Polenta-Tartes mit Mangold und Tomaten

Wie der eine oder andere treue Leser (oder Leserin natürlich!) sicher schon mitbekommen hat, bin ich seit einiger Zeit total verliebt in Polenta! Egal, ob als NockenKräuter-Polenta oder gebratene Polenta-Schnitten: der Maisgrieß mit dem nicht wirklich wohl klingenden Namen (ich finde, Polenta klingt viiiieel zu plump und hingerotzt für so etwas Feines, Leckeres und Vielseitiges!) schmeckt mir einfach IMMER wahnsinnig gut! Dazu ist der Mais-Brei für mich ein echter Seelenschmeichler und versetzt mich schon beim ersten Löffel in Wohlgefühl und Zufriedenheit, hach…

Jedenfalls bin ich seit der Entdeckung meiner neuen Liebe immer auf der Suche nach weiteren (ungewöhnlichen) Zubereitungsarten – immer dasselbe ist ja langweilig und kann jeder. Nachdem ich nun zur Genüge die Polenta gebraten, verschieden gewürzt und geformt habe, musst also was ganz anderes her. Und in meinem Kopf war schon länger die Idee von einer Polenta-Pizza. Da ich aber dringendst Mangold zu verarbeiten hatte und mir daraufhin sofort die oberleckeren Mangold-Zucchini-Quiches in den Kopf kamen (unbedingt ausprobieren, wenn ihr noch nicht habt – die sind köstlich!), habe ich mir überlegt, dass man aus Polenta doch bestimmt auch einen Quiche- bzw. Tarte-Boden machen kann, oder?!

Man kann. Und zwar total gut.

Also, gesagt (gedacht…), getan. Den Boden und Rand bildet also Polenta-Brei, der in die Form gedrückt wird, darauf kommt eine leichte Joghurt-Kräuter-Creme und als Füllung ein Rest Kräuter-Tofu, Mangold, Zwiebeln, Pinienkerne und Tomaten. Überbacken wie immer mit lecker Hefeschmelz (ich liebe das Zeug einfach! ).

Die Tartes sind ganz prima geworden – vor allem das mit dem Polenta-“Teig” hat hervorragend geklappt. Allerdings hat mir die Mangold-Füllung in dieser Kombination nicht ganz so gut geschmeckt wie bei den Mini-Quiches. Ich denke, das nächste Mal werde ich die Polenta-Tartes eher mit Ratatouille oder Champignons, Lauch und Räuchertofu füllen und überbacken. Also, das war sicher nicht die letzte Polenta-Tarte, die es hier gab. Ich werde weiter experimentieren und natürlich berichten!

Polenta-Tartes mit Mangold und Tomaten
Polenta-Tartes mit Mangold und Tomaten

Zutaten für 6 Mini-Tarte-Förmchen oder eine groooße Springform:

  • 250 g Polenta (Maisgrieß)
  • 750 ml Gemüsebrühe
  • Kräutersalz
  • 2 El Hefeflocken
  • 20 g Alsan
  • Pfeffer, Muskatnuss
  • 5 El Sojajoghurt, natur
  • 1 El Zitronensaft
  • Kräutersalz
  • 2 Tl Basilikum-Pesto (gekauft oder selbstgemacht)
  • 1 El Hefeflocken
  • 500 g Mangold
  • 1 kleine Zwiebel
  • 1 kleine Knoblauchzehe
  • 100 g Kräuter-Tofu (oder anderer Tofu, je nach Geschmack)
  • 2 El Olivenöl
  • 2 El Pinienkerne
  • Salz, Pfeffer, Muskatnuss
  • 2 große Strauchtomaten
  • 3 El Hefeflocken
  • 1 Tl Trockenhefe
  • 3/4 Tl Salz
  • 1 gestr. Tl Senf, mittelscharf
  • 1 1/2 El Dinkel- oder Weizenmehl (Typ 630 oder 550)
  • 2 El Alsan oder Olivenöl
  • 150 ml Wasser

Zubereitung:

Für den Boden die Gemüsebrühe mit Alsan, Kräutersalz, Pfeffer, Muskatnuss und Hefeflocken aufkochen. Mit einem Schneebesen die Polenta einrühren und aufkochen lassen. Von der Hitze nehmen und mit geschlossenem Deckel ca. 15 Minuten ausquellen lassen.

Die Tarte-Formen etwas einfetten, dann jeweils einige Löffel Polenta-Brei in die Form geben und mit angefeuchteten Fingern – bzw. wenn der Brei noch zu heiß ist mit dem angefeuchteten Rücken eines Löffels – andrücken und einen Rand hochziehen (ist ein bisschen fummelig, muss aber ja auch nicht perfekt aussehen…).

Den Brei in den Formen auskühlen und etwas fest werden lassen.

In der Zwischenzeit für die Creme den Sojajoghurt mit dem Pesto, Kräutersalz, Zitronensaft und Hefeflocken verrühren und pikant abschmecken.

Den Mangold waschen und Blätter von den Stielen trennen. Blätter und Stiele separat klein schneiden. Zwiebel und Knoblauch fein hacken, den Tofu in kleine Würfel schneiden.

In einer beschichteten Pfanne das Öl erhitzen und zunächst die Tofuwürfel einige Minuten knusprig anbraten, dann die Mangold-Stiele zugeben und bei mittlerer Hitze ca. 5 Minuten mitdünsten. Zwiebelwürfel und Pinienkerne in die Pfanne geben und unter Rühren leicht Farbe nehmen lassen. Zum Schluss Knoblauch und die Mangoldblätter zufügen und bei kleiner Hitze zusammenfallen lassen. Mit den Gewürzen pikant abschmecken.

Den Polenta-Teig mit der Kräuter-Joghurt-Creme dünn bestreichen, dann die Füllung gleichmäßig darauf verteilen. Die Tomaten würfeln und über die Füllung geben.

Für den Hefeschmelz alle Zutaten in einen kleinen Topf geben und unter Rühren (am Besten mit einem Schneebesen) aufkochen und leicht eindicken lassen. Gleichmäßig auf den Tartes verteilen, so dass alles leicht mit Hefeschmelz bedeckt ist.

Im vorgeheizten Backofen bei ca. 200 °C Ober- und Unterhitze etwa 35-40 Minuten backen bis der Rand der Tartes leicht knusprig und der Hefeschmelz schön gebräunt ist.

Die Tartes herausnehmen und vor dem Servieren noch 10 Minuten in der Form belassen (das verhindert, dass die Tartes auseinander fallen), dann lösen und servieren.

Et voilà!

10 thoughts on “Polenta-Tartes mit Mangold und Tomaten”

  1. Klingt wirklich interessant und lecker. Schade, dass es mit Soja-Joghurt ist. Aber vielleicht kann man da was abwandeln.

    1. Klar! Du kannst auch pürierten Tofu (mit etwas Zitronensaft, Salz und Rapsöl fein pürieren, dann wie den Sojajoghurt verwenden) nehmen oder Sojasahne. Falls Du allergisch auf Soja bist, geht´s auch mit Hafersahne. Einfach rumprobieren, in den Tartes schmeckt fast alles :-)

  2. Wow! Deine Rezepte sehen ganz toll aus… kreativ und einzigartig. Auch wenn vielleicht etwas mehr aufwendig, was ich eigentlich cool finde. Du bist wirklich ein Auflauf-Artist! Muss mich selber viel mehr mit dem Backofen beschäftigen, also danke für die Inspiration.

  3. Und immer wenn ich was von Dir ausprobiere, denk ich “was Besseres kann es jetzt nicht mehr geben” und dann gibt es immer noch eine Steigerung – WOW

    Heute ausprobiert und im Siebenten-Polenta-Himmel gewesen – soooooooo köstlich – DANKE

    Liebste Grüsse von der Orgonautin

  4. Hallo Heldin,

    du hast mich durch deine traumhaften Rezepte mit dem Polenta-Virus angesteckt. Ich hab vor drei Wochen das erste Mal etwas mit Polenta gegessen, nachdem ich bei dir gelesen hab, dass auch du lange Zeit -warum auch immer- gedacht hast, Polenta würde dir nicht schmecken. Danke, dass du das in deinem Blog so geschrieben hast, denn da deine Rezepte, dich ich bisher nachgekocht und -gebacken hab, immer genau meinen Geschmack getroffen haben, habe ich also im türkischen Supermarkt einfach mal Polenta mitgenommen, da es die dort unschlagbar günstig gab. Dann habe ich die halbe Menge Polenta deines Polenta-Schnitten-Rezepts gekocht und weißt du was? Ich hab die Hälfte der Polenta direkt aus dem Topf gelöffelt, weil ich das sooooooo lecker fand. Glücklicherweise habe ich noch etwas Polenta übrig gelassen, um daraus die Schnitten zu braten, denn das hat nicht nur genial geschmeckt, sondern diese Dreiecke sehen optisch einfach traumhaft aus. Ich hab mir überlegt -ich weiß, das klingt toal irre- in den Wochen vor Weihnachten, wo ich mehrere Male Gäste zum Essen erwarte, die Polenta vor dem Anbraten nicht in Dreiecke zu schneiden, sondern mit Ausstecher-Förmchen der Polenta ein weihnachtliches Aussehen zu verleihen…
    Nun hab ich schon fast das ganze Kilo Polenta aufgebraucht, v.a. da ich auch von Polenta als Boden für herzhafte Kuchen -so wie in diesem Rezept- nicht mehr genugt bekommen kann, denn das geht so einfach, sieht lecker aus, schmeckt lecker und ist nicht so fettig wie z.B. ein Knetteig.

    Liebe Grüße und noch einen schönen Sonntag!

    PS: Hast du eigentlich schon mal irgendwo Quinoa probiert? Ich habe das jetzt schon mehrmals gesehen und frage mich immer, ob ich das mal kaufen soll und wenn ja, was ich damit machen könnte

    1. Hach, das ist toll! Lustig, dass es Dir mit der Polenta genauso ging wie mir :-) Ich esse auch meist schon die Hälfte so aus dem Topf (irgendwie hat Polenta für mich echt den totalen Yummy-Faktor…).
      Die Idee mit den weihnachtlichen Formen finde ich prima – toll, wenn Deine Gäste so schön angerichtetes Essen bekommen (ich will auch!!), das ist echt ´ne schöne Idee.
      Quinoa habe ich bisher erst einmal gegessen und das war so eine fertige Pfanne aus dem Bioladen. Also, eigentlich eher halbfertig: Quinoa gemischt mit Gemüse und Gewürzen und man musste das dann in Gemüsebrühe oder Wasser kochen (vorher kurz andünsten, so wie diese Risotto-Mischungen). Ehrlich gesagt war das ein ziemlicher Reinfall…aber ich mag so Mischungen auch einfach nicht. Ich habe schon häufig gedacht, dass ich endlich mal Quinoa kaufen sollte und dann selber nach Geschmack verarbeiten. Ich glaube, das mache ich bald. Als Esrtes würde ich wohl Bratlinge testen und dann vielleicht als eine Art Risotto als Beilage oder so. Mal schauen. Ich werd´s auf jeden Fall bloggen – zumindest, wenn es halbwegs was wird und essbar ist 😉
      Viele Grüße und Dir auch einen schönen Sonntag!*

  5. Der Aufwand vor dem Genuss ist zwar immens, aber es lohnt sich. Was für ein leckeres Rezept – macht dem Namen des Blogs alle Ehre 😉

  6. Vielleicht beruhigt es dich zu hören, dass Polenta auf Rumänisch “mamaliga” heißt…?

    Ich habe das seit meinem Aufenthalt dort nicht mehr gegessen und bin jetzt von deinen Rezepten so inspiriert, dass sie ganz bald mal wieder auf dem Speiseplan stehen wird!! Danke! :-)

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