Gnocchi mit Tomaten-Basilikum-Sauce

Seit ´ner halben Ewigkeit wollte ich schon Gnocchi selber machen, da das überall so hochgelobt wird, so nach dem Motto “Wer was auf sich und seine Kochkünste hält, macht Gnocchi ja wohl selber!”. Da ich im Moment wieder mehr Zeit zum Kochen habe, habe ich´s endlich mal ausprobiert.

Rezepte ohne Ei zu finden, war nicht schwer, ganz im Gegenteil, denn da Kartoffeln von sich aus ja sehr stärkehaltig sind, ist die Bindung in den Gnocchi wirklich gar  kein Problem. Das zugefügte Mehl tut sein Übriges. Also habe ich mal wieder von allen möglichen Rezepten Bestandteile zusammengeklaubt und meine eigene Kreation für vegane Kartoffel-Gnocchi entwickelt.

Damit sie nicht so mehlig schmecken, habe ich sowohl Weizenmehl als auch Kartoffelmehl verwendet, das hat sehr gut funktioniert. Auch der Aufwand hielt sich sehr in Grenzen, was vielleicht auch daran lag, dass ich nur eine kleine Menge gemacht habe.

Im Gegensatz zu sämtlichen Rezepten und Empfehlungen habe ich aber vorwiegend festkochende (oder sogar ganz festkochende??) Kartoffeln verwendet anstelle von mehligkochenden. Aber lediglich aus dem Grund, dass ich keine anderen da hatte, die aber weg mussten und ich nicht extra los wollte, um vier mehligkochende Kartoffeln einzukaufen. So, was soll ich sagen?! Es hat hervorragend geklappt. Der Kartoffelteig hatte eine perfekte Konsistenz, die Gnocchi ließen sich sehr einfach formen und haben wirklich sehr zart und fein und gar nicht klopsig geschmeckt.

Da ich aber unbedingt wissen wollte, ob und inwiefern es einen Unterschied macht, wenn man mehlige Kartoffeln verwendet, habe ich am nächsten Tag einfach nochmal dasselbe gemacht, diesmal mit extra mehligkochenden Kartoffeln. Es war ein Riesenunterschied! Im negativen Sinn.

Die mehligen Kartoffeln waren schon beim Zerstampfen total matschig und klebrig und zäh und ich habe mehr als doppelt so viel Mehl und Kartoffelmehl benötigt, um einen halbwegs formbaren Teig herzustellen. Und der hat immer noch geklebt wie Kleister und ließ sich nicht formen und war eine einzige Katastrophe. Es hat ewig gedauert und total viel Arbeit gemacht. Auf Grund der hohen Mehlmenge waren dann auch die Gnocchi (die vorher wie gesagt noch total weich und klebrig waren) im gekochten Zustand total kompakte kleine Klöpse, die keinen wirklichen Geschmack hatten.

Mein Fazit aus diesen beiden Versuchen ist also ganz eindeutig und egal, was sonst überall steht: ich mache Gnocchi aus festkochenden Kartoffeln, das funktioniert und schmeckt besser. Irgendwann, wenn ich wieder welche essen mag (nach drei Tagen Gnocchi konnte ich die Dinger nicht mehr sehen…) werde ich nochmal wieder welche aus festkochenden Kartoffeln machen, um meine These zu untermauern.

Falls ihr damit Erfahrungen habt oder Lust, das auszuprobieren: immer her damit, freu mich über Rückmeldungen.

Gnocchi mit Tomaten-Basilikum-Sauce
Gnocchi mit Tomaten-Basilikum-Sauce

Zutaten für 2 Portionen:

  • 300 g Kartoffeln (möglichst festkochend)
  • 2 El Kartoffelmehl
  • 50 g Weizenmehl, Typ 550er
  • 1/2 Tl Meersalz
  • 1 Prise Muskat, frisch gerieben
  • Mehl für die Arbeitsfläche

Tomaten-Basilikum-Sauce:

  • 1 El Olivenöl
  • 1 El Alsan
  • 1 kleine Zwiebel
  • 1 kleine Knoblauchzehe
  • 1 kleine Dose Tomaten, geschält
  • 3 El frisches Basilikum
  • Meersalz, Pfeffer
  • 2 Tl Rohrzucker
  • 1 El Hefeflocken

Zubereitung:

Die Kartoffeln mit Schale in Salzwasser gar kochen (je nach Größe dauert das ca. 30 Minuten). Noch heiß pellen und entweder durch eine Kartoffelpresse drücken oder mit einem Kartoffelstampfer möglichst fein zerstampfen. Salz und Muskatnuss zufügen, Kartoffelmehl und Weizenmehl darüber stäuben und alles mit einer Gabel oder den Händen (Vorsicht: heiß) zu einem glatten Teig verkneten (dass der Teig ein bisschen klebt, ist normal).

Den Teig 20 Minuten ruhen lassen, dann in vier Portionen teilen und jede Portion auf der bemehlten Arbeitsfläche zu ca. 1,5 – 2 cm dicken Rollen formen. Mit einem scharfen Messer ca. 1 -1,5 cm dicke Stücke abteilen und jeden Gnocchi ganz leicht  unter einer Gabel rollen und dabei mit der Gabel leichte Rillen in den Teig drücken (so bleibt die Sauce später besser haften). Die fertigen Gnocchi auf ein bemehltes Brett oder Tuch legen.

In einem großen Topf Salzwasser zum Kochen bringen, die Gnocchi auf einmal hineingeben, einmal aufkochen lassen, dann den Herd ausschalten. Sobald die Gnocchi an die Oberfläche steigen und oben schwimmen, sind sie fertig (dauert je nach Dicke ca. 2-3 Minuten). Abgießen in ein normales Nudelsieb und sofort mit einer Sauce servieren, da sie schnell zuammenkleben, sobald sie abkühlen.

Tomaten-Basilikum-Sauce:

Zwiebel und Knoblauch schälen und fein hacken. Die Dosentomaten vom Strunk entfernen und etwas zerkleinern. Alsan zusammen mit dem Olivenöl in einem kleinen Topf erhitzen. Zuerst die Zwiebeln darin unter Rühren glasig dünsten, ganz zum Schluss den Knoblauch zufügen. Alles mit den Tomaten ablöschen. Salz, Pfeffer, gehacktes Basilikum, Rohrzucker und Hefeflocken zugeben.

Die Sauce einige Minuten köcheln lassen bis sie etwas eindickt, dann mit einem Kartoffelstampfer etwas “zerstampfen”, so dass sie eine stückige, aber gleichmäßige Konsistenz erhält.

Heiß auf den frischen Gnocchi servieren und genießen.

Et voilá!

    6 thoughts on “Gnocchi mit Tomaten-Basilikum-Sauce”

    1. Wow. Wie lecker! Hab die heut abend gemacht. Ich hab auch festkochende Kartoffeln genommen, ich kauf nie mehlig kochende. Und es ging wirklich super vom Teig her. Meine Gnocchis sahen zwar nicht so gut aus wie Deine aufm Bild. Aber der Geschmack ist ja mit das wichtigste. Und der hat gepasst. Danke für das leckere Rezept :-)

    2. Ich habe dein Gnocchi-Rezept gestern mit festkochenden Kartoffeln, da ich ebenfalls nie mehlig kochende im Haus habe, ausprobiert. Die Gnocchi waren lecker und entgegen meiner Befürchtung klebten sie nicht aneinander. Irgendwie war das Endprodukt für meinen Geschmack zu “matschig”. Vielleicht habe ich sie zu lange im Kochwasser gelassen. Hast du eine Idee woran das liegen könnte oder gehören die so? Mein Freund fand sie perfekt, allerdings steht der auch auf “Matsch” in sämtlichen Variationen.

      1. Ja, Gnocchi werden leider wirklich gleich matschig, wenn man sie nur etwas zu lange drin lässt – sobald sie oben schwimmen, sollten sie sofort raus. Klappt bei mir aber auch nicht immer, daher gebe ich mittlerweile immer zusätzlich noch etwas Hartweizengrieß in den Kartoffelteig, dadurch werden sie bissfester und verzeihen auch eine Minute zu lange Kochzeit.
        Bei diesem Rezept bzw. dieser Menge dürften 2 El Hartweizengrieß zusätzlich im Teig die Gnocchi etwas fester machen. Wenn Du sie richtig fest möchtest, noch einen Esslöffel mehr.
        Viele Grüße*

    3. Hatte immer Bedenken Gnocci selber zu machen

      … aber mit deinem Rezept kann ja nix mehr schiefgehen..einfach toll

      die waren sooo lecker !!!

      Kein Fertigprodukt, egal welcher Gourmetfirma kann da Stand halten

    4. Liebe Isa, mit deinem Rezept habe ich jetzt zum allerersten Mal Gnocchi gemacht und sie sind sofort perfekt gelungen. Das war nicht das letzte Mal!
      Dein Post ist zwar schön älter, aber ich wollte hinterlassen, dass auch ich vorwiegend festkochende Kartoffeln genommen habe. Für mich sind das Allround-Talente. Ich nehme sie praktisch für alles. Auch für Kartoffelsalat, obwohl ja viele meinen, den macht man nur mit festkochenden Kartoffeln.

      Ich hab die doppelte Portion gemacht, der Hoffnung, dass es für den nächsten Tag auch noch reicht, aber anscheinend essen wir einfach zu viel, denn es hat nur für 2 Portionen gereicht.

      Das war nicht mein letztes Mal Gnocchi :-)

      Viele Grüße
      Katrin

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