Es gibt ja immer so Phänomene in der Blogosphäre, wo einer ein Rezept rauskramt/postet und dann wandert es über zig Blogs in zig Variationen. Letztes Jahr war es die legendäre “One Pot Pasta”. Ursprünglich von Martha Stewart, soweit ich weiß, wobei sie das nun auch nicht erfunden, sondern nur populär gemacht hat und dem Ganzen einen schicken Namen gab. Denn an sich ist es einfach ein schnödes Pastagericht, wo alles zusammen in einem Topf gekocht wird. Quasi ein Eintopf. Nur besser
Die Idee ist ganz simpel: alle Zutaten für die Nudeln und Sauce kommen mit ausreichend Flüssigkeit zusammen in einen Topf, man lässt alles 10-15 Minuten köcheln und erhält ein komplettes Pastagericht ohne viel Aufwand. Nix mit Anbrutzeln, lange Rühren, Reihenfolgen beachten usw. Und als Abwasch nur ein Topf. Perfekt! Die Ur-One-Pot-Pasta besteht nur aus Spaghetti, Tomaten, Basilikum, Wasser und Gewürzen, mittlerweile tummeln sich im Netz aber unendlich viele Rezepte für alle möglichen Variationen.
Da ich ein Fan der mexikanisch angehauchten Küche bin, ließ mich die Idee von einer mexikanischen One-Pot-Pasta nicht los, die alles vereint: Schnell, wenig Schnibbelei, Gemüse, Hülsenfrüchte, Vollkornpasta, würzig scharf und cremig schmackofatzig. Die Umsetzung ist mehr als gelungen Diese Pasta gab es bei uns gleich mehrmals, weil sie sooooo lecker und wunderbar schnell gemacht ist. Denn M. ist das, was man neudeutsch ein High-Need-Baby oder 24-Stunden-Baby nennt und fordert nach wie vor permanent Aufmerksamkeit und Körperkontakt, auch während er tagsüber schläft. So ist es für mich nahezu unmöglich, mich Dingen wie Haushalt oder gar eigenen Bedürfnissen oder schnöden Dingen wie Hunger und Essen zu widmen. Daher sind derzeit schnelle und einfache Gerichte gaaaaanz groß. Außerdem kann man die One-Pot-Pasta perfekt vorbereiten, also in Etappen kochen: erst Gemüse grob schnibbeln und mit den trockenen Zutaten in den Topf und später dann gehackte Tomaten und Gemüsebrühe zugeben, dann kochen. Alles in allem braucht das Essen vom Schnibbel-Anfang bis Heiß-auf-dem-Teller ca. 25 Minuten. Wenn das nicht schnell ist…
Die One-Pot-Pasta ist auch ein prima Resteverwerter, ich mache sie eben gerne als mexikanische Art mit Paprika, Zucchini, Zwiebeln, Kidneybohnen, Mais und feurigen Gewürzen, aber man kann auch alles mögliche andere darin unterbringen. Und um das Ganze noch ´ne Runde nahrhafter und auch schmackofatziger zu machen, kommt ganz zum Schluss noch meine derzeit heiß geliebte Cashew-Sahne dazu. Habt ihr das schonmal ausprobiert? Nein?? Dann wird´s Zeit! Hört sich schrecklich unspektakulär an, ist aber grandios. Einfach Cashews mit Wasser zu einer sämigen Sahne mixen und anstelle von Soja-/Hafer- oder sonstiger Pflanzensahne nehmen. Sooooo gut! Hat eine ganz leichte Nuss-Süße, aber nicht dominant, ist wunderbar cremig sahnig, dickt schön an, flockt nicht aus und schmeckt wirklich in allen Gerichten, egal ob als Pilz-Rahm-Sauce, Tomaten-Sahne-Sauce oder im Kartoffel-Gratin. Immer perfekt. Immer yummy. Dazu schnell gemacht, stets vorrätig und ohne Zusatzstoffe, Emulgatoren, Verdickungsmittel oder ähnlichem, dafür voll mit Cashew-Power-Nährstoffen. Ich liebe sie
So, und weil dieses Gericht wunderbar schnell und unkompliziert ist, dazu unglaublich lecker und voll mit Vitaminen und Nährstoffen, ist es mein Beitrag zu dem Blog-Event von Angie von “Bissen für´s Gewissen”.
Das steht nämlich unter dem Motto “Futter für die Mutter”, denn Angie ist vor ein paar Monaten Mama geworden und benötigt Input in Form von schnelle Rezepten, die schön nahrhaft sind und dazu natürlich lecker. Und die One-Pot-Pasta ist außerdem perfekt einhändig zu essen (ich kenne das Phänomen, dass das Baby genau dann stundenlang gestillt werden will, wenn man gerade umfällt vor Hunger und der Teller mit dampfendem Essen scheinbar unerreichbar auf dem Tisch steht…) und schmeckt auch kalt oder aufgewärmt am nächsten Tag. Na, wenn das nichts ist?!
Und das hier hat M. übrigens neben (oder besser gesagt, unter) mir gemacht, während ich versucht habe, ein halbwegs erträgliches Foto dieses doch eher unfotogenen Essens herzustellen. So hatten wir alle unseren Spaß
Zutaten für 2-3 Portionen:
- 250 g Vollkornnudeln (Spirelli eignen sich super)
- je eine rote und eine gelbe Paprikaschote
- 1/2 Zucchini
- 1 Zwiebel, mittelgroß
- 1 Dose gehackte Tomaten (400 g)
- 500-600 ml Gemüsebrühe (je nachdem, wie schlotzig ihr es mögt…)
- 2 El Olivenöl
- 1 Dose oder Glas Gemüsemais (oder zwei frische Maiskolben)
- 1 Dose oder Glas Kidneybohnen (240 g)
- ca. 2 Tl Salz
- 1 El Paprikapulver, edelsüß
- 1/2 Tl geräuchertes Paprikapulver (optional)
- je 1/2 Tl Koriander, Kreuzkümmel (jeweils gemahlen), Thymian und Oregano
- 1 Tl Currypulver
- Pfeffer und etwas Chilipulver
- (anstelle der Kräuter und Gewürze kann man auch prima 2 El mexikanische Gewürzmischung nehmen, ich habe zB manchmal diese hier)
- 2 El Hefeflocken
- 4o g Cashews, natur
- 120 ml Wasser
Zubereitung:
Paprika in grobe halbe Streifen, Zucchini in grobe Würfel und Zwiebel in Viertel-Streifen schneiden. Das Gemüse mit den Nudeln in einen großen Topf mit Deckel geben (oder eine Pfanne mit hohem Rand und Deckel. Grundsätzlich ist ein beschichteter Topf oder Pfanne hilfreich, es geht aber auch ohne…).
Tomaten, Olivenöl, Kräuter, Gewürze, Mais und Gemüsebrühe zufügen. Alles verrühren und aufkochen lassen. Mit Deckel auf kleiner Flamme 10-15 Minuten köcheln lassen bis die Nudeln gar sind, dabei gelegentlich umrühren. Kurz vor Schluss die Kidneybohnen zufügen und mit erhitzen.
Währenddessen die Cashews mit dem Wasser fein sämig mixen und zusammen mit den Hefeflocken unter die Pasta rühren. Noch 2-3 Minuten auf der ausgeschalteten Herdplatte ziehen lassen, dann ggf. nochmal abschmecken und nachwürzen. Fertig.
Et voilà!