Aaaaaalso, zunächst einmal die Knallernachricht: ich habe doch tatsächlich mit meinen Spaghetti-Eis-Cupcakes den ersten Platz beim Back-A-Thon belegt und damit gewonnen Ich freue mich immer noch riesig doll, bin ganz rot und ein kleines bisschen stolz. Auch meinen Gewinn (bis auf das Armband) habe ich schon bekommen und fleißig in dem tollen Kochbuch “The Lotus and the Artichoke” gestöbert. Ein wirklich schönes empfehlenswertes Buch ohne Lifestyle-Chichi, bergeweise Ersatzprodukte, fancy Zutaten und ähnlich unnützen Krempel, dafür einfach mit ganz viel Geschmack und Seele und Persönlichkeit und Bildern – so mag ich Kochbücher! Und der Gutschein für den Shop “Cupcake Look” ist quasi auch schon verbraten.
Jetzt aber zum heutigen Rezept: ich bin gar nicht so eine große Grillfreundin, aber wenn, dann ist tolles Brot ein absolutes Muss! Am Liebsten nicht einfach irgendein schnödes gekauftes Baguette, sondern selbstgebacken sollte es sein und im besten Fall auch noch irgendetwas Außergewöhnliches haben. Dieses Mal habe ich eine Abwandlung meines geliebten Bärlauch-Falten-Brotes gemacht und ich bin ganz begeistert ob der Einfachheit der Zubereitung und des großartigen Geschmacks. Definitiv ein neues Lieblings-Beilagen-Brot!
An sich ist es einfach ein ganz schlichter Brotteig, der ausgerollt und mit Pesto bestrichen wird, dann eingerollt, halbiert, “geflochten” und gebacken. Heraus kommt ein herrlich aromatisches fluffiges duftiges Brot, was von Pesto durchzogen ist – ein bisschen wie Zimtschnecken in herzhaft. Lecker!! Und die Optik erst…ich finde das Brot wirklich wunderschön.
Da auf unserem Balkon neben ein paar Tomaten und Blumen gaaaaaaanz viele verschiedene Kräuter wachsen, habe ich mich einfach mal für ein Gartenkräuter-Pest entschieden mit tatsächlich allem, was der Blumenkästen hergaben: Petersilie, Basilikum, Kerbel, Schnittlauch, Thymian, Rosmarin, Oregano, Majoran und Zitronenmelisse. Eine auf den ersten Blick vielleicht etwas gewagte Kombination, aber geschmacklich wirklich herausragend! Nehmt also einfach, was ihr mögt und da habt – es schmeckt mit allem! Natürlich auch mit Tomatenpesto oder ganz anderem…
Die obligatorischen Nüsse durften natürlich nicht fehlen, ebenso wenig wie meine geliebten Hefeflocken, aber auch hier: experimentiert einfach rum, nehmt Kürbiskerne statt Nüsse, lasst die Hefeflocken weg und verwendet Knoblauch, nehmt anderes Öl als Olivenöl oder oder oder…ich verspreche, dieses Brot wird göttlich! Es schmeckt ganz prima pur zu Gegrilltem und Salaten, aber auch mit leckerem Hummus oder veganem Frischkäse – ein Genuss!
Zutaten für einen großen Kranz:
- 400 g Weizenmehl Typ 550
- 1 1/2 Tl Salz
- 1 Tl Rohrohrzucker
- 2 Tl Trockenhefe
- 220 ml lauwarmes Wasser
- 50 g frische Gartenkräuter (zB Petersilie, Basilikum, Kerbel, Schnittlauch, Thymian, Rosmarin, Oregano, Majoran und Zitronenmelisse)
- 25 g Mandeln
- 25 g Walnüsse
- 50 g (ja, Gramm!) Olivenöl
- 1-2 El Hefeflocken
- ca. 3/4 Tl Salz
Zubereitung:
Mehl, Salz, Rohrohrzucker, Hefe und Wasser einige Minuten auf kleiner Stufe zu einem glatten Hefeteig verkneten (geht natürlich auch mit den Händen). Der Teig sollte nicht trocken sein, aber auch auf keinen Fall klebrig!
Abgedeckt ca. 2-3 Stunden an einem warmen Ort gehen lassen bis der Teig sein Volumen etwa verdoppelt hat. Wer es eiliger hat, kann entweder einen Vorteig machen oder etwas mehr Hefe benutzen, dann geht´s etwas schneller.
Zwischenzeitlich die Kräuter waschen und zusammen mit den restlichen Zutaten zu einer feinen glatten Pesto-Paste pürieren, die Paste ist relativ fest, aber das soll so. Das Anrösten der Nüsse ist nicht notwendig, da das Pesto im Ofen durch das Backen quasi noch geröstet wird.
Wenn der Teig gut gegangen ist, auf der bemehlten Arbeitsfläche möglichst rechteckig ausrollen, ca. 0,5 cm dick. Gleichmäßig mit dem Pesto bestreichen und dann von der langen Seite her aufrollen. Die Rolle mit einem scharfen Messer längs einmal halbieren und die beiden so entstandenen Stränge miteinander zu einem Zopf “verflechten”. Entweder so als Zopf backen oder zu einem Kranz zusammenlegen und die Enden etwas andrücken.
Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und nochmals für mindestens 30 Minuten gehen lassen. Im vorgeheizten Backofen bei ca. 190 °C Ober- und Unterhitze im unteren Drittel etwa 25 Minuten backen lassen (ich habe vergessen, auf die Uhr zu gucken, von daher: kontrolliert euer Brot lieber regelmäßig und vielleicht braucht es auch länger) bis es schön aufgegangen und gut gebräunt ist.
Herausnehmen, kurz abkühlen lassen und möglichst frisch genießen (schmeckt aber auch noch prima am nächsten Tag ) !
Et voilà!
Herzlichen Glückwunsch – du hast es wirklich verdient! Die Cupcakes sehen so grandios aus, da hast du wirklich alle Kreativität und deine Backkunst bewiesen.
Der Pestokranz liegt gerade zum Ruhen in meiner Küche und ich bin so gespannt!
Das Pesto an sich ist ja schon ein Gedicht. Ich habe (aus Bequemlichkeit) 50 g TK “8 Kräuter” genommen und mit gemahlenen Mandeln püriert.
Durch Zufall bin ich auf dieser Seite gelandet und werde mich wohl in der nächsten Zeit hier durch probieren.
Vielen Dank für die goßartigen Rezepte, Bilder und Texte!
Viele Grüße!
Anni
😀
Und, wie isser geworden??
Habe gerade erst letztens einen mit Möhrengrün-Pesto gemacht; auch seeeehr lecker…Irgendwie könnte ich so Brot mit Pesto ständig essen
Viele Grüße*
Großartig! Ich kann die Finger nicht davon lassen – mein Schatz auch nicht.
Viele Grüße!
Gratulation zum 1. Platz, tolle Leistung!! Den Pesto-Kranz muss ich unbedingt ausprobieren, der sieht verdammt verführerisch aus. LG Barbara
Vielen Dank, ihr Lieben
Auch von mir ganz herzliche Glückwünsche zum ersten Platz; Du hast es total verdient und bist auch sonst immer so fleißig und kreativ! Ich muss auch den Pesto-Kranz unbedingt machen, der sieht so toll aus, und wenn er so lecker ist, wie alles andere, was ich bisher von Deinen Rezepten ausprobiert hab, dann kann auch der Besuch kommen… 😉
Viele liebe Grüße aus Berlin.
Miri
Hab den Pestokranz gerade nachgebacken: VOLL LECKER!
Und ein Spaß ihn schichtenweise wegzunaschen 😉
Danke für deine tollen Rezepte!
Aaalso, ich habe den Pestokranz nun schon öfter nachgebacken, solange eben das Basilikum reicht und nachwächst (bei mir gabs den eben nur mit Basilikum, verschiedene Sorten, mehr Kräuter hatte ich nicht). Und er sieht soo toll aus und schmeckt auch super! Ist ein Hit auf jeder Grillparty, egal wie viele Fleischfresser und andere anwesend sind- der Kranz beeindruckt jeden! Unbedingt nachbacken und geniessen! Tolles Rezept, fast schon Kunst ;-))
Hey,
vielleicht hast Du schon geboren und gerade keine Zeit hier zu lesen, aber irgendwann sicher wieder oder Jemand anderes antwortet?
Ich habe den Kranz nachgebacken, mit Pesto statt Kräutern (kein Balkonien). Schmeckt auch gut, aber ich frage mich, ob die Konsistenz so fest sein sollte? Auf Deinem Bild sieht er so fluffig aus, wie Weißbrot oder Brioche. Aber bei mir ist er ziemlich fest geworden … Also eher nicht fluffig.
Soll er so? Soll kein Fett an den Teig? Ich denke, dass der rohe Teig perfekt war von der Konsistenz – nicht zu trocken, nicht nass. War mein erstes Brot … daher die Unsicherheit, ob mein Ergebnis und Dein Foto konistenztechnisch übereinstimmen.
Schmecken tut er! Also so oder so, Danke für das Rezept!
Und viele Grüße, kamille.
Hallo Heldin,
wow, gleich zweimal hab ich heut Rezepte von dir gestestet: das Bärlauchpesto etwas abgewandelt (mit Pinienkernen und Chiliöl) – ein Gedicht! Und dann dieser Kranz damit – hab schon ein Viertel davon gegessen und er kam erst vor 30 Minuten aus dem Ofen! Aber warm und frisch ist Hefeteig einfach unschlagbar. Ich habe etwas Mehl durch Grieß ersetzt. Es ist sooooo fluffiger Teig geworden und man kann ihn so schön Schicht für Schicht “abblätternd” essen. Erinnert mich etwas an Baguette mit Kräuterbutter, nur viel intensiver und nicht so schmierig! Wird bächste Woche gleich nochmal gemacht und sicher der Hit auf dieser unveganen Grillparty!
Liebe Grüße und danke für diese Idee, die auch optisch der Renner ist!
Lotte
Halli hallo
wollte mal wissen ob man den Pestokranz auch mit glutenfreiem Mehl backen kann?
Das weiß ich leider nicht – müsstest Du ausprobieren