Ja, gibt´s denn das??? Da existiert dieser Blog seit mittlerweile knapp sechs Jahren und kann bisher über zwanzig vegane Käsekuchenrezepte vorweisen und darunter ist KEIN EINZIGES mit Rhabarber! Puh, wenn das die Frevel-Polizei wüsste…ein unhaltbarer Zustand.
Zum Glück wollte ich gestern mal wieder Käsekuchen backen. Mit Frucht. Und Streuseln. Faulerweise wollte ich eigentlich auf den erprobten Kirsch-Käse-Kuchen zurückgreifen. Allerdings taten sich da mehrere Probleme auf. Erstens: ich hatte keine Kirschen. Zweitens: ich hatte dafür Rhabarber. Drittens: ich hatte in einem Anflug geistiger Umnachtung mal wieder eine Packung Seidentofu gekauft, die dringend verbraucht werden wollte (ich kaufe den immer, wenn er im Angebot ist und weiß dann nie, was ich damit machen soll, denn zu hause fällt mir ein, dass ich Seidentofu gar nicht so sehr mag…) und viertens: für ein anderes Rezept hatte ich mal Erdmandelmehl gekauft, was ebenfalls verbraucht werden wollte.
So. Und nun? Musste ich doch ein gänzlich neues Rezept entwickeln. Juchuh!! Und zum Glück habe ich einen Blog, der nur darauf wartet, mit neuen Ideen gefüttert zu werden.
Der Boden und die Streusel sind wie immer aus demselben Teig und beinhalten dieses Mal eben genanntes Erdmandelmehl. Enthält viele prima Nährstoffe und ist für Nussallergiker geeignet, da es keine Nuss/Mandel ist. Schmeckt aber sehr ähnlich. Stattdessen könnt ihr aber genauso gut einfach gemahlene Mandeln nehmen. Die Füllung besteht sowohl aus Seidentofu als auch Sojajoghurt. In dieser Kombination schmeckt mir das – reine Tofufüllungen finde ich ja eher zum Davonlaufen…Ihr könnt aber auch nur Sojajoghurt nehmen, das mache ich ja sonst auch. Als Topping kommt der geschnittene Rhabarber auf die Käsekuchenfüllung, ebenso wie der restliche Teig als Streusel und noch etwas Rohrohrzucker, um dem Rhabarber die Säure zu nehmen. Das war´s schon. Geht alles in allem erstaunlich schnell und schmeckt wirklich sehr gut. Säuerliches Obst gepaart mit cremig-vanilliger Käsekuchenfüllung und knusprigen Streuseln geht für mich irgendwie immer. Einziger “Haken”: ihr solltet den Kuchen unbedingt einige Stunden komplett auskühlen lassen, bevor ihr ihn anschneidet.
Zutaten für eine pickepacke volle 18cm-Springform:
- 250 g Dinkelmehl Typ 630 (Weizenmehl Typ 550/405 geht auch!!)
- 50 g Erdmandelmehl (alternativ: gemahlene Mandeln)
- 75 g Rohrohrzucker
- eine Prise Salz
- 1/2 Tl Vanille, gemahlen
- 150 g Pflanzenmargarine
- 200 g Seidentofu
- 300 g Sojajoghurt, natur oder vanille
- 75-100 g Rohrohrzucker (je nachdem, wie süß ihr es mögt)
- 1 Pckg. Vanillepuddingpulver
- das Mark 1/2 Vanilleschote
- Saft und Schale 1/2 Zitrone
- 50 g Kokosfett, geschmacksneutral
- 25 g Pflanzenmargarine
- 2 schmale Stangen Rhabarber
- 1 El Rohrohrzucker zum Bestreuen
Zubereitung:
Für den Teig das Mehl mit Erdmandelmehl, Rohrohrzucker, Salz und Vanille mischen. Die Pflanzenmargarine zugeben und alles mit den Händen, einer Gabel oder dem Handmixer zu einem Streuselteig verkneten.
2/3 dieses Teiges in die gefettete oder mit Backpapier ausgekleidete Form geben Mit den Fingern am Boden festdrücken und einen hohen Rand formen.
Das Kokosfett zusammen mit der Pflanzenmargarine vorsichtig schmelzen.
Zusammen mit dem Seidentofu, Sojajoghurt, Rohrohrzucker, Vanillemark, Zitronensaft- und Schale sowie Vanillepuddingpulver in eine Schüssel geben. Alles mit dem Pürierstab kräftig durchmixen bis eine ganz glatte Creme entstanden ist. Probieren und ggf. noch etwas nachsüßen. Die Creme auf den vorbereiteten Boden in der Form geben und glatt streichen.
Den Rhabarber in kleine Stücke schneiden und gleichmäßig auf der Füllung verteilen. Den Esslöffel Rohrohrzucker darüber streuen.
Den restlichen Teig als Streusel auf den Kuchen geben.
Im vorgeheizten Backofen bei ca. 180°C Ober- und Unterhitze im unteren Drittel des Backofens ca. 60-70 Minuten backen bis die Streusel schön gold braun, aber nicht zu dunkel sind (zur Not den Kuchen mit Backpapier abdecken). Den Kuchen im ausgeschalteten Ofen komplett (am besten über Nacht) auskühlen lassen.
Dann anschneiden und genießen.
Et voilà!