Ich kann es immer noch nicht fassen – mein Kind ist ein Mittagessen-Kind 😮 ! Weder der Liebste noch ich essen mittags “richtig”. Bei uns gibt es üblicherweise Frühstück, im Laufe des Tages dann Obst, Rohkost, Müsli oder ein Brot. Und abends dann die warme Hauptmahlzeit. Das war schon immer so. Mit warmem Mittagessen oder gar festen Zeit kann ich einfach nichts anfangen – das widerstrebt meiner Konstitution einfach komplett. Das ist auch unabhängig davon, ob ich arbeite, zu hause oder außerhalb bin. Wenn ich dann doch mal “gezwungenermaßen” mittags “richtig” esse, brauche ich abends dennoch eine zweite warme Mahlzeit…
Abendliches Kochen und Essen ist für mich einfach der perfekte Ausklang des Tages und tatsächlich meistens auch Entspannung (zumindest, wenn ich BEIDE Arme verwenden kann und nicht nonstop ein Kleinkind auf der Hüfte sitzen habe…). Wir haben natürlich dann auch versucht, diesen Tagesablauf mit M. beizubehalten. Aber ich habe festgestellt, dass er einfach richtig Hunger hat tagsüber und sich nicht zufrieden gibt mit Brot oder Müsli. Also habe ich ausprobiert, ihm mittags Reste vom Abend zuvor warm zu machen und er hat gefuttert wie ein Scheunendrescher und war sehr lange schön satt und zufrieden und auch der Mittagsschlaf verlief ausgeglichener.
Tja, nu´haben wir den Salat – das Kind braucht Mittagessen! Das stellt mich vor ungeahnte Herausforderungen, denn unsere Hauptmahlzeit ist und bleibt das Abendessen und ich koche zwar gerne, aber zweimal pro Tag?! Puh, das muss auch nicht täglich sein… Also versuche ich, Kompromisse zu finden. So gibt es mittags zB oft Reste vom Vorabend (ich koche dann abends einfach ein bisschen mehr bzw. wir haben eh oft was übrig) oder manchmal auch warmes Hirse- oder Hafer-Porridge mit gedünstetem Obst und Mandelmus. Oder es gibt etwas schnelles, was sich prima vorbereiten lässt.
Wie diesen Couscous-Salat! Er ist wirklich schnell und einfach gemacht. Während der Couscous quillt, werden Kräuter und Gemüse geschnitten, alles mit einer simplen Marinade vermengt und dann darf die Köstlichkeit etwas durchziehen und Zack! habt ihr ein nahrhaftes leckeres Mittagessen, was zB hervorragend zu Bratlingen oder ähnlichem passt.
Früher konnte ich mich mit Couscous nicht anfreunden, weil er so schnell klebrig und pappig wird. Jetzt habe ich irgendwann zufällig DEN Tipp schlechthin gelesen: Der Coouscous wird mit KALTEM Wasser übergossen! Ja, genau, kaltes Wasser. Das Quellen dauert ein paar Minuten länger, dafür wird der Couscous unglaublich locker und feinkörnig. Einfach lecker. Dieses Mal habe ich ihn zur Resteverwertung genutzt und mit Paprika und weißen Bohnen gemacht, dazu viele frische Kräuter vom Balkon und einem Olivenöl-Zitronen-Dressing.
Dieses Essen ist eine Win-Win-Win-Situation Wenig Arbeit für mich, leckeres Essen für´s Kind und auch für mich. Also Zufriedenheit auf beiden Seiten. Übrigens eignet sich der Couscous-Salat auch sowas von gut als Grill-Beilage….
Zutaten für 3-4 Portionen als Beilage:
- 135 g Couscous
- 200 g kaltes Wasser
- 1 Tl Gemüsebrühpulver
- etwas Salz
- 1 rote Paprikaschote
- 1 kleine Dose weiße Riesenbohnen (Aptropfgewicht 240g)
- eine große Handvoll frische Kräuter (ich hatte Petersilie, Bärlauch, Rosmarin, Thymian, Basilikum, Majoran und Oregano)
- je 1/2 Tl Paprikapulver, Kurkuma, Kreuzkümmel (gemahlen)
- 2 El Zitronensaft
- 2 El Olivenöl
Zubereitung:
Den Couscous in eine ausreichend große Schüssel geben und mit dem kalten Wasser übergießen. Gemüsebrühpulver und Salz zugeben und mit einer Gabel verrühren. Für 10-15 Minuten stehen lassen bis die ganze Flüssigkeit aufgesogen ist.
Währenddessen die Kräuter fein hacken und die Paprika fein würfeln.
Den gequollenen Couscous mit der Gabel auflockern, dann Kräuter, Paprikawürfel und die abgetropften Bohnen zufügen. Die Gewürze mit Olivenöl und Zitronensaft verrühren und ebenfalls dazu geben. Alles mit gut miteinander vermengen.
Am Besten 2-3 Stunden bei Zimmertemperatur durchziehen lassen und vor dem Servieren nochmal abschmecken und ggf. nachwürzen.
Zimmerwarm servieren und genießen.
Et voilà!