Kennt ihr das Nussmus “Dessert” von Rapunzel? Ich glaube, es ist seit ca. einem Jahr auf dem Markt und wie das so ist mit mir und neuen Lebensmitteln, musste ich es damals sofort kaufen und probieren. Mandelmus oder Cashewmus alleine ist ja schon verdammt lecker, aber die Kombination aus Mandeln, Cashews und Vanille ist wirklich der Knaller! Kann man sich kaum vorstellen, ist aber so Das Nussmus schmeckt herrlich süß, obwohl kein Zucker oder Süßungsmittel drin ist, und ist wahnsinnig aromatisch. Eigentlich fast zu gut, um es in Desserts oder Kuchen zu verarbeiten…ich essse es tatsächlich am Liebsten pur aus dem Glas. Als Schokocreme-Alternative für die Seele quasi.
Wenn ich es dann doch mal verarbeite, dann meist so, dass möglichst viel vom Eigengeschmack erhalten bleibt. So landet es zB ab und zu im Hirse- oder Hafer-Porridge und macht auch das zu einem echten Seelen-Essen, was zudem auch noch vollgepackt mit Nährstoffen ist.
Nun hat Rapunzel zum Rezeptwettbewerb aufgerufen. Einzige Bedingung: das Nussmus “Dessert” muss verarbeitet werden als Teil des Rezeptes. Diesem Ruf bin ich doch sofort gefolgt, denn neben der Tatsache, dass ich Produkt und Firma mag (Grundvoraussetzung…), gibt es auch schöne Preise zu gewinnen. Also, nicht lange gefackelt und Ideen gewälzt. Das war gar nicht so einfach, denn das Nussmus sollte geschmacklich einen großen Anteil haben. Gleichzeitig wollte ich aber auch ein bisschen was Besonderes haben, lecker sollte es sein, nicht zu schwierig und aufwendig, aber voller guter Zutaten. Porridge war mir zu schnöde, aber neben dem Brei steht bei uns auch Müsli wirklich hoch im Kurs. Die gekauften Müslis sind zwar ok, aber meist fehlt mir irgendwas und ich kombiniere mehrere Sorten miteinander, ergänze um Leinsamen oder Chiasamen und gehackte Mandeln usw.
Daher habe ich vor ein paar Wochen ausprobiert, selber Knuspermüsli – auf neudeutsch “Granola” – zu machen. Inspiriert wurde ich von diesem Rezept, habe mich aber von Beginn an null daran gehalten, da ich keine Orangen im Müsli wollte, es mir zu viele Cornflakes waren und auch sonst viel für mich fehlte. Aber es diente mir prima als Basis-Rezept, um selber zu experimentieren. Herausgekommen ist ein großartiges Power-Crunch-Müsli-Rezept, was unglaublich variabel ist, so lange die Mengen grob stimmen. Also das Verhältnis von trockenen zu feuchten Zutaten.
Die Idee mit dem Apfelmus ist grandios, denn dadurch bekommt das Müsli eine leicht fruchtige Süße (schmeckt aber NULL nach Apfel!!) und man benötigt viel weniger Süßungsmittel und Fett. Als Basis nehme ich grobe Haferflocken und ein paar Cornflakes, dazu dann, was das Herz begehrt. Bei mir Leinsamen, Chia, Sesam, gehackte Mandeln und Quinoa-Pops (ich hasse Amaranth). Ich mag mein Müsli sehr knusprig und auch etwas süß, daher greife ich in diesem Rezept auf Rohrohrzucker zurück, weil der wunderbar karamellisiert. Alternativ geht aber auch Reissirup, Ahornsirup, Kokosblütenzucker usw.
Das Besondere an dem Müsli ist, dass ich einen Teil des Öls durch das Nussmus “Dessert” getauscht habe und holla, die Waldfee!! Das ist ein Kracher. Unglaublich lecker und ganz fein schmeckt das aromatische Nussmus heraus. Ich bin wirklich begeistert, wie gut das alles harmoniert und sich ergänzt. Auch, wenn Eigenlob nicht so gerne gesehen ist: das ist das beste Müsli, was ich je gegessen habe. Mein Mann sagte nur “Du hast dich selbst übertroffen”.
Ich denke, ich werde als nächstes mal ein bisschen mit unterschiedlichen Nussmusen herumspielen, denn auch Erdnussmus oder Haselnussmus stelle ich mir sehr fein als geschmacksgebende Komponente vor. Der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt .
Zutaten für ca. 800 g fertiges Müsli:
- 350 g Haferflocken, Großblatt
- 50 g Cornflakes, ungezuckert
- 25 g Quinoa-Pops
- 25 g Sesam
- 25 g Leinsamen
- 25 g Chiasamen
- 100 g Mandeln
- eine Prise Salz
- 1 Tl Vanille, gemahlen
- 70 g Rohrohrzucker
- 70 g Nussmus “Dessert”
- 200 g Apfelmus ohne Zucker oder Apfelmark
- 50 g Öl, geschmacksneutral (zB Bratöl)
Zubereitung:
Die Mandeln grob hacken. In einer sehr großen Schüssel Haferflocken, Cornflakes, Quinoa-Pops, Sesam, Leinsamen, Chia, Mandeln, Vanille und Salz gut mischen.
In einer kleineren separaten Schüssel den Rohrohrzucker mit Nussmus, Apfelmus und Öl gut verquirlen bis sich alles gut verbunden hat.
Die feuchte Masse über die trockenen Zutaten in der Schüssel geben und alles mit den Händen richtig gut vermengen und “einmassieren”. Es muss sich alles sehr gut vermischt haben und sollte recht feucht und etwas klebrig sein.
Ein Backblech mit Backpapier auslegen und die Müsli-Masse ganz gleichmäßig darauf verteilen (nicht andrücken, alles soll locker liegen).
Im vorgeheizten Backofen bei ca. 170°C Ober- und Unterhitze etwa 40-45 Minuten backen. Alle zehn Minuten das Blech aus dem Ofen holen und das Müsli wenden, gut durchmischen und wieder gut verteilen, damit alles gleichmäßig backt und knusprig wird.
Da jeder Ofen sehr anders ist, empfehle ich, das Müsli nach 30 Minuten kaum mehr aus den Augen zu lassen und alle fünf Minuten durch zu mischen, denn der Übergang zwischen “knusprig lecker” und “zu dunkel, fast verbrannt” geht sehr schnell!
Auf dem Blech komplett auskühlen lassen (zwischendrin ruhig mal wenden). Das Müsli wird dadurch noch sehr viel knuspriger.
Dann luftdicht verschlossen lagern, genießen und bei jedem Bissen schwelgen .
Et voilà!