben. Alles einige Minuten zu einem weichen glatten Teig verkneten. Sollte der Teig zu klebrig sein, noch etwas Mehl einarbeiten.

Den Teig abgedeckt 1-2 Stunden gehen lassen bis er sein Volumen deutlich vergrößert hat. Dann auf die bemehlte Arbeitsfläche geben und entweder in zwei oder in sechs Teile teilen. Jeden Teigling dann nochmals dritteln. Jedes Drittel zu einem gleichlangen Strang rollen und immer jeweils drei Stränge zu einem Zopf flechten.

Die Zöpfe auf ein oder zwei mit Backpapier ausgelegte Bleche legen und großzügig mit Pflanzenmilch bepinseln.

Mit einem Handtuch abdecken und nochmal ca. 20 Minuten gehen lassen.

Im vorgeheizten Backofen im unteren Drittel bei 200°C Ober- und Unterhitze 15-25 Minuten backen (je nach Größe der Zöpfe…).

Et voilà!

Dinkel-Weltmeister-Brot

Wie ihr wisst, backe ich unser Brot selber und mittlerweile hat sich eine beträchtliche Auswahl angesammelt – dazu kommen noch die Brote, deren Rezepte ich selber von anderen (Brotback-)Blogs habe, auf denen ich mich regelmäßig herumtreibe. Wenn man erstmal damit angefangen hat, ein aktiver Sauerteig stets einsatzbereit im Kühlschrank wartet und sich dazu diverse Mehltypen im Vorratsschrank und eine eigene Getreidemühle gesellen, mag man meist gar nicht mehr damit aufhören 😀 . Mittlerweile fällt es mir echt schwer, Brot beim Bäcker zu kaufen – gegen das selber gebackene kommt einfach keines an! Zudem kann ich prima an den Nährstoffen schrauben, den Vollkornanteil erhöhen usw.

Meist gibt es bei uns mein Standard-Alltags-Vollkornbrot, was ich mittlerweile einarmig, schlafend, während des Staubsaugens mit Kind am Bein und Telefon am Ohr backen kann. Also, quasi. Aber es gibt auch immer mal wieder Phasen, wo ich keine Lust auf Vollkornbrot habe. Aber auch nicht auf Weißbrot (das macht mich nicht satt…). Sondern so ein Zwischending. Mit Vollkorn, aber trotzdem weich und vor allem mit vielen vielen Körnern und Saaten. Und es muss natürlich Ungenauigkeiten verzeihen! Mit Anleitungen wie “bei 40°C innerhalb von drei Stunden auf 25°C abfallend gehen lassen” oder ähnlichen Firlefanz braucht man mir gar nicht erst zu kommen! Ich bin gerne kreativ, scheue auch keine aufwendigen Rezepte, aber sie müssen sich eben in meinen Alltag integrieren lassen. Und wenn jetzt nunmal UNBEDINGT und SOFORT Spielplatz angesagt ist oder Pfützenspringen, ja nu´, dann muss so ein Teig es halt auch abkönnen, 4 statt 2 Stunden zu gehen.

Und genau so ein Rezept habe ich heute für euch. Es handelt sich um ein phänomenal leckeres Weltmeisterbrot. Mit ordentlich Vollkorn, trotzdem hat es eine schön weiche Krume und vor allem ist es wunderbar nährstoffreich durch Berge an Samen und Saaten im und am Brot. Es ist etwas aufwendig durch Vorteig, Quellstück und Kochstück, aber erstens wird das Brot dadurch sehr saftig und bleibt ewig frisch und zweitens kann man alles einfach morgens ansetzen und dann im Laufe des Tages weitermachen, wenn Zeit dazu ist. Hierdurch ist das Rezept total flexibel in den Zeiten. Einzig die letzte Gehzeit (wenn die Brote bereits geformt sind) sollte nicht überschritten werden, beim Rest ist es egal.

Die Belohnung für die ganze Arbeit ist eines der besten Brote, die ich in den letzten Jahren gebacken habe! Ach so, lasst euch nicht abschrecken durch den lustigen Würzsenf – der gibt dem Brot das “gewisse Etwas”, ohne dass man ihn schmeckt (versprochen!!). Wem das aber doch zu kurios erscheint, der lässt den Senf und die Gewürze einfach weg (wozu ich aber definitiv nicht rate…).

Oh, und voten nicht vergessen 😀 (täglich möglich…) Danke.

Weltmeisterbrot

Zutaten für 2 Brote à ca. 1000g:

  • 200 g Dinkelmehl Typ 630 (alternativ Weizenmehl Typ 550)
  • 200 g Wasser
  • 2-3 g Frischhefe
  • 20 g Dinkelmehl Typ 630
  • 90 g Wasser
  • 2 g Salz
  • 6o g Sonnenblumenkerne
  • 60 g Sesam
  • 60 g Leinsamen
  • 60 g Haferflocken, fein
  • 100 g Roggenschrot
  • 20 g Salz
  • 360 g Wasser, kochend
  • 350 g Dinkelvollkornmehl (alternativ Weizen)
  • 100 g Roggenvollkornmehl
  • 250 g Dinkelmehl Typ 630
  • 1 Tl Senf, mittelscharf
  • 1/4 Tl Koriander, gemahlen
  • 1/4 Tl Curry
  • 10 g Rapsöl
  • 25 g Zuckerrübensirup
  • 20 g Frischhefe
  • knapp 75-100g Wasser
  • Sonnenblumenkerne, Mohn und Sesam zum Wälzen

Zubereitung:

Für den Vorteig Dinkelmehl mit Wasser und Hefe in einer Schüssel gut verrühren. Abgedeckt mindestens 3 Stunden an einem nicht zu kalten Ort stehen lassen (länger ist kein Problem).

Für das Kochstück Dinkelmehl mit Salz in einem kleinen Kochtopf mischen, das Wasser zufügen und alles möglichst klümpchenfrei verrühren. Unter stetigem Rühren aufkochen lassen (es brennt schnell an!) bis eine dicke, zähe, weißlich-glänzende Masse entstanden ist (sieht aus wie Kleister). Vom Herd nehmen und auskühlen lassen.

Für das Quellstück die Körner, Saaten und Haferflocken mit dem Roggenschrot und Salz mischen, dann mit dem kochenden Wasser übergießen. Gut umrühren und einige Stunden (mindestens 2-3, länger ist kein Problem) quellen lassen.

Für den Hauptteig die Mehle in eine große Rührschüssel geben, Senf, Gewürze, Zuckerrübensirup, Öl, Hefe und Wasser zufügen (Die genaue Wassermenge hängt auch von der Quellfähigkeit des verwendeten Mehls ab, ob selbstgemahlen oder nicht usw., also erstmal rantasten…). Den Vorteig, das Kochstück und das Quellstück dazu geben und alles am Besten mit dem Knethaken der Küchenmaschine 5-10 Minuten auf langsamer Stufe richtig gut durchkneten. Der Teig sollte sich gut verbunden haben, weich und elastisch sein und sich vom Schüsselrand lösen. Er darf ruhig etwas klebrig sein, sollte sich aber mit bemehlten Händen formen lassen.

Den Teig abgedeckt in der Schüssel ca. 60 Minuten gehen lassen (länger ist nicht schlimm, bis zu drei Stunden…).

Den Teig auf die bemehlte Arbeitsplatte geben, halbieren und jeden Teigling vorsichtig erst rund und dann länglich wirken (nicht zu stark kneten, eher falten). Jeden Teigling gut mit Wasser bestreichen (ich halte die Teiglinge immer unter den Wasserhahn, damit sie rundherum benetzt sind) und die Unterseite in Sonnenblumenkerne drücken und die Oberseite in einer Mischung aus Sesam und Mohn wälzen.

Nebeneinander auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und nochmal 20-30 Minuten gehen lassen. Nach 20 Minuten jeden Teigling mit einem scharfen Messer oder einer Rasierklinge längs ca. 1,5 cm tief einschneiden.

Zwischenzeitlich den Backofen vorheizen auf 230 °C Ober- und Unterhitze, dabei eine ofenfeste Schale mit Wasser auf den Boden des Backofens stellen.

Die Brote ca. 15 Minuten bei 230°C backen (im unteren Drittel), dann die Temperatur runterschalten auf 190°C und die Brote weitere 20-25 Minuten backen bis sie die gewünschte Bräunung haben.

Auskühlen lassen und genießen.

Et voilà!

Mango-Käsekuchen (roh)

Ich bin ja bekennender Herbst-Fan :-) Sommer ist für mich tatsächlich nur ein notwendiges Übel, um zum geliebten Herbst zu gelangen. Ansonsten ist er mir einfach zu warm. So ein goldener Herbst behagt mir da schon deutlich mehr! Kulinarisch gesehen allerdings ist der Sommer natürlich großartig mit all seinem frischen saftigen Obst, prallen Beeren und viel Geschmack!

Klar, ich freue mich auch auf die Apfelsaison, Zwetschgen und mittlerweile ja sogar auf Kürbis, liebe Eintöpfe, zimtige Streuselkuchen und wärmende Suppen. Aber gegen Sommer im Mund und auf der Zunge ist ja auch so rein gar nichts einzuwenden. Und das funktioniert tatsächlich mit getrockneten Früchten, wie ich feststellen durfte.

Es musste mal wieder ein Käsekuchen her. Frisch, cremig und roh (also ohne Backen) sollte er sein. Und nach Sommer schmecken…daher habe ich diesen ultimativen Mango-Käsekuchen entwickelt. Der Boden besteht aus Mandeln und Datteln, die Käsekuchenschicht aus Cashews, Agavensirup, Zitrone, Vanille und Kokosöl und die Mangoschicht zusätzlich noch aus getrockneten, aber eingeweichten Mangos.

Der Knaller! Versprochen! Roher Käsekuchen an sich ist ja schon großartig, lecker, schmelzig, befriedigend und einfach nur gut. Aber mit der Mangoschicht wird er einfach perfekt. Das harmoniert so guuuuut. Die Mangostücke werden einfach für 1-2 Stunden in Wasser eingeweicht und schmecken dann tatsächlich fast wie frisch und herrlich aromatisch.

Die Mangocreme haben wir hier alle so schon vorher weggefuttert und ich musste mich beeilen, noch genügend für den Kuchen übrig zu haben, denn Kind und Mann verlangten ständig nach “mehr! Nam!”. Kann ich also absolut empfehlen. Einfach die Mangocreme als Dessert servieren. Absolut köstlich, auch ohne den Rest.

Und ich war mal wieder echt begeistert, wie schnell und einfach so ein Rohkostkuchen zuzubereiten ist (klar, es braucht etwas Vorlaufzeit, weil die Cashews eingeweicht werden müssen). Probiert es unbedingt mal aus – es lohnt sich! Man benötigt auch nicht zwingend einen Hochleistungsmixer. Der macht die Creme zwar etwas feiner, aber geschmacklich tut´s auch der Pürierstab.

Die Zutaten für den Kuchen wurden mir netterweise kosten- und bedingungslos von Keimling zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür :-) .

Mango-Käsekuchen

 

Zutaten für eine 18-20 cm Springform:

  • 130 g Mandeln
  • 100 g Datteln, entsteint
  • je 1/2 Tl Zimt und Vanille, gemahlen
  • eine Prise Salz
  • 2 Tl Wasser
  • 250 g Cashews, für 12 Stunden in Wasser eingeweicht
  • 100 g Zitronensaft, frisch gepresst
  • 75 g Agavensirup
  • 90 g Kokosöl, nativ oder geschmacksneutral (nativ schmeckt nach Kokos)
  • 75 g Wasser
  • das Mark 1/2 Vanilleschote
  • 100-150 g Mangos, getrocknet (je nachdem, wie intensiv ihr den Mangogeschmack möchtet…), 1-2 Stunden in Wasser eingeweicht

Zubereitung:

Für den Boden die Mandeln zusammen mit den Datteln und Gewürzen in den Blender geben (ich nutze dafür immer den Untersatz für meinen Pürierstab mit dem Häckselmesser…) und zerkleinern. Das Wasser zufügen und alles zu einem klebrigen, leicht stückigen Teig verarbeiten.

Den Boden der Springform mit Backpapier auslegen, den Rand leicht einölen. Die Mandel-Dattelmasse hineingeben und mit leicht feuchten Händen gleichmäßig verteilen und andrücken. Bis zur weiteren Verarbeitung in den Kühlschrank stellen.

Für die Käsekuchencreme die Cashews abgießen (Einweichwasser weggießen!), abspülen und gut abtropfen lassen. Zusammen mit dem Zitronensaft, geschmolzenem Kokosöl, Vanillemark, Agavensirup und Wasser in den Mixer geben und alles 1-2 Minuten zu einer fein cremigen Masse mixen und pürieren.

Die Form aus dem Kühlschrank nehmen und ca. zwei Drittel der Creme auf dem Boden verteilen und glatt streichen. Für einige Minuten ins Gefrierfach stellen, damit die Creme etwas fester wird und sich die Mangocreme gleich besser darauf verteilen lässt.

Die eingeweichten Mangostücke abtropfen lassen und zu der übrigen Käsekuchencreme in den Mixer geben. Alles nochmal ca, eine Minute ganz fein pürieren bis keine Stückchen mehr vorhanden sind. Naschen 😉 (aber noch was übrig lassen…)

Die Mangocreme auf die Käsekuchencreme geben und vorsichtig verstreichen. Jetzt den Kuchen für einige Stunden (oder über Nacht) in den Kühlschrank stellen, bis er komplett durchgekühlt und fest geworden ist. Dann anschneiden und genießen.

Et voilà!

Käsekuchen mit Rhabarber und Streuseln

Ja, gibt´s denn das??? Da existiert dieser Blog seit mittlerweile knapp sechs Jahren und kann bisher über zwanzig vegane Käsekuchenrezepte vorweisen und darunter ist KEIN EINZIGES mit Rhabarber! Puh, wenn das die Frevel-Polizei wüsste…ein unhaltbarer Zustand.

Zum Glück wollte ich gestern mal wieder Käsekuchen backen. Mit Frucht. Und Streuseln. Faulerweise wollte ich eigentlich auf den erprobten Kirsch-Käse-Kuchen zurückgreifen. Allerdings taten sich da mehrere Probleme auf. Erstens: ich hatte keine Kirschen. Zweitens: ich hatte dafür Rhabarber. Drittens: ich hatte in einem Anflug geistiger Umnachtung mal wieder eine Packung Seidentofu gekauft, die dringend verbraucht werden wollte (ich kaufe den immer, wenn er im Angebot ist und weiß dann nie, was ich damit machen soll, denn zu hause fällt mir ein, dass ich Seidentofu gar nicht so sehr mag…) und viertens: für ein anderes Rezept hatte ich mal Erdmandelmehl gekauft, was ebenfalls verbraucht werden wollte.

So. Und nun? Musste ich doch ein gänzlich neues Rezept entwickeln. Juchuh!! :-) Und zum Glück habe ich einen Blog, der nur darauf wartet, mit neuen Ideen gefüttert zu werden.

Der Boden und die Streusel sind wie immer aus demselben Teig und beinhalten dieses Mal eben genanntes Erdmandelmehl. Enthält viele prima Nährstoffe und ist für Nussallergiker geeignet, da es keine Nuss/Mandel ist. Schmeckt aber sehr ähnlich. Stattdessen könnt ihr aber genauso gut einfach gemahlene Mandeln nehmen. Die Füllung besteht sowohl aus Seidentofu als auch Sojajoghurt. In dieser Kombination schmeckt mir das  – reine Tofufüllungen finde ich ja eher zum Davonlaufen…Ihr könnt aber auch nur Sojajoghurt nehmen, das mache ich ja sonst auch. Als Topping kommt der geschnittene Rhabarber auf die Käsekuchenfüllung, ebenso wie der restliche Teig als Streusel und noch etwas Rohrohrzucker, um dem Rhabarber die Säure zu nehmen. Das war´s schon. Geht alles in allem erstaunlich schnell und schmeckt wirklich sehr gut. Säuerliches Obst gepaart mit cremig-vanilliger Käsekuchenfüllung und knusprigen Streuseln geht für mich irgendwie immer. Einziger “Haken”: ihr solltet den Kuchen unbedingt einige Stunden komplett auskühlen lassen, bevor ihr ihn anschneidet.

Käsekuchen

Zutaten für eine pickepacke volle 18cm-Springform:

  • 250 g Dinkelmehl Typ 630 (Weizenmehl Typ 550/405 geht auch!!)
  • 50 g Erdmandelmehl (alternativ: gemahlene Mandeln)
  • 75 g Rohrohrzucker
  • eine Prise Salz
  • 1/2 Tl Vanille, gemahlen
  • 150 g Pflanzenmargarine
  • 200 g Seidentofu
  • 300 g Sojajoghurt, natur oder vanille
  • 75-100 g Rohrohrzucker (je nachdem, wie süß ihr es mögt)
  • 1 Pckg. Vanillepuddingpulver
  • das Mark 1/2 Vanilleschote
  • Saft und Schale 1/2 Zitrone
  • 50 g Kokosfett, geschmacksneutral
  • 25 g Pflanzenmargarine
  • 2 schmale Stangen Rhabarber
  • 1 El Rohrohrzucker zum Bestreuen

Zubereitung:

Für den Teig das Mehl mit Erdmandelmehl, Rohrohrzucker, Salz und Vanille mischen. Die Pflanzenmargarine zugeben und alles mit den Händen, einer Gabel oder dem Handmixer zu einem Streuselteig verkneten.

2/3 dieses Teiges in die gefettete oder mit Backpapier ausgekleidete Form geben Mit den Fingern am Boden festdrücken und einen hohen Rand formen.

Das Kokosfett zusammen mit der Pflanzenmargarine vorsichtig schmelzen.

Zusammen mit dem Seidentofu, Sojajoghurt, Rohrohrzucker, Vanillemark, Zitronensaft- und Schale sowie Vanillepuddingpulver in eine Schüssel geben. Alles mit dem Pürierstab kräftig durchmixen bis eine ganz glatte Creme entstanden ist. Probieren und ggf. noch etwas nachsüßen. Die Creme auf den vorbereiteten Boden in der Form geben und glatt streichen.

Den Rhabarber in kleine Stücke schneiden und gleichmäßig auf der Füllung verteilen. Den Esslöffel Rohrohrzucker darüber streuen.

Den restlichen Teig als Streusel auf den Kuchen geben.

Im vorgeheizten Backofen bei ca. 180°C Ober- und Unterhitze im unteren Drittel des Backofens ca. 60-70 Minuten backen bis die Streusel schön gold braun, aber nicht zu dunkel sind (zur Not den Kuchen mit Backpapier abdecken). Den Kuchen im ausgeschalteten Ofen komplett (am besten über Nacht) auskühlen lassen.

Dann anschneiden und genießen.

Et voilà!