Mangold-Zucchini-Quiches mit Tomaten

Ich habe mir vor einiger Zeit endlich mal Mini-Quiche- bzw. Tartelette-Formen gekauft. Eigentlich hielt ich sowas bisher immer für überflüssigen Tinnef – schließlich kann man auch einfach eine große Quiche machen und die in Stücke schneiden! Schmeckt gleich, man muss nur einmal Teig ausrollen, macht weniger Arbeit usw. Tja, Pustekuchen. Mini-Quiche-Formen sind toll!!!

Erstens sind sie total niedlich (ok, gut, das ist jetzt kein wirklich gutes Argument für eine pragmatische Person wie mich, aber ab und zu kommt eben doch das Mädchen-Gen zum Vorschein und will eben niedliches Zeugs, nützt ja nix…), zweitens haben sie einen herausnehmbaren Boden, wodurch sie ganz prima aus der Form zu lösen sind, drittens mag ich es total, wenn jeder sein eigenes Portiönchen hat (bei uns hat eher jeder zwei Portiönchen, aber gut…), viertens isses gar nicht soooo viel mehr Arbeit, den Teig auszurollen und fünftens und das ist der beste Punkt: in Mini.Quiche-Förmchen herrscht ein für mich absolut perfektes Verhältnis von Teig/Boden zu Füllung! Ich mag nämlich nur mittelgerne Füllung. Aber mit Teig finde ich Füllung ganz prima, natürlich kein Mürbeteig – der ist mir einfach zu mächtig und ich mag so gerne viel essen und das geht dann nicht – , sondern ein ganz fein leckerer Hefeteig.

Tja, daher habe ich nun Mini-Quiche-Formen und liebe sie. Zur Einweihung gab es diese großartigen Mangold-Zucchini-Tomaten-Quiches, die wirklich oberlecker sind und richtig schön frühlingsmäßig. Als Füllung gibt es nämlich Mangold und Zucchini (wer hätte das gedacht…), eingebettet in einer feinen frischen Creme aus Sojajogurt und Tomaten-Pesto, verschönt mit Pinienkernen und als Haube noch eine Ladung Hefeschmelz. Na, wenn das man nicht lecker ist!

Ich fand die Quiches so lecker, dass ich sie innerhalb von drei Tagen gleich zwei Mal gemacht habe – natürlich immer vier Portionen, wir sind verfressen. Und ja, das alles ist ein bisschen aufwendig, ABER: man kann den Teig super vorbereiten und auch im Kühlschrank gehen lassen; die Füllung lässt sich auch gut vorher schnibbeln und anbrutzeln, die Creme ist eh schnell zusammengerührt und dann halt noch der Hefeschmelz, geht also doch – eigentlich. Ach, und wenn man zB Gäste zum Essen eingeladen hat und lieber mit denen rumsitzen und reden möchte, könnte man die Quiches sicher auch schon vorbacken, nur etwa zehn Minuten kürzer und dann abends nochmal ca. 15 Minuten fertig backen, sobald alle da sind. Dazu einen schicken Salat und schon hat man sehr beeindruckt. Und man kann natürlich auch eine große Quiche-Form nehmen oder so…

Mangold-Zucchini-Quiche mit Tomaten
Mangold-Zucchini-Quiche mit Tomaten

Und für alle Pacman-Liebhaber:

Pacman
Pacman

Zutaten für 4 prall gefüllte Mini-Quiche (12 cm?!):

  • 200 g Dinkelmehl Typ 630 (alternativ Weizenmehl Typ 550)
  • 50 g Hartweizengrieß
  • 125 ml lauwarmes Wasser
  • 1 Tl Meersalz
  • 1 Tl Rohrohrzucker
  • 2 El Olivenöl
  • 10 g Frischhefe (0der entsprechend Trockenhefe)
  • 1 mittelgroße Zucchini
  • 250 g Mangold
  • 2 kleine Zwiebeln
  • 2 El Pinienkerne (oder Zedernüsse, sind auch sehr lecker)
  • 1-2 El Olivenöl zum Anbraten
  • Salz, Pfeffer
  • 1/2 Tl Gemüsebrühpulver
  • evtl eine kleine Knoblauchzehe
  • 1/2 Tl Majoran
  • einige Abriebe Muskatnuss
  • 3 Strauchtomaten
  • 100 g Sojajoghurt, natur (ohne Vanille, also keinen Alpro, sondern Provamel)
  • 3 El Hafersahne (alternativ Sojasahne)
  • 1 El Zitronensaft
  • Kräutersalz
  • Pfeffer
  • 2 gute Tl Pesto rosso (gekauftes geht natürlich auch, dabei aber darauf achten, dass kein Parmesan enthalten ist)
  • 2 El Hefeflocken
  • 1/2 Tl Trockenhefe
  • 1/2 Tl Salz
  • 1 gestr. Tl Senf, mittelscharf
  • 1 El Dinkel- oder Weizenmehl (Typ 630 oder 550)
  • 1 El Alsan oder Olivenöl
  • 100 ml Wasser

Zubereitung:

Für den Hefeteig die Hefe zusammen mit dem Rohrohrzucker in dem lauwarmen Wasser auflösen und für einige Minuten stehen lassen. Währenddessen das Mehl mit Hartweizengrieß und Salz mischen, dann die Hefe-Wasser-Mischung dazu geben, ebenso wie das Olivenöl. In der Küchenmaschine oder mit dem Handmixer oder auch den Händen einige minuten kräftig durchkneten bis ein glatter, elastischer Teig entstanden ist (der Teig sollte nicht zu trocken sein, aber auch nicht klebrig).

Abgedeckt für ca. 30 Minuten ruhen lassen, gerne mehr (wenn der Teig länger als 2-3 Stunden gehen soll, einfach in den Kühlschrank stellen).

In der Zwischenzeit die Füllung vorbereiten: hierfür die Zucchini würfeln, ebenso die Zwiebeln und den Knoblauch. Mangold gut waschen, dann die Stiele von den Blättern mit einem Messer abschneiden. Die Stiele würfeln und die Blätter in Streifen schneiden, beides aber separat, da sie zu unterschiedlichen Zeiten in die Pfanne kommen.

In einer großen beschichteten Pfanne das Olivenöl erhitzen und als erstes die Zucchini, Zwiebeln und die Mangoldstiele darin einige Minuten unter rühren kräftig anbraten. Nach wenigen Minuten die Pinienkerne dazu und ebenfalls mit anbraten bis sie leicht Farbe bekommen. Dann die Hitze stark reduzieren und den Knoblauch sowie die Mangoldblätter zugeben. Unter häufigem Rühren Wassre ziehen lassen, so dass das Gemüse im eigenen Saft schmort. Mit den Gewürzen sehr pikant abschmecken und auf der ausgeschalteten Herdplatte einige Minuten nachziehen lassen.

Für die Creme den Sojajoghurt mit der Hafersahne, Pesto rosso, Zitronensaft und den Gewürzen verrühren. Ebenfalls schön würzig abschmecken.

Den fertig gegangenen Hefeteig nochmals gut durchkneten, dann in vier gleich große Teile teilen und jedes Stück auf der bemehlten Arbeitsfläche rund ausrollen mit ca. 16 cm Durchmesser. Die Quiche-Formen ganz leicht einfetten (mit einigen Tropfen Öl) und mit dem Teig auskleiden, hierbei mit den Händen einen Rand hochdrücken.

Den Teigboden mit etwas Creme bestreichen, darauf dann einige Esslöffel der Zucchini-Mangold-Füllung geben und darüber wieder etwas Creme. So den ganzen Teig, die Füllung und die Creme aufbrauchen.

Die Strauchtomaten je nach Wunsch häuten (ich mache das immer, da ich Tomatenhäutchen nicht leiden kann), den Strunk entfernen und in Scheiben schneiden. Die Scheiben auf der Quiche-Füllung verteilen.

Für den Hefeschmelz alle Zutaten in einen kleinen Topf geben und unter Rühren (mit einem Schneebesen) aufkochen lassen, dann gleichmäßig über die Quiches träufeln, so dass alles leicht bedeckt ist.

Im vorgeheizten Backofen bei ca. 200 °C Ober- und Unterhitze ca. 35-40 Minuten backen bis die Quiches oben schön goldbraun sind. Herausnehmen, kurz abkühlen lassen, dann aus den Formen lösen, servieren und einfach nur genießen…

Et voilà!

25 thoughts on “Mangold-Zucchini-Quiches mit Tomaten”

  1. Hallo liebe Heldin, wow das klingt ja wieder total köstlich, muss ich demnächst unbedingt ausprobieren, mir knurrt jetzt schon der Magen. Übrigens vielen Dank für die wunderbaren Rezepte und Deine tollen Ideen, an denen Du uns teilhaben lässt.

    1. :-) Sehr gerne!
      Das Bloggen macht mir dank der positiven Resonanz auch echt viel Spaß und motiviert mich sehr, um ständig neue Dinge zu probieren – schön, dass es Dir (und den anderen Lesern) gefällt!

  2. Ich habe das Glück, mit der Heldin verheiratet zu sein! Und ich habe das Glück, die hier vorgestellten Leckereien immer essen zu dürfen.
    Diese Quiche war super! Wer kalte Pizza mag soll sie unbedingt auch kalt probieren.

  3. *njam* Und meine nerdigere Hälfte hat keinen Backofen in seiner Wohnung. :-(
    Aber wenn die auch kalt schmecken (und wieder aufgebacken sicher auch) gibt’s die demnächst mal auf Vorrat. Quiches sind toll!

    1. Hach, kein Ofen ist doof! Aber die Quiches schmecken wirklich sehr gut kalt (selbst mir, die ich am liebsten dreimal am Tag warm esse…) und lassen sich auch prima aufwärmen oder einfrieren und so.

    1. Ja, die Masse ist recht weich, da nichts zum Binden drin ist. Ich mag das so am Liebsten :-) Aber, wenn Du möchtest, dass das ein bisschen “stockt”, dann rühr ca. 2 Tl Speisestärke in die Creme-Masse, das müsste alles dann etwas mehr binden.
      Viele Grüße*

  4. Hallo Heldin! Das Rezept passte mir super in den Kram, weil ich grad Zucchini, Mangold und Tomaten ernten konnte. Es war auch essbar, aber mit dem Hefeschmelz werde ich mich nicht anfreunden können. Näcchstes Mal wird es einfach ohne gemacht und dafür mehr von der Pesto-Soße. Außerdem habe ich den Belag wohl nicht so gut verteilt, denn es gab Geschmacksinseln, einige Stellen schmeckten deutlich besser als andere. Trotzdem werde ich jetzt den Rest futtern! 😀

    1. Mmmhhh, mit frischem Gemüse direkt aus´m Garten schmeckt die Quiche sicher noch besser :-)
      Ja, Hefeschmelz ist so eine Sache – ich glaube, den liebt man entweder oder hasst ihn…ich mochte ihn ganz zu Anfang meiner Vegan-Zeit gar nicht und habe ihn daher jahrelang nicht gegessen, aber mittlerweile könnte ich mich reinlegen! Für mich ist er einfach köstlich (hängt aber auch sehr von der Marke der Hefeflocken ab und so).
      Das nächste Mal mehr Pesto-Sauce stattdessen, ist eine gute Idee – vielleicht mit etwas Olivenöl beträufeln, dann bleibt der Belag auch schön saftig und aromatisch, stelle ich mir sehr lecker vor!

  5. So, das war sehr sehr sehr lecker und wird gleich noch einmal gemacht. Durch die Förmchen – die ich mir mal vor ewigen Zeiten gekauft, aber so gut wie nie verwendet habe – lässt sich die Quiche sehr gut portionieren und damit brilliant in den Berufsalltag integrieren. Ich bin jedoch blöderweise kein Freund von Hefeschmelz und habe diesen daher gegen Cachewcreme eingetauscht. Lecka! Bei der Zubereitung ist dazu noch der Teig nicht durch geworden, aber hey, jeder Backofen ist nun einmal anderes und eigentlich war das auch gar nicht so schlecht. Die Portionen wanderten dann nach und nach – zunächst einmal mit einer Aluhaube (ja, ja ich weiss, die Umwelt und so) versehen – im Ofen. So blieb die Füllung saftig und der Teig hatte Zeit, es sich noch anders zu überlegen. Nach ca. 10 – 15 Minuten habe ich die Haube dann entfernt und dem Schätzchen nochmal 10 Minuten im Ofen gegeben. Das Ergebnis: Schon fast knuspriger Teig mit saftiger Füllung. Ich liebe das. Mhh. Demnächst werde ich dann mal mit der Füllung experimentieren. Lauch z.B. könnte ich mir auch gut vorstellen. Danke für dieses tolle Rezept!

    1. Oh ja, Lauch passt bestimmt auch ganz toll! Und Cashewcreme klingt auch lecker (ich glaube, Hefeschmelz liebt oder hasst man…).
      Viele Grüße*

  6. zufällig gefunden und gleich ausprobiert! die quiche war sowas von lecker! allerdings habe ich fehlende tomaten mit lauch und tomatenmark ersetzt und hefeschmelz mit richtigem käse (. ich bin in der umstellungsphase und brauche noch tierische restbestände auf.) lg

  7. Liebe Heldin,

    zum Thema Zucchini: Kannst Du bitte bitte mal ein Rezept für Zucchinikuchen ausprobieren, perfektionieren und posten? Das wäre traumhaft. Ich mag Zucchinikuchen voll gerne, aber habe kein gutes Rezept. Und die vielen veganen Backblogs, die derzeit aus dem Boden spriesen, können Dir nicht das Wasser reichen! Bin jetzt schon mehrfach “reingefallen” und wünsche mir einfach nur noch heldinnenwürdige Rezeptideen.

    Liebe Grüße,
    Katharina

    1. Liebe Katharina,

      ich fühle mich sehr geschmeichelt 😀
      Meinst Du mit Zucchinikuchen einen süßen Kuchen? Mit Schokolade/Kakao, Nüssen und eben geraspelten Zucchini im Teig?
      Habe ich selber noch nie gegessen, aber stelle ich mir sehr lecker vor. Das kriege ich hin :-)
      Allerdings ist im Moment ja nicht so wirklich Zucchinizeit, aber die nächste Schwemme kommt garantiert! Dann widme ich mich mal dem Thema und entwickle ein Rezept.
      Deal?!

      Viele liebe Grüße*

  8. Hallo Heldin,
    mir gefallen deine Rezepte sehr gut und sie laden zum nachkochen ein (habe Deinen Blog jetzt erst entdeckt).
    Nur eines stört mich: warum verwendest du immer wieder Rohrohrzucker, vor allem bei Hefeteig? Es ist ein Ammenmärchen, dass Hefe Zucker zum Gehen benötigt. Und da du ja eh einen kleinen Vorteig machst, reicht das warme Wasser völlig aus, um der Hefe genug “Futter” zu geben.
    Wir haben jahrelang Dinkelbrot gebacken und dabei auf 10 kg Teig nur einen Würfel Hefe und kein Gramm Zucker genommen. Allerdings haben wir auch immer mit Vorteig und Hauptteig gebacken.
    Auch sonst empfinde ich Zucker in herzhaften Speisen unnötig, doch leider enthalten einige fertige Brotaufstriche immer wieder Zucker. Es lohnt sich wirklich, mal die Zutatenluste zu lesen!
    Viele Grüße, Bettina

    1. Liebe Bettina,
      dass Hefe keinen Zucker zum Gehen braucht, habe ich auch festgestellt und mache das mittlerweile auch gar nicht mehr :-)
      Wo ich allerdings vehement widersprechen muss, ist, dass Zucker in herzhaften Speisen unnötig ist. Zumindest meiner Meinung nach ist eine gaaaanz kleine Süße oft das Tüpfelchen auf dem i, um den Geschmack vollends abzurunden. Auch im Ayurveda zB “müssen” sogar immer alle fünf Geschmacksrichtungen vertreten sein und Süße in herzhaften Gerichten spielt eine große Rolle. Einfach für das Gleichgewicht :-) So sehe ich persönlich das auch (auch, wenn ich nicht nach Ayurveda lebe…) und daher verteufel ich weder Süße noch Zucker, solange die Balance stimmt. Wobei die Süße zB in Tomatensauce zum Ausgleich der Säure auch ganz wunderbar von Apfelmark o.ä. kommen kann, ebenso wie ich meinen Stuten liebe, dessen Süße nur aus Süßkartoffel- und Dattelpüree kommt. Aber ich mag eben auch gerne schlichten (veganen) Butter-Kuchen mit dick Zucker oben drauf 😀 Aber, die Dosis macht das Gift und so…
      Viele Grüße*

  9. Hallo Heldin,
    Danke für deine Antwort!
    Da ich versuche (aus verschiedenen Gründen), auf raffinierten Zucker zu verzichten. Und leider gehört auch Rohrohrzucker dazu. Der einzige nicht mehr weiter verarbeitete Zucker ist Vollrohrzucker. Für mich geht als Alternative auch Kokosblütenzucker, der zwar etwas teurer ist, aber da ich nicht sehr viel davon brauche, ist das für mich ok.
    Aus Sicht des Ayurveda gebe ich dir natürlich vollkommen Recht!
    Deine Rezepte gefallen mir “trotzdem” sehr gut , und ich lasse den Zucker eben einfach weg oder ersetzte ihn durch den Kokosblütenzucker.
    Viele Grüße

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