M.

Heute gibt es kein Rezept, dafür aber einen sehr privaten und persönlichen post, der mir am Herzen liegt :-) .

M. ist da! endlich. Er wurde am vergangenen Freitag mittag geboren. Bis dahin war es allerdings ein beschwerlicher Weg…nicht nur, dass ich von Beginn an eine eher unschöne Schwangerschaft hatte mit schlimmen Schmerzen bereits ab dem 5. Monat und dann sogar mit vorzeitigen Wehen in der 29. Woche für zwei Wochen ins Krankenhaus musste – nein, es ging noch weiter und eine meiner schlimmsten Ängste hat sich erfüllt. Ich habe in den letzten Wochen zu allem Überfluss auch noch eine Gestose bzw. Präeklampsie entwickelt – im Volksmund auch als Schwangerschaftsvergiftung bekannt. Das ist im schlimmsten Fall lebensbedrohlich für Mutter und Kind.

Daher war ich also mal wieder eine Weile  im Krankenhaus. Dabei psychisch und physisch am Ende…Krankenhausaufenthalte sind schier unerträglich für mich – ich schlafe dort nicht, esse kaum und fühle mich einfach nur furchtbar. Dass ich in einem 3er-Zimmer auf der Entbindungsstation mit Säuglingen lag, hat meinen Zustand auch nicht wirklich verbessert.

Jedenfalls waren die Symptome dort auch trotz Medikamenten nicht in den Griff zu bekommen bzw. wurden sogar eher noch schlimmer und ich konnte einfach nicht mehr. So dass endlich über eine Einleitung nachgedacht wurde. Dies geschah dann auch am Freitag mit dem Hinweis, dass mein Körper wahrscheinlich noch nicht bereit sei zur Geburt in der 38. Woche, so dass ich mit 4-5 Tagen rechnen müsse, die das dauert, wenn es denn überhaupt klappt.

Morgens bekam ich also das Gel, sollte zwei Stunden später zur CTG-Kontrolle, zu der ich schon kaum mehr laufen konnte vor Schmerzen. Bis dato dachte ich noch, dass sei nur eine Nebenwirkung vom Gel, die bald wieder verschwindet. Zum Glück hatte ich trotzdem meinen Mann gebeten zu kommen, denn es ging nun Schlag auf Schlag. Die Eröffnungsphase habe ich quasi übersprungen und hatte von Beginn an ununterbrochen Wehen ohne Pause, dann Presswehen und zack! war M. geboren. Unter für mich schier unaushaltsamen Schmerzen. Ich habe so nach einer PDA geschrien, aber dafür ging alles zu schnell. Auch die herbeigesehnte Ohnmacht blieb aus…

Dank des bestes Mannes der Welt habe ich die Geburt aber geschafft, trotz totalem Delirium, in dem ich nichtmal mehr meinen Arm selbstständig heben konnte, geschweige denn die Augen öffnen. Ich bin so unendlich dankbar, dass er mir so zur Seite gestanden hat, dafür habe ich keine Worte!

Jedenfalls ist alles gut gegangen, sowohl für mich als auch M. Einzig ging alles zu schnell für uns beide, das will erstmal verdaut werden…er ist ein tolles Baby mit langen Haaren und zarter weicher Babyhaut. Ein ungeduldiger kleiner Kerl, der noch ganz viel Nähe braucht, um besser in dieser Welt ankommen zu können.

Seit zwei Tagen sind wir nun zu hause und natürlich unsicher, ängstlich, überfordert und dauermüde, aber vor allem sehr sehr glücklich über und mit dem kleinen Knopf, der im Moment den Mittelpunkt unserer Welt darstellt.

Wir brauchen nun erstmal ganz viel Zeit und Ruhe, um uns als Familie kennenzulernen und auch die neue Situation. Daher wird es in der nächsten Zeit sehr ruhig hier werden, denn vor allem ich muss mich erstmal erholen von allem. Sobald es möglich ist, geht´s aber natürlich wie gewohnt weiter – ich habe noch sooo viele Sachen, die schon fotografiert sind und verbloggt werden wollen! Aber bitte habt Geduld. Und bitte habt Verständnis, dass ich im Moment auch keine Kommentare beantworten kann. Sie werden natürlich freigeschaltet und gerne können die Fragen natürlich von anderen Lesern beantwortet werden. Ach so, und teilweise reicht es schon, die vorherigen Kommentare/Fragen zu dem Rezept und meine Antworten darauf zu lesen 😉 .

Und zum Schluss hier noch ein Foto von unserem zauberhaften Baby in seinem viel zu großen Strampler <3 .

M.
M.

Kürbis-Hefe-Zopf

Wer schon länger auf meinem Blog mitliest, weiß, dass ich nicht soooooo die Kürbis-Freundin bin. Es ist nicht so, dass ich ihn gar nicht mag, aber den ganzen Begeisterungsstürmen vieler anderer kann ich mich eben nicht so wirklich anschließen. Kürbis ist mir oft zu süß, zu mehlig und eben zu kürbissig. Nichtsdestotrotz muss ich jedes Jahr welchen kaufen, sobald die Saison losgeht, denn Kürbisse sehen einfach wunderschön aus! Sowohl in Form als auch in Farbe – wunderbare orange-Töne und runde weiche Formen, das mag ich sehr. Und ich mag eben auch den Herbst unwahrscheinlich gerne und Kürbis ist einfach unabänderlich mit Herbst und buntem Laub bei mir verknüpft.

Was macht aber jemand, der Kürbis nun eben nicht so gerne mag, dann mit dem Ding? Genau! Ich “schmuggel” ihn gerne ins Essen, so dass er zwar etwas Geschmack abgeben kann, aber nicht dominant ist, denn am allerliebsten habe ich ihn eben wegen der Farbe (graues oder pinkes Essen geht gar nicht für mich, orangenes aber umso mehr :-) ). So dass es bei uns dann zB Kürbis-Gemüse-Creme-Suppe gibt oder auch Kürbis-Kartoffel-Gnocchi. Beides wirklich ausgesprochen lecker und auch für Kürbis-Nicht-Liebhaber bestens geeignet!

Als dritte Alternative, um Kürbis möglichst neutral zu verarbeiten, habe ich die Option entdeckt, Kürbispüree in Brot zu verbacken! Das finde ich genial, denn der Kürbis sorgt für eine intensive orange-gelbe Farbe und zudem für wunderbare Fluffigkeit. Und da er geschmacklich eh leicht süßlich ist, bot sich eine Art Kürbis-Stuten geradezu an.

Um dem Ganzen noch ein paar mehr Extra-Nährstoffe zu geben, habe ich den Hefe-Zopf mit einem Teil Vollkornmehl gebacken, wodurch er etwas fester aber immer noch schön wattig ist, außerdem unterstreicht das Weizenvollkornmehl die leichte Süße durch etwas Kernigkeit. Mit so einem Kürbis-Hefe-Zopf kann man also ganz prima sowohl Gemüse (Kürbis) als auch Vollkornprodukte (Mehl) in Kinder oder Fast-Food-Erwachsene bekommen, ohne dass sie es wirklich merken werden, denn der Zopf ist einfach nur lecker! Er ist nicht so süß wie klassischer Stuten, so dass man ihn gut mit herzhaften und süßen Aufstrichen/Belägen essen kann. Und falls wider Erwarten doch mal ein Rest übrig bleiben sollte, kann man die trockenen Scheiben prima toasten und er schmeckt fast wie frisch. Eingefrieren lässt er sich natürlich auch…

Kürbis-Hefe-Zopf
Kürbis-Hefe-Zopf

Zutaten für einen großen Zopf:

  • 380 g Kürbispüree (ich hatte Hokkaido, den ich einfach ungeschält gedünstet/gedämpft und dann püriert habe)
  • 200 g Weizenvollkornmehl
  • 300 g Weizenmehl Typ 550
  • 1 1/2 Tl Salz
  • 50 g Rohrohrzucker
  • 80 g Pflanzenmargarine, weich
  • 1 Pckg. Trockenhefe
  • evtl einen Schuss Sojamilch (je nach Feuchtigkeit des Pürees…)
  • 1 El Sojasahne + 1 El Wasser
  • je eine gute Prise Salz und Zucker
  • 2 El Körner-Mix (ich hatte Sonnenblumen-, Kürbis- und Sojakerne)

Zubereitung:

Die beiden Mehlsorten mit Rohrohrzucker, Salz und Trockenhefe gut vermischen, dann das Kürbispüree sowie die weiche Margarine zufügen. Alles mit dem Knethaken der Küchenmaschine oder Handmixer ca. fünf Minuten auf kleiner Stufe durchkneten bis ein weicher geschmeidiger Teig entstanden ist. Der Teig sollte etwas feucht und keinesfalls zu trocken sein, da das Vollkornmehl noch etwas quillt, daher ggf. einen Schuss Sojamilch oder Wasser zufügen bis die richtige Konsistenz erreicht ist.

Abgedeckt an einem warmen Ort 1-1 1/2 Stunden gehen lassen bis der Teig deutlich an Volumen gewonnen hat.

Den Teig mit den Händen kräftig durchkneten, dann in drei möglichst gleichgroße Teile teilen. Jedes Teil zu einem langen Strang rollen und dann einen lockeren Zopf daraus flechten. Den Zopf auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen.

Sojasahne mit Wasser, Salz und Zucker verrühren und den Zopf gleichmäßig damit einpinseln. Den Körner-Mix darauf verteilen und ggf. leicht andrücken.

Den Zopf an einem warmen Ort möglichst abgedeckt nochmal mindestens 30 Minuten gehen lassen, evtl. länger, bis er schön aufgegangen ist.

Im vorgeheizten Backofen im unteren Drittel bei ca. 180 °C Ober- und Unterhitze etwa 30 Minuten backen bis er schon goldglb gebräunt ist. Auskühlen lassen, dann anschneiden und möglichst frisch genießen.

Et voilà!

Schokoladen-Käsekuchen-Muffins

Erst einmal möchte ich mich ganz herzlich bedanken für eure tollen Reaktionen und die furchtbar lieben Kommentare auf meinen letzten Post :-) . Ich bin ganz schrecklich gerührt (jaja, die Hormone…) und dankbar für eure Glückwünsche und Zusprüche und tröstenden Worte! Auch toll, dass einige von euch ihre eigene Geschichte in der Hinsicht mit mir geteilt haben. Ich hatte lange überlegt, ob ich was zu meiner Schwangerschaft und den Schwierigkeiten und jetzt dem Klinikaufenthalt schreiben soll und bin sooooo froh, es getan zu haben! Denn eure Unterstützung hilft mir im Moment wirklich sehr und macht vieles erträglicher und weniger schlimm. Der kleine M. ist zum Glück nach wie vor in meinem Bauch, aber ich habe immer wieder mit teils heftigen und unangenehmen Wehen zu kämpfen, was bedeutet, dass ich quasi gar nichts machen darf – jede kleine Anstrengung wird sofort “bestraft” und ich will ja, dass der Kleine noch ein paar Woche in mir ausgebrütet wird! Wobei es mir manchmal einfach nur unsäglich schwer fällt und leider auch kaum positive Schwangerschaftsgefühle zulässt…jetzt in den letzten Wochen vor der Geburt regt sich selbst bei mir ein minimaler Nestbautrieb (ich bin da eher pragmatischer ausgerichtet, daher ist der nur sehr zart ausgeprägt) und es macht mich kirre, dem nicht nachgeben zu können – es ist einfach nicht dasselbe, Sachen im Internet anzuschauen und zu bestellen oder in Läden und auf Flohmärkten zu stöbern und sich inspirieren zu lassen! Aber gut, das hier soll kein Jammerblog werden :-) .

Daher habe ich trotz allem heute wieder ein schönes Rezept für euch, was ich gerne teilen möchte! Es ist auch relativ unaufwendig und lässt sich teilweise prima im Sitzen erledigen – perfekt! Und zwar handelt es sich um Käsekuchen-Muffins (habe ich hier schon iiiiirgendwann mal erwähnt, wie sehr ich auf Käsekuchen stehe??!! 😉 ). Aber nicht einfach irgendwelche, denn ich wollte gerne etwas Neues ausprobieren. Denn trotz meiner ausgeprägten Käsekuchen-Liebe habe ich doch tatsächlich noch NIE Schokoladen-Käsekuchen gegessen! Man glaubt es kaum…

Ich kenne klassischen Käsekuchen mit Mürbeteig/Streuselteig/Rührteig in diversen Variationen, aber die Käsekuchenmasse ist immer ähnlich. Klassisch eben. Einmal habe ich die Käsekuchenmasse mit weißer Schokolade getestet, aber das war dann schon das höchste der Gefühle. Ansonsten kenne ich Käsekuchen-Brownies, also Brownieteig und darauf Käsekuchenmasse, oder Schokorührteig und darauf dann Käsekuchemasse. Aber Schokolade bzw. Kakao in der Käsekuchenmasse???! Konnte ich mir bisher nicht vorstellen und obwohl mir solche Kuchen von diversen Foodblogs und aus Kochbüchern ständig entgegenlachen, habe ich stets einen großen Bogen darum gemacht.

Bis heute! Jaja, ich habe meine Käsekuchen-Spießigkeit zur Seite gelegt und mich todesmutig an Muffins gewagt, die aus einem hellen Rührteig bestehen, in dem geschmolzene weiße Schokolade verarbeitet wird, und einer Käsekuchemasse, die mit Kakao gemacht wird, also einer Schokoladen-Käsekuchen-Masse!! Oh ja, soooo mutig war ich. Und probiert und gegessen habe ich die Dinger auch, ha!

Abgesehen vom Schmelzen der Schokolade sind die Muffins schnell gemacht mit einfachen Zutaten, diesmal sogar gänzlich ohne Puddingpulver (braucht man sonst ja auch nicht, aber der Bequemlichkeit halber nehme ich meist welches…). Geschmacklich waren sie gut, aber mehr auch irgendwie nicht – ich weiß nicht, was genau mir fehlte, aber sie haben mich jetzt nicht umgehauen oder Geschmacksexplosionen hervorgerufen, sondern sie waren schlicht ganz lecker. Wobei ich zugeben muss, dass mir die Schoko-Käsekuchenmasse zwar geschmeckt hat, aber irgendwie für mich nichts gemein hatte mit Käsekuchen. Vielleicht hat mich das einfach irritiert?! Wahrscheinlich ist mein Gaumen in der Hinsicht ganz arg konservativ und weigert sich, Schokolade mit Käsekuchengeschmack zu verknüpfen. Für alle, die da offener sind bzw. sogar wissen, dass sie Schokoladen-Käsekuchen mögen, sind diese Muffins perfekt! Alle anderen sollten sie trotzdem ausprobieren und sich einfach ihr eigenes Urteil bilden.

Die Förmchen sind übrigens aus einem Kaufhaus in Uppsala – ich hatte sie dort in einem Korb mit reduzierten Sachen entdeckt und sie waren so ein unglaubliches Schnäppchen und dazu noch total süß und hübsch, dass ich gleich einige Pakete davon mit nach hause nehmen musste – mit dieser Entdeckung lief ich dann den kompletten Tag mit Dauergrinsen im Gesicht herum. Manchmal ist es SEHR einfach, mich glücklich zu machen :-) .

Schokoladen-Käsekuchen-Muffins
Schokoladen-Käsekuchen-Muffins

Zutaten für 8 Muffins:

  • 50 g weiße Schokolade (zB Reismilch o.ä.)
  • 15 g Pflanzenmargarine (alternativ 1 El Rapsöl)
  • 100 g Weizenmehl Typ 550
  • 40 g Rohrohrzucker
  • 1/2 Tl Vanille, gemahlen
  • 1 Prise Salz
  • 1/2 Tl Natron
  • 1/2 Tl Backpulver
  • 100 ml Pflanzenmilch
  • 1 geh. El Maisstärke
  • 50 g Sojajoghurt natur
  • 1 Tl Zitronensaft
  • optional 1-2 El weiße Schokolade, gehackt
  • 150 g Sojajoghurt, natur
  • 1 geh. El Maisstärke
  • 1 1/2 El Kakaopulver
  • 2-3 El Puderzucker
  • 1 Tl Zitronensaft
  • 25 g Kokosfett

Zubereitung:

Die Margarine zusammen mit der weißen Schokolade ganz vorsichtig unter Rühren schmelzen.

In einer Schüssel Mehl mit Rohrohrzucker, Vanille, Salz, Natron, Backpulver und Maisstärke mischen.

In einer zweiten (kleinen) Schüssel die Pflanzenmilch mit dem Sojajoghurt und dem Zitronensaft verrühren.

Die Schokoladen-Margarinen-Mischung sowie die Pflanzenmilch-Sojajoghurt-Zitronensaft-Mishcung zu den trockenen Zutaten in die Schüssel geben und alles mit einem Löffel gut verrühren. Es dürfen ruhig noch kleine Klümpchen im Teig sein – also, nicht zu lange rühren, sonst werden die Muffins zäh. Optional nun die gehackte weiße Schokolade unterheben.

Den Teig auf 8 Muffinförmchen verteilen (wer nicht so stabile Förmchen hat, kleidet am Besten ein Muffinblech mit den Papierförmchen aus, da sonst alles komplett auseinander läuft…).

Das Kokosfett schmelzen und mittels eines Schneebesens gut mit dem Sojajoghurt, Maisstärke, Kakao, Puderzucker und Zitronensaft verquirlen, so dass eine ganz glatte dicke Creme entsteht.

Diese Creme nun teelöffelweise auf dem hellen Muffinteig verteilen und ganz leicht marmorieren.

Im vorgeheizten Backofen bei 180 °C Ober- und Unterhitze etwa 25-30 Minuten backen bis die Muffins schön aufgegangen und leicht goldbraun sind (sie fallen wieder etwas zusammen, nicht wundern…). Am Besten im leicht geöffneten Backofen abkühlen lassen, dann genießen.

Et voilà!

Apfel-Nuss-Crumble

Still ist´s geworden hier – dabei war doch mein Plan, nach dem Schweden-Urlaub gaaaaaanz viel Zeit in der Küche mit Kochen und Backen zu verbringen…(vorher war Sommer bedingte Pause :-) ) Aber wie das so ist mit den Plänen: 1. kommt es anders und 2. als man denkt. Und in den letzten Monaten ist leider sehr viel anders gekommen als gedacht und geplant. Der Knaller kam dann vor 2 1/2 Wochen und hat alles über den Haufen geworfen.

Ich musste nämlich von jetzt auf gleich für zwei Wochen ins Krankenhaus. Keine Sorge, mir geht´s (körperlich) gut, aber seit einigen Monaten bin ich nicht mehr alleine, sondern teile großzügigerweise meinen Unterleib mit einem kleinen strampelnden Jungen <3 . Ich bin nämlich im 8. Monat schwanger. Leider verläuft die Schwangerschaft alles andere als schön und gut und problemlos, woran ich ziemlich zu knabbern habe. Und nun musste ich auch noch mit vorzeitigen Wehen ins Krankenhaus. Da geht man einfach zur banalen Vorsorge und dann das. Ich hab´s nicht gemerkt (rückblickend schon, aber ich hatte die Zeichen einfach ignoriert…) und habe dann in der Klinik das volle Programm bekommen mit Wehenhemmer-Tropf (Tokolyse) und Cortison zur Lungenreife des Babys usw, von den Sorgen und Vorwürfen mal ganz abgesehen (die habe ich aber nicht bekommen, sondern mir selber gemacht). Nun bin ich in der 31. Woche und durfte vor ein paar Tagen ENDLICH wieder nach hause (Krankenhäuser machen mich nämlich ganz klar krank!), aber da ich mein Baby nicht im Brutkasten besuchen möchte, ist die nächsten Wochen absolutes Low-Level-Programm angesagt mit wenig Treppensteigen (haha, wir wohnen im 5. Stock!!), viel Sitzen und Liegen, wenig Hausarbeit, kein Einkaufen, nichts Tragen usw. Ich habe noch Glück, da ich den wundervollsten Mann der Welt habe, der mir schon im Krankenhaus unglaublich toll zur Seite gestanden hat und der auch jetzt tut, was er kann neben seinem echt anstrengenden Vollzeit-Job, aber mich macht das alles wahnsinnig! Ich will in die Küche und ich mag sogar den Haushalt machen und ich liebe Lebensmittel-Einkaufen und ich will rumlaufen und ich will ich will ich will…nein, ich bin keine 3 Jahre alt und tue natürlich alles, um das Baby noch möglichst lange in mir zu halten, aber Spaß ist was anderes.

So, das ist aber jedenfalls der Grund für die derzeitige Abwesenheit, die wahrscheinlich auch noch etwas dauern wird. Denn, wenn ich im Moment koche, muss es einfach und schnell sein und das ist meist nicht bloggenswert…in 2-3 Wochen wird es dann hoffentlich wieder besser, aber wie war das nochmal mit den Plänen?? Ich sollte einfach damit aufhören. Jedenfalls bin ich nicht weg, lebe immer und auch weiterhin vegan (ja, auch eine vegane Schwangerschaft funktioniert problemlos trotz Unkerei meiner Frauenärztin…das Baby entwickelt sich prächtig!!), werde nach wie vor bloggen und kochen und backen, aber im Moment muss ich meine Prioritäten einfach anders setzen, ob es mir passt oder nicht (nach meinem Willen geht´s hier schon lange nicht mehr…so ein Baby ist schon im Mutterleib SEHR willensstark *seufz*).

Ok, genug der Jammerei, denn heute gibt es tatsächlich doch mal wieder ein Rezept von mir! Und zwar eines, was man total gut im Sitzen und mit wenig Aufwand zubereiten kann: Apfel-Nuss-Crumble! Super lecker! Apple-Crumble liebe ich ja eh und mache ihn meist frei Schnauze, da er wunderbar unkompliziert ist. Heute gibt es mal eine gehaltvolle Variante (nichts für Kalorien-Phobiker) mit vielen Nüssen, die wunderbar rösten im Ofen beim Backen und einen traumhaften Geschmack geben. Aus Faulheit, äh, der Nährstoffe wegen, habe ich die Äpfel komplett mit Schale verarbeitet, was prima funktioniert hat. Dazu gab es bei uns fluffig aufgeschlagene Vanille-Sahne auf Haferbasis, die ich aus Schweden mitgebracht habe. Ein Knaller! Wie blöd, dass es sowas hier nicht gibt…aber Vanillesauce/-pudding/-eis tut´s natürlich auch! Ach so, nicht wundern, die Konsistenz der Streusel ist ist recht fein, da geschmolzene Margarine verwendet wird. Wer sie lieber grober/dicker mag, sollte einfach weiche Margarine nehmen.

Apfel-Nuss-Crumble
Apfel-Nuss-Crumble

Zutaten für eine mittelgroße Auflaufform (ca. 25×20 cm):

  • 125g Nüsse (ich hatte Cashews, Mandeln und Paranüsse)
  • 100 g Weizenmehl Typ 550
  • 3 El Haferflocken, Kleinblatt
  • 65-75 g Rohrohrzucker, je nachdem, wie süß ihr es mögt
  • eine gute Prise Salz
  • einige Abriebe Muskatnuss
  • 1/2 Tl Zimt, gemahlen
  • 1/2 Tl Vanille, gemahlen
  • 100 g Pflanzenmargarine
  • 750 g süß-säuerliche Äpfel (bio, falls ihr die Schale mit verwendet)
  • 1 El Weizenmehl Typ 550
  • 1 El Vanillezucker, am Besten selbstgemacht
  • 2 Tl Zitronensaft
  • abgeriebene Schale 1/2 Zitrone

Zubereitung:

Als erstens werden die Streusel gemacht, da sie vor der Verwendung wieder etwas fester werden sollen. Hierfür die Nüsse fein mahlen und mit dem Mehl, Haferflocken, Zucker und Gewürzen gut vermengen. Die Margarine vorsichtig schmelzen und zu den trockenen Zutaten geben. Alles mittels einer Gabel oder den Händen gut verkneten – der Teig wirkt relativ feucht. Zur Seite stellen, so dass die Margarine wieder etwas fester werden kann.

Die Äpfel entkernen (nach Wunsch auch schälen, aber die Schale hat wirklich null gestört und wurde aufgrund der langen Backzeit wunderbar weich und zart) und in kleine Würfel schneiden. In einer großen Schüssel mit Mehl, Vanillezucker, Zitronensaft und -schale gut vermischen.

Die Apfelfüllung in eine Auflaufform geben und die Streusel gleichmäßig darüber verteilen. Die Form mit Alufolie oder Backpapier gut abdecken und im vorgeheizten Backofen bei ca. 180 °C Ober- und Unterhitze 40 Minuten backen lassen. Dann die Abdeckung entfernen (Vorsicht, heißer Dampf!) und den Crumble weitere ca. 20 Minuten fertig backen bis er oben schön knusprig und leicht gebräunt ist und die Füllung so schön blubberig duftend ist.

Kurz abkühlen lassen und die erste Portion am Besten noch lauwarm mit Vanillesahne/-sauce/-eis oder einfach pur genießen!

Et voilà!

Limetten-Käsekuchen

Der Liebste hatte Geburtstag! Und wenn man Geburtstag hat, darf man sich einen Kuchen wünschen – also habe ich ihn gefragt, ob er sich einen wünschen möchte und wenn ja, welchen. Ich hatte erwartet, dass er sich irgendwas total ausgefallenes und abgedrehtes wünscht oder zumindest eine Sahnetorte oder so, aber seine Antwort lautete: “Käsekuchen!”. Ich: “Einfach nur Käsekuchen??”. Er: “Ja. Aber mit Limetten-Joghurt. Also ich will einen Limetten-Käsekuchen, der schön frisch schmeckt. Wir hatten da doch mal so einen Joghurt, damit will ich den Kuchen. Ohne Obst oder Streusel oder so – nur Käsekuchen!” Ok, wenn der Herr Limetten-Käsekuchen wünscht, so soll er diesen bekommen. Ist ja schließlich Geburtstag!

Ich habe mir noch die Erlaubnis abgeholt, den Boden etwas pimpen zu dürfen, denn schlichter Mürbeteig ist mir einfach zu langweilig. Daher kamen in den Teig feine Haferflocken und gemahlene Mandeln für lecker mehr Geschmack. Hat funktioniert! Der Joghurt, den mein Mann meinte, entpuppte sich als Limone-Melisse-Joghurt, den gibt es hier ganz normal im Bioladen. Melissengeschmack konnte ich ehrlich gesagt nicht ausmachen – höchstens vielleicht als ganz feine unterstützende Note. Ansonsten schmeckt der Joghurt sehr schön limettig fruchtig und wunderbar wenig süß, das mag ich ja. Für den Käsekuchen war es mir aber definitiv zu wenig Limettengeschmack, daher habe ich noch ordentlichen frischen Limettensaft zugefügt – leider hatte ich keine Bio-Limetten da, sonst wäre garantiert auch noch Schale mit hineingewandert. Dadurch, dass der Joghurt schon gesüßt ist, habe ich für die Füllung nur sehr wenig Zucker verwendet – wir fanden es beide genau richtig und sehr köstlich, ich kann mir aber vorstellen, dass es einigen zu wenig süß ist (kann man ja glücklicherweise selber beeinflussen…).

Man kann den Kuchen sicher auch ohne den speziellen Joghurt backen, dann eben mit mehr Zucker und noch deutlich mehr frischer Limette, aber uns hat der Kuchen so wirklich sehr gut geschmeckt und ich finde das eine tolle Alternative, wenn´s mal etwas Besonderes sein soll. Wunderbar limettig, richtig schön erfrischend, die Konsistenz perfekt! Sowohl fest als auch cremig und überhaupt nicht puddingmäßig, yummy! Da hat der Lieblings-Mann eine echt gute Geburtstags-Kuchen-Wahl getroffen :-) .

Gemeinerweise sieht er genauso aus wie stinknormaler Käsekuchen…

Limetten-Käsekuchen
Limetten-Käsekuchen

Zutaten für eine kleine (!!) Springform, 18cm-Durchmesser:

  • 90 g Weizenmehl Typ 550 oder 405
  • 15 g feine Haferflocken
  • 15 g Mandeln, gemahlen
  • 35 g Rohrohrzucker
  • eine Prise Salz
  • eine gute Prise Vanille, gemahlen
  • eine gute Prise Backpulver
  • ca. 50 g Alsan, sehr weich
  • 500 g Sojajoghurt “Limone-Melisse”
  • 35 – 70 g Zucker, weiß (je nachdem, wie süß man es mag)
  • Saft einer eher großen Limette
  • 30 g Vanillepuddingpulver
  • Mark 1/2 Vanilleschote
  • 60 g Alsan, geschmolzen
  • 25 g Kokosfett, geschmolzen

Zubereitung:

Die trockenen Zutaten für den Boden mischen, dann die sehr weiche Margarine zufügen und am Besten mit den Händen unterkneten bis ein weicher krümeliger Teig entstanden ist, der sich aber auch zusammendrücken lässt (und hält…). Falls er zu krümelig sein sollte, ganz wenig Wasser zufügen (1-2 Tl, mehr nicht!). Den Teig bzw. die Krümel in die gefettete Springform geben und mit den Händen festdrücken, hierbei einen 2-3 cm hohen dünnen Rand hochziehen (der Boden und der Rand sind recht dünn, nicht wundern, aber ich mag keine dicken Böden bei Käsekuchen).

Die Zutaten für die Füllung allesamt in eine Schüssel geben und mit dem Pürierstab zu einer glatten feinen homogenen Creme pürieren (es soll sich wirklich alles verbunden haben, ohne Fettschicht, Klümpchen oder ähnliches). Die Creme auf den vorbereiteten Boden geben und glatt streichen.

Im vorgeheizten Backofen bei 175 °C Ober- und Unterhitze im unteren Drittel des Backofens ca. 50 – 60 Minuten backen bis der Kuchen goldgelb gebräunt, aber eben nicht zu dunkel ist (falls er schon sehr früh sehr dunkel wird, einfach ein Stück Backpapier auf den Kuchen legen). Am Besten im ausgeschalteten und leicht geöffneten Backofen eine Stunde abkühlen lassen, dann herausnehmen und vollständig auskühlen lassen, das dauert einige Stunden (ich backe Käsekuchen immer abends und lasse ihn über Nacht komplett erkalten, dann hat er am nächsten Tag die perfekte Konsistenz).

Anschneiden und genießen….

Et voilà!

Schwedischer Zwetschgen-Kuchen (Sveskon Kaka)

Hej hej!

Jaaaaa, ich durfte meinen Urlaub dieses Jahr wieder in meinem Lieblingsland Schweden verbringen :-) Es ist einfach soooo schön da…vor allem die Natur. Wälder und Seen, wohin das Auge reicht. Dazu das Jedermanns-Recht, die sympathischen und super freundlichen Menschen (ich habe tatsächlich noch keine unfreundlichen Schweden kennengelernt, weder in der Stadt noch auf dem Land – sie sind uns gegenüber bisher wirklich immer offen und aufgeschlossen und freundlich gegenüber getreten und das, obwohl wir nur bröckchenweise ihre Sprache sprechen…), die die Idee des “Jantelag” (keiner ist besser als der andere) scheinbar einfach leben.

Die letzten Jahre waren wir Kanufahren in der schwedischen Wildnis (sooooo schön und entspannend und “back to the roots” – tagelang keine Menschenseele, keinen Strom, Wasser aus dem See, kochen über Feuer, dessen Holz erstmal gesägt und gesammelt werden muss usw.). Dieses Jahr ging es aufgrund körperlicher “Einschränkungen” etwas gemütlicher zu: eine Woche in einer Stuga (so ein kleines rotes schwedischen Ferienhäuschen aus Holz) mitten in der Pampa, aber immerhin mit Strom, Wasser und einem Bett und danach dann noch Städtetripps nach Stockholm und Uppsala mit Hotels. Prima! Und erträgliche Temperaturen :-) Ich bin ja kein Heißwetter-Mensch, von daher ist das tatsächlich ein Kriterium bei der Wahl meines Urlaubsziels (ich würde NIE im Sommer in den Süden fahren!).

Unsere liten Stuga: Stuga

Nun aber zu dem Kuchen. Ok, das einzig schwedische daran ist, dass ich ihn in Schweden gebacken habe. Mit schwedischen Zwetschgen. Die waren nämlich mein absolutes Lieblings-Urlaubs-Obst! Sehr lecker! Und da mich auch im Urlaub der Back-Rappel packt, musste es eben auch Zwetschgen-Kuchen sein.

Wir hatten in unserer liten Stuga einen kleinen Winz-Ofen mit zwei Kochplatten oben drauf – genau richtig für einen 2-Personen-Kuchen! Ein Päckchen Trockenhefe hatte ich wohlweißlich eh im Gepäck, Mehl und Zucker hatten die Vorgänger da gelassen, dann habe ich noch Zimt gefunden (perfekt, denn die Schweden geben an ALLES Gebäck Zimt! Und Kardamom…), Rapsöl gab es auch und Sojasahne zum Kochen hatte ich auch mit dabei. Die habe ich kurzerhand mit Wasser gestreckt als Alternative zu Pflanzenmilch (habe ich schon erwähnt, dass es unglaublich viele Soja- und vor allem Haferprodukte in schwedischen Supermärkten gibt??? Sogar Hafer-Joghurt und total leckeres Eis aus Hafermilch!! Denn “Oatly” scheint da ganz groß zu sein, wenn nicht sogar eine schwedische Marke…die Hafersachen waren sogar sehr viel günstiger als in Deutschland – Alpro dafür halt teurer).

Ok, die Zutaten für den Hefeteig hatte ich also zusammen, darauf dann die Zwetschgen, aber da fehlt doch noch was…Streusel! Denn was ist denn bitte ein echter schwedischer Zwetschgen-Kuchen ohne Streusel? Nix, ganz genau. Margarine hatte ich nicht, aber dafür Kokosfett im Glas (kein Kokosöl, das schmeckt mir zu intensiv nach Kokos, aber das Kokosfett ist geschmacksneutral), was bei Zimmertemperatur schön weich ist. Also habe ich die Streusel damit gemacht. Und was soll ich sagen – das klappte super und hat auch noch richtig gut geschmeckt! Daher kann ich Kokosfett wirklich uneingeschränkt empfehlen, falls mal keine Margarine da sein sollte, jemand keine verwenden möchte, mag oä. Denn Streusel mit Öl sind meiner Erfahrung nach schrecklich, aber diese hier…anders als gewohnt, aber wirklich gut. Probiert´s aus!

Da ich weder eine Waage noch einen Messbecher hatte, habe ich einfach eine Kaffetasse als Maßeinheit verwendet für die Hefeteig-Zutaten und für die Streusel habe ich zur Abmessung einen Esslöffel verwendet. Vorher einfach anhand mir bekannter und erprobter Rezepte das Verhältnis der Zutaten zueinander ausgerechnet und los ging´s. Experiment gelungen.

Aufgrund der ganzen “Umstände” ist das Rezept also nur mäßig genau zu verstehen – es zeigt dafür aber umso besser, mit wie wenig Zutaten und Hilfsmitteln und sehr basic/low-level ein richtig leckerer Kuchen entstehen kann. Ebenso low-Level ist Dank Handy-Kamera, schlechtem Licht wegen Regen und furchtbar scheußlichem Geschirr aber leider auch das Foto – ich bitte um Entschuldigung, aber ich musste eben mit dem arbeiten, was da war. Außerdem hatte ich Kuchenhunger und dementsprechend wenig Geduld. So.

Schwedischer Zwetschgen-Kuchen (Sveskon Kaka)
Schwedischer Zwetschgen-Kuchen (Sveskon Kaka)

Zutaten für etwa ein halbes normales Backblech (ca. 20×30 cm):

1 Tasse = ca. 250 ml Fassungsvermögen

  • 2 Tassen Weizenmehl Typ 405
  • 1/4 Tasse Zucker
  • 1/2 Tl Salz
  • 1/2 Pckg. Trockenhefe
  • 1/4 Tasse Rapsöl
  • 2/3 Tasse Sojamilch (oder Mischung aus Sojasahne und Wasser bzw. andere Pflanzenmilch)
  • ca. 500 g Zwetschgen
  • 6 El Weizenmehl Typ 405
  • 1 1/2 El Zucker
  • 2 El Kokosfett, sehr weich
  • 1/2 Tl Zimt, gemahlen

Zubereitung:

Das Mehl mit Zucker, Salz und Trockenhefe mischen, Sojamilch und Rapsöl zufügen und alles mit den Händen zu einem weichen glatten Teig verkneten (der Teig ist recht weich, aber noch knetbar, ansonsten noch etwas Mehl zufügen – aber er sollte nicht zu trocken sein!) und abgedeckt an einem warmen Ort ca. 1 Stunde gehen lassen.

Den gegangenen Teig kräftig durchkneten und mit leicht geölten Händen auf einem Backblech (mit Backpapier oder geölter Alufolie ausgelegt) in Form, also platt, drücken – etwa 1-2 cm dick.

Die Zwetschgen entkernen, halbieren und achteln, ohne sie komplett durchzuschneiden. Mit der Schnittfläche nach oben gleichmäßig auf den Teig legen und leicht andrücken.

Für die Streusel alle Zutaten mit den Händen verkneten und über den Zwetschgen verteilen. Den Kuchen nochmals etwa 20 Minuten gehen lassen. Im vorgeheizten Backofen bei ca. 180 °C Ober- und Unterhitze etwa 25-30 Minuten im unteren Drittel des Backofens goldbraun backen (bitte unbedingt kontrollieren, denn aufgrund des Winzofens kann ich weder zu der Temperatur noch zu der Backzeit genaue Angaben machen, da der Ofen nicht mit einem normalen Haushaltsofen vergleichbar ist. Euer Kuchen kann also gut länger oder kürzer brauchen…).

Etwas abkühlen lassen und das erste Stück noch lauwarm genießen :-)

Smaklig måltid!

Et voilà!

Gartenkräuter-Pesto-Kranz

Aaaaaalso, zunächst einmal die Knallernachricht: ich habe doch tatsächlich mit meinen Spaghetti-Eis-Cupcakes den ersten Platz beim Back-A-Thon belegt und damit gewonnen :-) Ich freue mich immer noch riesig doll, bin ganz rot und ein kleines bisschen stolz. Auch meinen Gewinn (bis auf das Armband) habe ich schon bekommen und fleißig in dem tollen Kochbuch “The Lotus and the Artichoke” gestöbert. Ein wirklich schönes empfehlenswertes Buch ohne Lifestyle-Chichi, bergeweise Ersatzprodukte, fancy Zutaten und ähnlich unnützen Krempel, dafür einfach mit ganz viel Geschmack und Seele und Persönlichkeit und Bildern – so mag ich Kochbücher! Und der Gutschein für den Shop “Cupcake Look” ist quasi auch schon verbraten.

Jetzt aber zum heutigen Rezept: ich bin gar nicht so eine große Grillfreundin, aber wenn, dann ist tolles Brot ein absolutes Muss! Am Liebsten nicht einfach irgendein schnödes gekauftes Baguette, sondern selbstgebacken sollte es sein und im besten Fall auch noch irgendetwas Außergewöhnliches haben. Dieses Mal habe ich eine Abwandlung meines geliebten Bärlauch-Falten-Brotes gemacht und ich bin ganz begeistert ob der Einfachheit der Zubereitung und des großartigen Geschmacks. Definitiv ein neues Lieblings-Beilagen-Brot!

An sich ist es einfach ein ganz schlichter Brotteig, der ausgerollt und mit Pesto bestrichen wird, dann eingerollt, halbiert, “geflochten” und gebacken. Heraus kommt ein herrlich aromatisches fluffiges duftiges Brot, was von Pesto durchzogen ist – ein bisschen wie Zimtschnecken in herzhaft. Lecker!! Und die Optik erst…ich finde das Brot wirklich wunderschön.

Da auf unserem Balkon neben ein paar Tomaten und Blumen gaaaaaaanz viele verschiedene Kräuter wachsen, habe ich mich einfach mal für ein Gartenkräuter-Pest entschieden mit tatsächlich allem, was der Blumenkästen hergaben: Petersilie, Basilikum, Kerbel, Schnittlauch, Thymian, Rosmarin, Oregano, Majoran und Zitronenmelisse. Eine auf den ersten Blick vielleicht etwas gewagte Kombination, aber geschmacklich wirklich herausragend! Nehmt also einfach, was ihr mögt und da habt – es schmeckt mit allem! Natürlich auch mit Tomatenpesto oder ganz anderem…

Die obligatorischen Nüsse durften natürlich nicht fehlen, ebenso wenig wie meine geliebten Hefeflocken, aber auch hier: experimentiert einfach rum, nehmt Kürbiskerne statt Nüsse, lasst die Hefeflocken weg und verwendet Knoblauch, nehmt anderes Öl als Olivenöl oder oder oder…ich verspreche, dieses Brot wird göttlich! Es schmeckt ganz prima pur zu Gegrilltem und Salaten, aber auch mit leckerem Hummus oder veganem Frischkäse – ein Genuss!

Gartenkräuter-Pesto-Kranz
Gartenkräuter-Pesto-Kranz
Gartenkräuter-Pesto-Kranz angeschnitten
Gartenkräuter-Pesto-Kranz angeschnitten

Zutaten für einen großen Kranz:

  • 400 g Weizenmehl Typ 550
  • 1 1/2 Tl Salz
  • 1 Tl Rohrohrzucker
  • 2 Tl Trockenhefe
  • 220 ml lauwarmes Wasser
  • 50 g frische Gartenkräuter (zB Petersilie, Basilikum, Kerbel, Schnittlauch, Thymian, Rosmarin, Oregano, Majoran und Zitronenmelisse)
  • 25 g Mandeln
  • 25 g Walnüsse
  • 50 g (ja, Gramm!) Olivenöl
  • 1-2 El Hefeflocken
  • ca. 3/4 Tl Salz

Zubereitung:

Mehl, Salz, Rohrohrzucker, Hefe und Wasser einige Minuten auf kleiner Stufe zu einem glatten Hefeteig verkneten (geht natürlich auch mit den Händen). Der Teig sollte nicht trocken sein, aber auch auf keinen Fall klebrig!

Abgedeckt ca. 2-3 Stunden an einem warmen Ort gehen lassen bis der Teig sein Volumen etwa verdoppelt hat. Wer es eiliger hat, kann entweder einen Vorteig machen oder etwas mehr Hefe benutzen, dann geht´s etwas schneller.

Zwischenzeitlich die Kräuter waschen und zusammen mit den restlichen Zutaten zu einer feinen glatten Pesto-Paste pürieren, die Paste ist relativ fest, aber das soll so. Das Anrösten der Nüsse ist nicht notwendig, da das Pesto im Ofen durch das Backen quasi noch geröstet wird.

Wenn der Teig gut gegangen ist, auf der bemehlten Arbeitsfläche möglichst rechteckig ausrollen, ca. 0,5 cm dick. Gleichmäßig mit dem Pesto bestreichen und dann von der langen Seite her aufrollen. Die Rolle mit einem scharfen Messer längs einmal halbieren und die beiden so entstandenen Stränge miteinander zu einem Zopf “verflechten”. Entweder so als Zopf backen oder zu einem Kranz zusammenlegen und die Enden etwas andrücken.

Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und nochmals für mindestens 30 Minuten gehen lassen. Im vorgeheizten Backofen bei ca. 190 °C Ober- und Unterhitze im unteren Drittel etwa 25 Minuten backen lassen (ich habe vergessen, auf die Uhr zu gucken, von daher: kontrolliert euer Brot lieber regelmäßig und vielleicht braucht es auch länger) bis es schön aufgegangen und gut gebräunt ist.

Herausnehmen, kurz abkühlen lassen und möglichst frisch genießen (schmeckt aber auch noch prima am nächsten Tag :-) ) !

Et voilà!

Türkische Pizza

Jedes Mal, wenn ich am Schaufenster eines türkischen Imbisses vorbei gehe, lachen mich in der Auslage die türkischen Pizzen an! Und ich bin immer ein wenig traurig, dass sie nicht vegan sind, denn die Idee finde ich super. Pizzateig-Fladen bestrichen mit einem Tomaten-Paprika-Ragout (im Original leider mit Fleisch…), der im Ofen frisch aufgebacken wird und dann noch heiß mit Gemüse und Sauce belegt. Klingt seeeeehr lecker! Ob es auch so schmeckt, weiß ich leider nicht, denn ich habe noch nie türkische Pizza gegessen. Ich lebe seit 19 Jahren vegetarisch, also seitdem ich 14 bin, und damals gab es in der Kleinstadt, in der ich aufgewachsen bin, keine türkischen Imbisse und später blieb dann eben immer “nur” der Gemüsedöner.

Also war mal wieder Selbermachen angesagt! Macht ja auch gar nix, denn ich koche ja schließlich leidenschaftlich gerne. Außerdem ist es gar nicht schwierig, türkische Pizza selber herzustellen und schon gar nicht, sie vegan zu gestalten. Denn es musste lediglich eine Alternative zum Hack gefunden werden und da gibt es ja schließlich einiges. Da ich kein großer Fan von Sojaschnetzeln bin, habe ich mich ganz einfach für “Tofu rosso” entschieden. Der ist schon schön lecker fertig gewürzt und entwickelt zerbröselt angebraten sowohl hackähnliche Konsistenz als auch Geschmack. Man kann aber natürlich so ziemlich jede vegane Hackfleisch-Alternative nehmen, die gefällt.

Der Rest ist eh vegan. Im Original wird die türkische Pizza einfach mit etwas Zitronensaft beträufelt, darauf kommt rohe Zwiebel und Petersilie und dann wird entweder gerollt oder eben auch nicht. In Deutschland hat sich aber eingebürgert, Tomaten, Gurken, Petersilie und manchmal Kraut oder Salat auf der Pizza zu verteilen. darüber kommt dann noch Knoblauch- oder Kräuter-Joghurt-Sauce. Da ich keine rohen Zwiebeln mag und lediglich Petersilie und Zitrone etwas langweilig fand, habe ich mich für die eingedeutschte Variante entschieden und bin damit wirklich SEHR zufrieden! Ich weiß nicht, ob die türkische Pizza original geschmeckt hat, da ich das Original eben nicht kenne, aber da ich mich an klassische Rezepte gehalten habe, gehe ich einfach mal davon aus.

Lecker war´s auf jeden Fall und einfach mal eine ganz andere Variante von Pizza, die man eingerollt auch ganz prima mitnehmen und unterwegs essen kann – sowas mag ich ja! Ach ja, um den Nährwertgehalt zu erhöhen, habe ich die Hälfte des Mehls durch frisch gemahlenes Vollkornmehl ausgetauscht, was ganz prima funktioniert und richtig gut geschmeckt hat. Wer das nicht mag, nimmt einfach nur helles Mehl.

Türkische Pizza
Türkische Pizza
Türkische Pizza unbelegt
Türkische Pizza unbelegt

Zutaten für 4 Pizzen:

  • 200 g Weizenvollkornmehl
  • 150 g Weizenmehl Typ 550
  • 50 g Hartweizengrieß
  • 1 1/2 Tl Salz
  • 1 Tl Rohrohrzucker
  • 2 Tl Trockenhefe
  • 1 El Olivenöl
  • 225 ml Wasser
  • 200 g Tofu rosso (zB von Taifun)
  • 3 El Olivenöl
  • 1 kleine Zwiebel
  • 1/2 Bund glatte Petersilie
  • 1 rote Paprika
  • 1 1/2 El Paprikamark (alternativ: 1 pürierte Paprika)
  • 100-150 ml passierte Tomaten
  • 1 1/2 Tl Paprika, edelsüß
  • 1 Tl Rohrohrzucker
  • Salz, Pfeffer
  • 1 gute Prise Kreuzkümmel, gemahlen
  • 1 gute Prise Sumach (alternativ: 1 Tl Balsamico-Essig oder Zitronensaft)
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1/2 Salatgurke
  • 2-3 Strauchtomaten
  • 1/2 Bund glatte Petersilie
  • 1-2 El Zitronensaft
  • 1 El Olivenöl
  • Salz
  • Sojajoghurt, natur (Provamel oder Sojade, auf keinen Fall Alpro…der enthält Vanille!)
  • Knoblauch oder frische Kräuter nach Geschmack

Zubereitung:

Die Trockenhefe mit dem Rohrohrzucker ins Wasser einrühren und 10 Minuten stehen lassen (ja, ich mache bei Trockenhefe einen Vor”teig”, da ich die Erfahrung gemacht habe, dass man so deutlich weniger Hefe benötigt und sie den Teig besser treibt).

Die Mehle mit Hartweizengrieß und Salz mischen, Hefewasser und Olivenöl zufügen und alles ca. 5 Minuten auf kleiner Stufe zu einem glatten geschmeidigen Teig verkneten. Abgedeckt etwa 2 Stunden gehen lassen.

Den Tofu zerbröseln und in einem Esslöffel Olivenöl knusprig anbraten. Zwiebel, Knoblauch, rote Paprika und Petersilie fein hacken, zusammen mit dem angebraten Tofu und den restlichen Zutaten gut verrühren und kräftig würzig abschmecken. Falls das Ragout zu flüssig sein sollte, kann man noch etwas Tomatenmark zur Bindung zufügen.

Den Hefeteig in vier gleiche Teile teilen und auf der bemehlten Arbeitsfläche dünn oval ausrollen. Gleichmäßig mit dem Ragout bestreichen. Die Fladen im vorgeheizten Backofen bei 200 °C Ober- und Unterhitze etwa 20 Minuten backen (je nachdem, wie knusprig man die Pizzen mag…).

In der Zwischenzeit die Gurke und die Tomaten entkernen und kleinschneiden, ebenso die Petersilie. Alles gut vermengen, Zitronensaft und Olivenöl dazu und mit etwas Salz abschmecken.

Den Sojajoghurt mit Salz und zerdrücktem Knoblauch und/oder den gehackten Kräutern verrühren und gut abschmecken.

Die türkischen Pizzen aus dem Ofen holen sobald sie fertig sind und noch heiß mit dem Salat belegen und die Joghurtsauce darüber träufeln. Genießen.

Et voilà!

Spaghetti-Eis-Cupcakes

“I scream for ice cream…” So lautet das Motto des neuesten Back-A-Thons vom wunderbaren blog bakingthelaw! (auf dem blog findet ihr viiiieeeeele tolle Cupcake- und andere vegane Backrezepte, lecker!). Mittlerweile zum 6. Mal veranstaltet die Betreiberin ihren Back-A-Thon, einen Backwettbewerb der besonderen Art :-) . Ich habe bisher noch nie mitgemacht, aber bei dem diesmaligen Motto MUSSTE ich mir einfach was einfallen lassen! Denn es lautet:

“Die vegane Cupcake-Morphose eures Lieblings-Eisbechers”

backathon-new-logo

Ein großartiges Motto! Wenn auch echt tricky…denn Eisbecher in Cupcake-Form, puh! Ich wollte ja auch nicht einfach nur einen Cupcake backen und ihn mit Sahne und Obst verzieren – schließlich muss so ein Eisbecher ordentlich was her machen und da wird´s dann schon schwieriger (zumal ich auch kein Sahne-Fan bin, aber das hatten wir schonmal hier). Ok, als erstes musste eine Idee her. Eisbecher…da ich schon als Kind und zu unveganen Zeiten keine Sahne mochte, habe ich nie Eisbecher gegessen – immer nur Kugeln, am Liebsten in der Waffel. Tolle Voraussetzungen! Aber dann fiel mir ein, dass es doch einen Eisbecher gab, den ich geliebt und immer bestellt habe, wenn es so richtig schick in die Eisdiele ging mit Sitzen und so: SPAGHETTI-EIS!!! So lecker…

Das Prinzip ist einfach: einen Klecks Sahne auf das Tellerchen, darauf dann Vanilleeis, was durch eine Presse in Spaghetti-Form gepresst wurde (hierdurch gefriert die Sahne und ist nicht mehr als solche identifizierbar und somit für mich essbar…fragt nicht!), darauf dann rote Erdbeer-Sauce, garniert mit Raspeln aus weißer Schokolade. Und schon hatte man etwas auf dem Teller, was aussah wie Spaghetti Napoli mit Parmesan, nur als Eis und in süß, yummy!

Somit war die Idee zum Cupcake-Eisbecher da und da ich nachts nicht schlafen konnte, war auch die Idee der Umsetzung schnell geboren. Ein fluffiger Vanille-Teig als Basis, ausgehöhlt und mit veganer Sahne gefüllt, darauf ein fulminantes Topping aus einer Mischung von Vanille-Buttercreme und Frischkäse-Frosting (dadurch isses nicht so mächtig…), garniert mit viiiiieeeel Erdbeer-Sauce und Schokoraspeln von weißer Schokolade.

Diese Idee habe ich exakt so heute umgesetzt und es hat funktioniert! Ich bin selber ganz schrecklich begeistert von dem Ergebnis :-) . Die Herstellung war sehr einfach, aber auch sehr schmierig. Aber es hat sich gelohnt! Die Optik ist genial und die Cupcakes sehen aus wie das Spaghetti-Eis aus der Eisdiele! Um den richtigen Look hinzukriegen, habe ich das Frosting durch eine Kartoffelpresse gedrückt (eine feine Spätzlepresse müsste auch gehen) und die überschüssigen “Spaghetti” mittels eines Messers abgeschnitten (das war die größte Schmiererei…). Wer keinen Wert auf die perfekte Optik legt oder einfach keine Presse hat, nimmt einfach eine feine Lochtülle und spritzt das Topping wie wild auf die Cupcakes (wahrscheinlich braucht ihr dann etwas weniger).

Aber die kleinen Bomben sind nicht nur optisch der totale Knaller – nein, vor allem der Geschmack ist ganz großes Kino! Teig, Sahne, Vanille-Creme, süß-frische Erdbeersauce und knackige Schokostückchen – alles auf einem Löffel/einer Gabel vereint, was will man mehr?? Die Testesser jedenfalls finden die Spaghetti-Eis-Cupcakes großartig – ich hoffe, ihr auch! Drückt mir die Daumen, dass die Jury auch so begeistert ist, von meiner Kreation.

Spaghetti-Eis-Cupcakes
Spaghetti-Eis-Cupcakes
Spaghetti-Eis-Cupcakes
Spaghetti-Eis-Cupcakes

Zutaten für 6 Cupcakes (mit viel Frosting!):

  • 110 ml Vanille-Sojamilch
  • 1 Tl Zitronensaft
  • 55 g Pflanzenmargarine, sehr weich
  • 40 g Rohrohrzucker
  • 1/2 Tl Vanille, gemahlen
  • 1 geh. El Maisstärke
  • 1 Prise Salz
  • 1/2 Tl Natron
  • 1 Tl Backpulver
  • 90 g Weizenmehl Typ 550
  • etwas vegane Sprühsahne (schmeckt aber auch ohne…)
  • 125 g Sojajoghurt, natur
  • 90 Alsan, sehr weich
  • 3 El Puderzucker (oder mehr, falls man es süßer mag…)
  • das Mark 1/2 Vanilleschote
  • 125 g Vanille-Sojapudding (ich hatte gekauften, man kann ihn natürlich auch selber kochen!)
  • 100 g Erdbeeren (frisch oder tiefgekühlt)
  • 1 El Vanillezucker
  • ca. 15 g weiße Reismilchschokolade

Zubereitung:

Als allererstes den Sojajoghurt für das Frosting abtropfen lassen – ich habe ein Sieb mit Küchenkrepp ausgelegt, den Joghurt darauf gekippt, das Küchenpapier über dem Joghurt zusammengeklappt und den Bollen mit einem Schälchen beschwert. Dieses Konstrukt habe ich 2-3 Stunden abtropfen lassen – der Joghurt hatte danach die perfekte Konsistenz und ließ sich auch prima aus dem Papier lösen. Wenn die Cupcakes gebacken und ausgekühlt sind, ist also auch der Joghurt fertig abgetropft!

Für den Teig die Sojamilch mit dem Zitronensaft verrühren und kurz stehenlassen, damit alles etwas gerinnt. Die weiche Margarine mit einem Löffel etwas schaumig schlagen, dann den Zucker und die Vanille dazu – alles gut verquirlen (eine Küchenmaschine oder ein Handmixer sind aber nicht nötig). Die Maisstärke einrühren, ebenso das Salz, dann Mehl, Backpulver, Natron und die Sojamilch-Zitronenmischung dazu. Alles verrühren zu einem zähen Teig.

Den Teig gleichmäßig auf 6 Muffinförmchen verteilen (sieht sehr wenig ist, geht aber noch gut auf) und im vorgeheizten Backofen bei ca. 190 °C Ober- und Unterhitze 20-25 Minuten backen (Stäbchenprobe machen), nicht zu lange backen, damit sie nicht trocken werden.

Die Cupcakes komplett abkühlen lassen, dann mit Hilfe eines scharfen Messers kleine Kegel ausschneiden (und essen…), die entstandenen Mulden mit etwas veganer Sprühsahne füllen.

Für das Frosting die Margarine mit dem Puderzucker und Vanillemark richtig schön weißlich cremig schlagen (hier braucht man eine Küchenmaschine/Handmixer), dann – während die Maschine läuft und weitermixt – teelöffelweise den Vanillepudding zufügen und unterrühren. Danach dann ebenso teelöffelweise den abgetropften Sojajoghurt zufügen. Alles zu einer fluffigen cremigen und dicken Masse mixen (falls die Creme wider Erwarten doch gerinnen sollte, die Schüssel einfach kurz in warmes Wasser stellen, so dass sie flüssiger wird, dann wieder aufschlagen und nach einiger Zeit verbindet sich alles wunderbar…).

Das Frosting in eine Kartoffel- oder Spätzlepresse geben und seeeeehr großzügig über den Cupcakes verteilen (ich habe sie einfach dicht nebeneinander auf ein Brett gestellt, so ging nur mittelviel daneben), wahrscheinlich bleibt etwas von der Creme übrig.

die Erdbeeren mit dem Vanillezucker fein pürieren und als Sauce auf der Vanillecreme verteilen. Die Schokolade fein hacken und darüber streuen. Gut durchkühlen lassen, servieren und genießen, schwelgen, träumen….

Et voilà!

Mandel-Butterkuchen mit Aprikosen

Als Kind des Nordens wurde mir der klassische Butterkuchen quasi mit der Muttermilch eingeflößt. Irgendwie gab es den immer. So gut wie nie selbstgemacht, dafür frisch vom Bäcker als 1/8- oder 1/4-Blech. Dick mit Mandeblättchen und Zucker bestreut und kleinen fetten Butter-Seen in den Vertiefungen…göttlich! Soweit ich weiß, wurde Kuchen sonst nie vom Bäcker geholt, sondern selber gebacken, aber der Butterkuchen bildete irgendwie eine Ausnahme – ich glaube, er war recht günstig, fast immer im Angebot und schmeckte eh nur ganz frisch, so dass sich das Selberbacken oft wohl nicht lohnte.

Jedenfalls wurde häufig 1/8-Blech mitgenommen, das gab es dann zu hause. Bei den Nachbarn war es ebenso, so dass es eigentlich immer irgendwo Butterkuchen gab. Schon damals war ich ein großer Fan der trockenen Kuchen (trocken natürlich nicht im Sinne von dröge, angetrocknet, langweilig, spröde oder ähnlichem, sondern saftige Kuchen aus Rühr- oder Hefeteig, aber eben ohne Creme oder Sahne) und für so einen Butterkuchen habe ich alles andere links liegen gelassen – genauso wie für Marmor- oder Nusskuchen!

Jetzt gibt es ja leider leider leider nie irgendwo auch nur jemals veganen Butterkuchen zu kaufen, daher heißt es wie so oft: selbermachen! Ist auch zum Glück gar nicht schwer! Wobei ich viele Jahre einfach einen klassischen süßen Hefeteig gemacht habe als Basis, der zwar recht lecker schmeckte, aber irgendwie nicht so ganz ans Original herankam und zudem schnell trocken wurde. Vor einiger Zeit bin ich dann auf ein Rezept von Johanna auf ihrem blog “Eat up your greens” gestoßen, was ich sofort ausprobieren musste! Der Unterscheid zu meinem vorherigen Rezept ist nur ein recht kleiner, aber anscheinend entscheidender: es wird kein Hefeteig geknetet und ausgerollt, sondern ein zähflüssiger Hefeteig hergestellt (ohne groß Kneten), der in der Konsistenz Rührkuchen ähnelt. Hierdurch wird der Kuchen ganz wunderbar saftig, hält sich länger frisch und schmeckt einfach UNGLAUBLICH gut!! Ich habe das Rezept nach meinem Geschmack abgeändert (weniger Hefe, mehr Salz, Vanillemark und Zitronenschale dazu) und die Zutaten ausgewogen. Herausgekommen ist der beste Butterkuchen, den ich je gegessen habe! Wir haben das halbe Rezept innerhalb weniger Stunden komplett weggefuttert zu zweit.

Dieses Mal habe ich noch Aprikosen auf den Belag gegeben, die dem Kuchen eine schöne Frische und Säure verleihen. War auch lecker, aber ich muss ehrlich sagen, dass der Mandel-Butterkuchen mir ganz pur doch am Besten schmeckt…ach ja, ich nehme für den Belag immer Alsan, da die am butter-ähnlichsten schmeckt, es geht natürlich auch mit jeder anderen Margarine – der Kuchen wird dann nur nicht mehr ganz so fein geschmacklich (lecker aber trotzdem :-) ). Oh, und das Schöne an dem Rezept ist, dass man zum Rühren lediglich einen Rührlöffelund keinen Handmixer, Küchenmaschine oder ähnliches – ganz einfach also!

Mandel-Butterkuchen mit Aprikosen
Mandel-Butterkuchen mit Aprikosen

Zutaten für eine 20×20 cm-Form:

  • 190 ml Sojamilch
  • 10 g Frischhefe
  • 25 g Alsan
  • 25 g Rohrohrzucker
  • Mark 1/2 Vanilleschote
  • abgeriebene Schale 1/2 Zitrone
  • 1/2 Tl Salz
  • 1 El Kartoffelmehl oder Maisstärke
  • 225 g Weizenmehl Typ 550
  • 90 g Alsan, sehr kalt
  • 40 g Zucker, weiß
  • 50 g Mandelblättchen
  • 200 g Aprikosen

Zubereitung:

Die Sojamilch mit der Alsan ganz vorsichtig erwärmen, so dass die Margarine gerade schmilzt. Eventuell wieder etwas abkühlen lassen auf Körpertemperatur. In eine große Schüssel geben, dann die Hefe hineinrühren und alles ca. 10 stehen lassen, damit die Hefe aktiv werden kann.

Den Rohrohrzucker, Vanillemark, Salz und Zitronenschale in die Hefe-Sojamilch-Mischung rühren, dann Kartoffelmehl und Weizenmehl zufügen. Alles mit einem Löffel (am Besten einem Holzlöffel) miteinander vermengen bis es ein schwer reißender Teig ist.

Die Backform mit Backpapier auskleiden, dann den Teig darauf geben und mit einem feuchten Spatel oder Löffelrücken gleichmäßig in der Form verteilen und glatt streichen.

An einem warmen Ort ca. 30 Minuten gehen lassen.

Mit dem Finger oder dem Stiel des Holzlöffels gleichmäßig Vertiefungen in den Teig drücken. Die sehr kalte Margarine in kleine Stückchen schneiden und in den Vertiefungen verteilen. Die Aprikosen entkernen und achteln. Ebenfalls auf dem Teig verteilen.

Die Mandelblättchen großzügig über den Teig streuen, darüber dann den Zucker.

Den Kuchen nun im vorgeheizten Backofen bei ca. 190 °C Ober- und Unterhitze etwa 25 Minuten backen (eher in der unteren Hälfte des Ofens, aber nicht zu weit unten!) bis die Mandelblättchen schön goldbraun sind und sich Alsan und Zucker zu einer leckeren Kruste verbunden haben (je nach Ofen kann das auch bloß 20 Minuten oder sogar 30 Minuten dauern…).

Etwas abkühlen lassen und dann am Besten das erste Stück noch ganz frisch und lauwarm genießen!

Et voilà!