Vegane Dessertträume und eine Limetten-Joghurt-Creme

Heute gibt es Novum auf dem blog: Ich rezensiere ein Buch. Das gab es hier noch nie! (und wird auch eine Ausnahme bleiben) Aber keine Angst, ein Rezept gibt es natürlich auch dazu 😀

Vor einigen Wochen hat mit Brigitte von B.B.´s Bakery gefragt, ob ich nicht Lust hätte, ihr neues Buch “Vegane Desserträume” zu rezensieren. Ich hatte! Aus zwei Gründen: zum einen “kenne” ich Brigitte seit einer Weile über facebook und finde sie ganz furchtbar sympathisch. Ich folge auch ihrem blog schon lange und mag ihre wunderbaren Kreationen der süßen veganen Küche (von den tollen Fotos ganz zu schweigen!). Außerdem teilen wir unsere große Liebe zu veganen Käsekuchen sowie die Freude am Experimentieren. So passiert es nicht selten, dass sie mich durch ihre Rezepte inspiriert und umgekehrt – das macht super viel Spaß und führt zu tollen Ergebnissen.

Der zweite Grund ist der, dass ich selber keinen guten Draht zu Desserts habe. Beziehungsweise zu deren Rezept-Entwicklung. Das liegt mir einfach nicht so – ich kann besser backen und kochen. Für Desserts fehlen mir irgendwie die Ideen. Wenn ihr meine Rezepte durchstöbert, werdet ihr merken, dass es hier auf dem blog auch kaum welche gibt. Daher kam mir das Dessert-Buch gerade Recht.

Dessert

 

Brigittes Buch ist voll mit Desserts! Genauer gesagt mit 47, wenn ich mich nicht verzählt habe. Aufgeteilt in folgende Kategorien:

Zum Löffeln

Zum Herzerwärmen

Zum Schwelgen

Zum Dahinschmelzen

Zum Stibitzen

In “Zum Löffeln” findet ihr so leckere Sachen wie Schoko-Karamell-Marillen-Trifle, Macadamia-Beeren-Cheesecake-Dessert oder Tonka-Schoko-Mousse mit Salz-Krokant. In “Zum Herzerwärmen” geht es weiter mit zB Topfenkupperln im Knuspermantel mit marinierten Erdbeeren, Ofen-Kastanien-Palatschinken mit Walnüssen oder Joghurt-Mandel-Gratin mit roten Beeren. Dann folgen in “Zum Schwelgen” u.a. Kokos-Dattel-Brownies mit Kokos-Schoko-Sauce, Weiße Schoko-Mandel-Kürbis-Küchlein mit Zimtschaum und Kirsch-Colada-Törtchen. In “Zum Dahinschmelzen” geht es um kalte Köstlichkeiten wie Frozen Yogurt mit Erdbeerswirl, Avocado-Limetten-Eis oder Mohn-Linzer-Cookies-Eis. Und zum Schluss gibt es in “Zum Stibitzen” Kleinigkeiten wie Himbeer-Cashew-Konfekt, gefüllte Klebreisbällchen im Sesammantel oder Gebackene Zitronen-Basilikum-Drops.

Ihr seht, da ist wirklich für jeden etwas dabei und ein Rezept klingt besser als das andere. Abgerundet werden die Rezepte-Kapitel mit einer Einleitung “Meine süße Trick- und Zauberkiste”, wo Brigitte allerlei Tipps gibt zur Dessert-Zubereitung und den richtigen Zutaten und die Leser in ihre Geheimnisse rund um selbstgemachtes Eis einführt.

Am Ende gibt es zwei Rezepte- und Stichwort-Register, was ich unglaublich toll und hilfreich finde! Einmal alphabetisch und dann aber noch eines, in welchem die Rezepte unterteilt sind in gluten- und sojafrei, alternativ gesüßt, unkompliziert und gut vorzubereiten. Von dem Register bin ich wirklich begeistert, denn hier hat sich endlich mal jemand Gedanken gemacht, wie man schnell das gewünschte Rezept findet.

Zu jedem Rezept gibt es außerdem ein wunderschönes Foto (Brigitte hat nicht nur alle Rezepte für die Fotos selber hergestellt, sondern auch selber dekoriert und arrangiert. Respekt!), sowie Tipps und Tricks und kleine Anekdoten. Dazu ist jedes Rezept mit Symbolen gekennzeichnet, so dass auf den ersten Blick erkennbar ist, ob das Rezept sojafrei, glutenfrei, alternativ gesüßt usw. ist.

Man merkt einfach, in dem Buch steckt viel Liebe, Herzblut und Kreativität. Es macht richtig Spaß, darin herum zu blättern, sich inspirieren zu lassen und einen wässrigen Mund zu bekommen.

Ich habe für euch ein Rezept herausgesucht, was wunderbar erfrischend ist und damit in den Frühling und Sommer passt: eine Limetten-Joghurt-Creme mit Himbeeren und Knusperstreuseln. Das Dessert ist prima vorzubereiten und schmeckt gerade durch die Kombination von fruchtig, süß, säuerlich und knusprig ganz großartig! Sowohl Mann als auch Kind waren begeistert :-) . Die Zubereitung hat sehr gut geklappt, einzig die Mengenverhältnisse waren nicht so meins. Für meinen Geschmack reicht die Hälfte der Limetten-Creme bzw. müsste die Himbeer-Komponente verdoppelt werden, aber ich liebe auch rote Grütze und da die Himbeeren mich sehr daran erinnern, hätte ich davon einfach gerne mehr gehabt. Außerdem war mir die Creme etwas zu sauer, beim nächsten Mal nehme ich weniger Limette. Knusperstreusel hatte ich auch noch viele übrig, aber darüber kann man sich ja nun nicht beschweren 😉 Die schmecken nämlich quasi fast überall drin! Meine Änderungen notiere ich in dem Rezept, ansonsten ist es uneingeschränkt lecker! Also, löffelt los.

Dessert1

 

Zutaten für vier Dessertgläser:

Für die Knusperstreusel:

  • 40 g Mandeln
  • 75 g Haferflocken, Kleinblatt
  • 2 El Sesam
  • 1,5 El pflanzliches Öl, geschmacksneutral (ich habe 2 El genommen)
  • 1 El Agavendicksaft
  • (ich habe noch etwas gemahlene Vanille und Zimt zugefügt, da ich Zimt in Streuseln liebe)

Für die Himbeeren:

  • 1 geh. Tl Vanillepuddingpulver (ich habe Stärke genommen plus gemahlene Vanille)
  • 250 g Himbeeren (frisch oder TK)
  • 1 El Rohrohrzucker (optional)

Für die Limetten-Joghurt-Creme (für mich reicht die Hälfte der Menge):

  • 150 g Schlagcreme (ich hatte gesüßte Schlagcreme von Schlagfix)
  • 200 g Sojajoghurt (natur), abgetropft (Ausgangsbasis ca. 320 g Joghurt) (ich hatte den Alpro Go On Quark und konnte mir das Abtropfen so sparen)
  • 40 g Rohrohrzucker
  • 10 g Vanille-Rohrohrzucker
  • 1 Tl Limettenschale, abgerieben
  • Saft von zwei Limetten (ca. 100 ml) (ich nehme beim nächsten Mal nur 50-75 ml)
  • 1/2 Tl Agar-Agar

Zubereitung:

Für die Knusperstreusel die Mandeln fein hacken und mit den übrigen Zutaten mischen und etwas verkneten. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben, flach darauf verteilen und im vorgeheizten Backofen bei 180°C Ober- und Unterhitze ca. 10 Minuten knusprig backen. Dabei einmal wenden. Die Knusperstreusel gut im Auge behalten, da sie sehr schnell bräunen.

Aus dem Ofen holen und komplett abkühlen lassen.

Die Himbeeren in einen Topf geben, mit dem Rohrohrzucker süßen und aufkochen. Das Vanillepuddingpulver mit 1-2 El Wasser glatt rühren. Zu den Himbeeren geben und alles 1-2 Minuten unter Rühren köcheln lassen. Abschmecken und ggf nachsüßen.

Die Himbeeren auf die Dessertgläser verteilen und abkühlen lassen.

Zwischenzeitlich die Joghurt-Creme zubereiten. Hierfür den Schlagcreme sehr steif schlagen. Die Limetten auspressen und den Saft mit dem Agar-Agar in einen kleinen Topf geben. Unter Rühren mindestens zwei Minuten sprudelnd kochen lassen, dann kurz etwas abkühlen (nicht komplett, sonst ist das Agar-Agar bzw die Flüssigkeit bereits geliert!).

Den abgetropften Joghurt mit dem Rohrohrzucker, Vanillezucker und der Limettenschale verrühren.

Jetzt die Schlagcreme nochmals aufschlagen und währenddessen den Agar-Agar-Limettensaft langsam einfließen lassen. Alles gut verquirlen. Die Joghurt-Mischung zufügen und alles nochmals vorsichtig verrühren bis sich alles zu einen luftigen Creme verbunden hat.

Die Creme über den Himbeeren gleichmäßig verteilen. Die Dessertgläser in den Kühlschrank stellen und alles einige Stunden gut durchziehen und kühlen lassen.

Direkt vor dem Servieren die Knusperstreusel darüber geben, genießen und schwelgen :-) .

Et voilà!

 

8 thoughts on “Vegane Dessertträume und eine Limetten-Joghurt-Creme”

  1. Liebe Isa,

    auch an dieser Stelle noch mal ein ganz großes Dankeschön für diese wunderbare Vorstellung meines Buches. Ich freue mich sehr, dass es Dir so gut gefällt und bin echt gespannt, welche Abwandlungen beim Experimentieren noch zu Stande kommen – am Ende vielleicht sogar ein zweites Buch?! 😉
    Herzliche Grüße
    Brigitte

  2. man sollte fairerweise dazu sagen, daß das Buch auf österreichisch geschrieben ist.
    Also Vokabeln lernen ist da Pflicht, wenn man mit den Begriffen richtig umgehen möchte.

    1. Liebe Geerte,
      also “auf österreischisch geschrieben” klingt ja negativ 😮 Das ist unfair, finde ich.
      Natürlich wird teilweise österreichisches Vokabular verwendet wie zB “Topfen” für Quark, aber erstens kennt man dieses Wort durchaus auch aus Süddeutschland (selbst mir als Nordlicht ist es schon immer geläufig!) und zweitens gibt es doch tatsächlich eine Seite in dem Buch, wo genau diese “spezielleren” Begriffe übersetzt werden, damit sie auch wirklich JEDER versteht. Das sollte man fairerweise auch dazu sagen 😉
      Von daher: alles halb so wild und wirklich für jeden verständlich :-)
      Viele Grüße*

  3. mhhh also das erklären der Begriffe fällt schmal aus.

    Topfenkupperln ist schon speziell.
    Ja gut, ich komme aus dem Norden der Republik. Mir sind dann die dänsichen Begriffe geläufiger, weil es so nah ist, wie eben ein Katzensprung.

  4. Huhu Isa,
    ich finde es witzig, dass du ebenfalls mit Desserts so deine Mühe hast. Irgendwie habe ich Nachspeisen jedenfalls auch nicht so richtig auf dem Schirm – und weiß gar nicht wieso, denn ESSEN tue ich sie furchtbar gern.
    Nur gut, dass es die liebe Brigitte gibt – wenn ihre Desserts nur halb so gut sind wie ihre Muffins und Kuchen (von denen ich schon ein paar gebacken habe und für fantastisch halte), kann ihr Dessertbuch ja nur eine Schatztruhe an Rezepten sein. Danke jedenfalls für die Buchvorstellung und das Rezept, das wird garantiert bald getestet ;-).
    Liebe Grüße
    Bianca

  5. Komischerweise backen wir auch eins nach dem anderem, machen aber nie Desserts. Wir sollten unbedingt damit anfangen. Dieses Limetten- Joghurtcreme-Dessert hat uns richtig inspiriert. Aber dieses Rezept werden wir auch bald ausprobieren, denn ich liebe Limetten und Zitronen über alles. Ich könnte sie sogar pur essen 😉 .
    Wir haben gestern einen Schoko- Brotaufstrich veröffentlicht, den man auch zu Schokopudding umfunktionieren kann, wenn man ihn kurz im Kühlschrank lässt. Sind Puddings Desserts? http: //www.tofuzwillinge.de/2016/06/10/veganer-schokoaufstrich/

    Liebe Grüße Lian und Lynn

  6. Hallo liebe Heldin,

    ich bin auf der Suche nach einem “Quarktopping” für einen fluffigen Macadamia-Zitronen Kuchen. Meinst du ich muss mehr Arga-Arga nehmen wenn ich das Topping auf einen Kuchen setzten möchte? Desserts sind auch gar nicht meine Liga 😉 Liebe Grüße

    1. Liebe Cosamea,
      hm…also, ich denke, für ein halbwegs schnittfestes Quark-Topping brauchst du für die Menge an Creme ca. 1,5 Tl Agar-Agar-Pulver. Damit sollte es cremig, aber nicht mehr flüssig sein :-)
      Stelle ich mir sehr lecker vor auf einem Macadamia-Zitronenkuchen, yummy!
      Liebe Grüße*

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