Jaaaaa, sie lebt noch, sie lebt noch… 😀 Auferstanden wie Phoenix aus der Asche!
Nee, Quatsch beiseite. Auch, wenn der letzte Beitrag viel viel viel zu lange her ist, bin ich putzmunter und quicklebendig. Nur mal wieder etwas sehr überrollt von Alltag, Realität und Zeugs, so dass für´s Bloggen leider zu wenig Zeit war. Trotzdem wird hier nahezu täglich gebacken und gekocht, aber die Kreativität bleibt halt einfach oft auf der Strecke, wenn mir ein müdes, quengeliges, hungriges und anhängliches Kleinkind am Bein hängt. Dann kann ich nur funktionieren, mehr nicht.
Umso mehr Freude macht es mir dann aber, wenn ich dazu komme, Neues auszuprobieren und zu verbloggen.
Ich weiß nicht, ob ich schonmal erwähnt habe, dass ich keine Rote-Bete-Freundin bin, aber der aufmerksame Leser wird dies bestimmt schon bemerkt haben, denn es existiert kein einziges Rote-Bete-Rezept auf diesem blog! Rote Bete haben großartige Inhaltsstoffe und eine wunderschöne Farbe, aber geschmacklich sind sie einfach nicht meins. Sie schmecken mir zu muffig und erdig. Ich habe schon alles probiert, um sie mir selber schmackhaft zu machen: frisch, vakuumiert, vorgekocht, aus dem Glas, gekocht, gebraten, gebacken, mariniert, pur, warm, kalt, als Salat, usw. Sogar als Smoothie mit Erdbeeren und Orangensaft. Das Ergebnis war eine knallrote Farbe und erdig-muffiger Geschmack. Das Kind fand den Smoothie super. Die mäkelige Mama nicht…
Nun ist es ja keine Weltneuheit, Gemüse in Kuchen zu verbacken. Ganz klassisch ist der Möhrenkuchen. Und schon oft habe ich von der Kombination aus Rote Bete und Schokokuchen gelesen, fand es aber mehr als absonderlich.
Da mich aber gelegentlich die Experimentierlust packt und noch Rote Bete vom Smoothie-Versuch da waren, war es endlich an der Zeit, mich an das gewagte Experiment heranzutrauen. Also habe ich es getan: ich habe einen Rote-Bete-Brownie kreiert 😮 . Wahnsinn.
Und, tadaaaaaa! Er schmeckt! Ernsthaft. Ich mag rote Bete in Brownies. Jetzt isses raus. Schokolade und rote Bete sind wirklich eine prima Kombi und ergänzen sich fabelhaft. Farblich ist der Brownie ein Knaller (das kommt auf dem Bild leider nicht so raus…) zwischen braun und pink und auch der Geschmack passt. Das erdige der roten Bete unterstützt das schokoladige des Brownie und verleiht ihm eine ganz ungewöhnliche, aber leckere Süße.
Unbedingt ausprobieren! Rote-Bete-Liebhaber werden den Brwonie eh mögen, aber auch bisherige Rote-Bete-Skeptiker sollten den Versuch wirklich wagen. Nicht-vegane Freunde von mir wurden auch zum Testen gebeten und haben beide den Brownie als super lecker bewertet. Jetzt darf das Rezept also raus in die Welt und ich freue mich wie Bolle, dass ich es endlich geschafft habe, mir selber rote Bete unterzujubeln.
Zutaten für eine 20×20 cm – Form:
- 125 ml Pflanzenmilch (Sorte nach Belieben)
- 125 g Pflanzenmargarine
- 40 g Kakaopulver (Backkakao, ohne Zucker!)
- 150 g Rohrohrzucker
- 125 g rote Bete, gekocht
- 75 g Pflanzensahne (ich nehme gerne Hafer)
- 1/2 Tl Vanille, gemahlen
- 1 Tl Zitronensaft
- 150 g Weizenmehl Typ 550
- 1/2 Tl Natron
- 1 Tl Backpulver
- 50 g gehackte Schokolade (Zartbitter)
- 50 g gehackte Haselnüsse
- 20-30 g vegane weiße Schokolade
Zubereitung:
Die Pflanzenmilch in einem Topf leicht erhitzen, dann die Margarine zufügen und darin schmelzen lassen (sollte alles nicht heiß, sondern nur lauwarm werden).
Kakaopulver und Rohrohrzucker zu der Mischung geben und alles mit einem Schneebesen gut verquirlen bis keine Klümpchen mehr vorhanden sind.
Die rote Bete grob klein schneiden und mit der Pflanzensahne ganz fein pürieren.
In einer Schüssel das Mehl mit Vanille, Natron und Backpulver mischen. Zitronensaft, rote-Bete-Sahne-Mischung sowie die Kakao-Mischung zufügen und alles mit dem Schneebesen zu einem glatten Teig verrühren. Die gehackte Schokolade und die Nüsse zugeben und untermengen.
Den Brownie-Teig in die gefettete oder mit Backpapier ausgelegte Form geben und glatt streichen. Im vorgeheizten Backofen bei ca. 190°C Ober- und Unterhitze 30-35 Minuten backen. Die Oberfläche sollte auf Druck noch leicht nachgeben.
Die Form aus dem Ofen nehmen und auf der noch heißen Oberfläche die weiße Schokolade (gehackt oder als Drops) verteilen. Durch die Hitze schmilzt sie sofort und kann dann gleichmäßig verteilt werden.
Komplett auskühlen lassen, aus der Form nehmen, in Stücke schneiden und genießen.
Et voilà!
Liebe Heldin,
ich verfolge Deinen Blog ja schon eine ganze Weile und ich erfreue mich immer wieder an Deinen Rezepten und den Geschichten darum. Ich finde es sehr schade, dass bisher niemand dieses Rote-Bete-Brownies-Rezept kommentiert hat. Um es gleich vorweg zu nehmen – ich werde es wahrscheinlich nicht nachbacken, weil ich rote Bete überhaupt nicht mag (und mein Mann gleich sagte, so etwas wolle er nicht). Aber es ist ein schönes Beispiel dafür, was ich an Dir bewundere: dass Du Gemüse, die Du nicht magst, immer wieder probierst und dass Du so erfinderisch im Umgang mit Lebensmitteln bist und dabei tolle Gerichte kreierst! Ich bin sehr dankbar, dass Du uns daran teilhaben lässt.
Viele Grüße aus Bautzen
Heike
Ich suche auch immer nach Wegen, Gemüse und andere Sachen die ich nichts mag irgendwie attraktiver zu machen. Rote-Beete-Brownies sind da ja mal eine interessante Kombination. 😀
Bitte lösche meinen Kommentar vom 07.09.15. Kommentare freigeben und dann bearbeiten ist Mist!
Liebe Heldin,
mal wieder ein Nachbackversuch von mir.
Ich hab das Ganze folgendermaßen abgeändert:
Da ich eigentlich nie Margarine, dafür aber Kokosfett im Hause habe, habe ich statt der 125g Margarine 100g Kokosfett verwendet.
Außerdem, aus Ermangelung an Pflanzensahne, habe ich den Rest des Rote-Beete-Saftes genommen plus etwas Wasser und die Rote Beete dann damit und zusätzlich etwas von der Fett-Zucker-Mischung püriert.
Backpulver fehlte mir auch noch, musste ich zu meinem Entsetzen feststellen, also stattdessen dieselbe Menge Natron und etwas mehr Zitronensaft als engegeben.
Statt 150g Mehl habe ich 100g Mehl + 50g gemahlene Mandeln verwendet.
Das Ergebnis:
Geschmacklich ganz toll; optisch geht das Rot der Roten Beete leider bei mir völlig unter, da erkennt man einen Anflug von rot nur bei gaaaanz genauem Hinsehen.
Am meisten überrascht hat mich allerdings die Konsistenz. Zum Glück fällt nichts auseinander und ist auch nicht seltsam “am-Gaumen-pappig” wie ich es öfter schon bei veganen Backwaren erlebt habe, jedoch ist es so gar nicht Brownie sondern eher Kuchen/Muffin. Nanu?!
Wie dem auch sei, das nächste Mal schnapp ich mir einfach die Muffinformen 😉
LG!
Julia
Liebe Julia,
das muffin-mäßige kommt wahrscheinlich von der größeren Menge Natron plus Zitrone, was du verwendet hast – beides zusammen gibt einen immensen Auftrieb Auch die Pflanzensahne sorgt in dem Teig an sich für eine leichte “Klebrigkeit”…
Von daher: wie im Rezept beschrieben, werden es schon typische Brownies. Ansonsten (wenn Du nochmal deine Abwandlung machst), einfach kürzer backen und vor allem das Natron und die Zitrone reduzieren.
Viele Grüße*
Hey, weil ich 3mal rote Bete von meinem Freund übrig hatte, habe ich sie letztes Wochenende zu diesen Brownies verarbeitet. Ich habe schon mehrere Brownierezepte ausprobiert, finde dieses aber mit Abstand am besten! Der Geschmack und die Konsistenz waren für mich perfekt. Ich habe für eine Familienfeier gebacken und daher die doppelte Menge gemacht. Ich habe lediglich den Zuckergehalt reduziert (von 300 auf 200g), Reissahne aus Mangel an Hafersahne und Dinkelvollkornmehl verwendet. Die Schoki habe ich schon mit im Topf geschmolzen, aber ansonsten habe ich mich an das Rezept gehalten. Die Brownies kamen sehr gut an, wirkten ‘durchgebacken’ und trotzdem sehr saftig. Sie hielten sich außerdem sehr lange ohne etwas von der Feuchtigkeit einzubüßen.
Also, ein tolles Rezept! Ich werde mich jetzt öfter auf deiner Seite umsehen.
Danke und schönes Wochenende!
Yes! Endlich ein Gebäck, wo meine mäkeligen Kinder das Gemüse nicht rausschmecken! Und gerade bei Rote Bete sind die sehr sensibel, aber diese Brownies sind der HIT! Vielen Dank für das Rezept, ich werde mich in den nächsten Wochen auch noch durch viele andere Rezepte von Deiner Seite durchkochen und backen … Habe 5 Kinder im Alter von 4 – 16 Jahren, darunter sind zwei Veganer, ein “Fleischer”, ein Allergiker und ein totaler “Futterspezialist” – da ist Kreativität gefragt. Aber ich bin sicher, ich werde auf dieser Seite noch das eine oder andere Rezept finden, nur die Mengen muss ich für unsere Familie immer verdoppeln . Als Nächstes muss ich mich unbedingt durch die Käsekuchen-Rezepte backen, es steht nämlich in Kürze eine vegane Konfirmationsfeier an, und die omnivoren Gäste sollen ja unbedingt mal ihre Vorurteile gegenüber veganem Essen verlieren!
Wow! Das ist dann aber eine echte Herausforderung 😮 Aber wie toll, dass du so auf deine Kinder eingehst und dich durchprobierst – das finde ich echt großartig
Viele Grüße*
Danke für das tolle Rezept! Die Brownies sind auch glutenfrei ganz großartig und haben auch so die perfekte Konsistenz! (hab 110 g glutenfreie Mehlmischung, 20 g Vollkornreismehl und 20 g gemahlene Mandeln genommen)
Hallo,
gestern habe ich diese Brownies nachgebacken und muss sagen, das sind wohl die besten (veganen) Brownies, die ich bisher gegessen habe! Ein Traum! Ich habe schon so viele vegane Rezepte probiert, auch ganz ausgefallene, mit Bohnen, Zucchini, Avocado, Nussmusen, Kokosöl etc., aber oft waren mir diese dann zu speziell umd einfach nur matschig, ich mag aber wenn sie doch eine Art Kuchenkonsistenz haben, aber schön saftig sind, eben fudgy, aber nicht übertrieben fudgy! 😀 Diese hier sind wirklich genau mein Geschmack, und dann ist auch noch ein gesundes Gemüse drin! Ich werde sie einer Arbeitskollegin zum Geburtstag backen und selbst auch noch ganz oft für meinen eigenen Bedarf! 😉 Vielen Dank für das Rezept!
Liebe Grüße
Isabella
Liebe Heldin,
diese tollen Brownies werde ich heute zubereiten und vermutlich noch eine Ganache drüber geben mal schauen. Mir ist nach einem richtig sündigen Schokoladenkuchen.
Alles liebe,
Céline
Liebe Heldin,
wow, wow, wow!!!!!
Ich habe noch nie so leckere Brownies gegessen. *schwör*
Danke dir für das Rezept.
Ich habe die Rote Bete im Ofen gegart und die Schokolade auch gleich geschmolzen. Außerdem den ganz dunkelen Zucker verwendet.
Ganache bestand aus Datteln, Kokosöl, Kakaopulver, Mandelmus, Haselnusmilch und Zimt.
Danke.
Liebe Heldin,
ich würde deine tollen Brownies super gern glutenfreie backen.
Hatte überlegt Reis selbst zu mahlen… was meinst du welches Mehl ist verwendbar?
Alles liebe, céline
Liebe Céline,
hm…ich bin bei glutemfreien Backen irgendwie ein Fan von Mischungen – keine Ahnung, warum.
Ich würde also zB Reis, Buchweizen und Hirse mahlen und verbacken. Ich glaube, bei nur einer Sorte wäre meine Angst, dass sie zu stark rausschmeckt oder es eine zähe Konsistenz gibt. Ach, und ich würde noh einen Löffel Stärke zur Bindung zufügen und ggf benötigst du mehr Flüssigkeit.
Berichte mal, ob es was geworden ist, ja?!
Viele Grüße*