Flammkuchen

Ja, ich lebe noch 😀 Und es ist auch alles in Ordnung! Aber die ersten Wochen mit Baby waren und sind doch deutlich herausfordernder als ich es mir habe vorstellen können…zumal wir auch nicht mit einem unkomplizierten Anfängerbaby gesegnet wurden. Dafür haben wir den süßesten Knopf der Welt (selbstredend 😉 ). Wir sind nach wie vor in der Eingewöhnungsphase, aber es klappt immer besser und wird auch langsam schöner. Trotzdem bin ich noch weit von Alltag entfernt und so ist auch immer noch wenig Platz für Kochen und Backen (was über reine Nahrungsaufnahme hinausgeht) und noch weniger für Kreativität und Experimente. Aber es kommt langsam! Daher werdet ihr nun ab jetzt auch endlich wieder häufiger neue Rezepte und posts bekommen – ich freue mich sehr darauf und hoffe, dass ich das immer besser mit meinem Mami-Dasein verbinden kann. Und Kommentare werden ab jetzt auch wieder beantwortet! Falls bei denen der letzten zwei Monate noch aktuell brennende Fragen dabei sein sollten, meldet euch bitte nochmal, dann kann ich darauf eingehen.

Erstmal möchte ich mich bei euch allen lieben treuen Leserinnen und Lesern bedanken für die schrecklich vielen und lieben und tollen Glückwünsche und Wünsche zur Geburt des kleinen M. Ich war und bin richtig gerührt <3 und habe dadurch einiges an Kraft schöpfen können. Danke.

So, jetzt aber mal Schluss mit Mami-Baby-Kram und ordentlich “Tofu bei die Algen” (ich liebe den Tatortreiniger!!): ich habe natürlich auch ein neues Rezept mitgebracht. Es musste zwar einige Zeit in der Schublade rumliegen, hat aber nichts ans Leckerheit verloren und passt vor allem ganz wunderbar zur kühlen Jahreszeit.

Es gibt oberleckeren Flammkuchen! Ich liebe alles, was in die Richtung Quiche, Tarte oder Flammkuchen geht wie zB Quiche mit Champignons, Zwiebeln und Lauch, kräuterwürziger Zwiebelfladen mit Zucchini, Polenta-Tartes mit Mangold und Tomaten oder Mangold-Zucchini-Quiches mit Tomaten. Die Unterschiede liegen neben der Form, Dicke und Art des Teiges und der Füllung bzw. des Belages vor allem in der Masse, die auf den Teig gestrichen wird. Manchmal nehme ich dafür pürierten Tofu, manchmal Sojajoghurt und manchmal pflanzliche Sahne. Alles sehr lecker, aber alles auch unterschiedlich in Konsistenz und Geschmack.

Dieses Mal wollte ich einen “richtigen” Flammkuchen, der im Original meines Wissens nach eine Basis von Creme fraiche hat und neben Zwiebeln/Lauch noch mit krossen Speckstreifen belegt ist. Anstelle der Creme fraiche habe ich Hafersahne mit Mandelmus und Zitronensaft verrührt, kräftig gewürzt und auf den Teig gestrichen, darauf kamen dann Zwiebeln, Zucchini und Lauch – alles vorher angedünstet. Und zuoberst dann richtig kross angebratene Räuchertofuscheiben und alles mit dem Rest Hafersahne-Mandelmus-Mischung beträufelt und ab in den Ofen.

Köstlich!!! Wirklich oberköstlich! Ich glaube, ich habe noch nie so einen guten veganen Flammkuchen gegessen…(jaja, Eigenlob und so, aber es stimmt), was vor allem an der Hafesahne-Mandelmus-Mischung lag, die gar köstlich überbacken und alles schön saftig und trotzdem knusprig gehalten hat. Und das Highlight waren die krossen Räuchertofuscheiben. Alles in allem also eine rundum gelungene und feine Sache. Ich fand das Ganze so lecker, dass ich dasselbe Rezept zwei Tage später gleich wieder gemacht habe.

Der Fantasie sind wie immer keine Grenzen gesetzt, was Gemüse und Würzung angeht. Und wahrscheinlich kann man auch Sojasahne dafür nehmen, aber mit Hafersahne wird´s einfach perfekt, da sie andere Schmelzeigenschaften hat als die Sojasahne und sich viel besser zum Überbacken eignet und gerade in Verbindung mit dem Mandelmus einfach wunderbar harmoniert. Probiert´s aus!

Flammkuchen

Zutaten für drei sehr dünne Bleche oder zwei etwas dickere:

  • 500 g Weizenmehl Typ 550
  • 100 g Hartweizengrieß
  • 2 Tl Salz
  • 1 Tl Rohrohrzucker
  • 1 Pckg. Trockenhefe
  • 2 El Olivenöl
  • 320 ml Wasser
  • 250 ml Hafersahne
  • 2 El Zitronensaft
  • 2 El Hefeflocken
  • 2 Tl Maisstärke (Speisestärke)
  • 100 ml Wasser
  • Pfeffer, Muskatnuss
  • 1 geh. El Mandelmus, weiß
  • 1 Tl Salz
  • 1 Zucchini
  • 2 große Stangen Lauch
  • 2-3 große Zwiebeln
  • 200 g Räuchertofu
  • 2 El Rapsöl
  • Salz, Pfeffer

Zubereitung:

Hartweizengrieß mit Weizenmehl und Salz mischen. In die Mitte eine Mulde formen, dort hinein die Trockenhefe und den Rohrohrzucker geben. Etwas Wasser dazugeben und mit einem Löffel zu einem Vorteig verrühren. Einige Minuten gehen lassen bis die Hefe aktiviert ist. Dann das restliche Wasser und das Olivenöl zufügen und alles mit den Knethaken der Küchenmaschine oder des Handmixers ca. fünf Minuten kräftig durchkneten bis ein homogener weicher Teig entsteht.

Den Teig abgedeckt an einem warmen Ort ca. eine Stunde gehen lassen.

In der Zwischenzeit die Hafersahne mit Zitronensaft, Hefeflocken, Maisstärke, Wasser, Mandelmus, Pfeffer, Salz und Muskatnuss verrühren.

Die Zucchini in dünne kurze Streifen schneiden, ebenso den Lauch. Die Zwiebeln in dünne Viertelringe schneiden und den Räuchertofu ebenfalls in dünne Streifen.

Das Öl in einer großen beschichteten Pfanne richtig heiß erhitzen und den Räuchertofu darin einige Minuten scharf anbraten bis er schön kross ist. Dann die Temperatur reduzieren und das Gemüse zufügen. Bei mittlerer Hitze unter häufigem Rühren garen, aber nicht zu sehr Farbe nehmen lassen. Mit Salz und Pfeffer würzen.

Den gegangenen Hefeteig nochmals kräftig durchkneten, halbieren oder drittel und ausrollen. Auf mit Backpapier ausgelegte Backbleche legen und mit der Hafersahne-Mischung dünn betreichen. Das Gemüse gleichmäßig darauf verteilen und die restliche Sauce darüber träufeln.

Den Backofen vorheizen auf 200 °C Ober- und Unterhitze und den Flammkuchen darin ca. 20-25 Minuten backen bis die Oberfläche leicht knusprig und gebräunt ist.

Frisch und heiß genießen. Reste schmecken aber auch kalt :-) .

Et voilà!

Kürbis-Hefe-Zopf

Wer schon länger auf meinem Blog mitliest, weiß, dass ich nicht soooooo die Kürbis-Freundin bin. Es ist nicht so, dass ich ihn gar nicht mag, aber den ganzen Begeisterungsstürmen vieler anderer kann ich mich eben nicht so wirklich anschließen. Kürbis ist mir oft zu süß, zu mehlig und eben zu kürbissig. Nichtsdestotrotz muss ich jedes Jahr welchen kaufen, sobald die Saison losgeht, denn Kürbisse sehen einfach wunderschön aus! Sowohl in Form als auch in Farbe – wunderbare orange-Töne und runde weiche Formen, das mag ich sehr. Und ich mag eben auch den Herbst unwahrscheinlich gerne und Kürbis ist einfach unabänderlich mit Herbst und buntem Laub bei mir verknüpft.

Was macht aber jemand, der Kürbis nun eben nicht so gerne mag, dann mit dem Ding? Genau! Ich “schmuggel” ihn gerne ins Essen, so dass er zwar etwas Geschmack abgeben kann, aber nicht dominant ist, denn am allerliebsten habe ich ihn eben wegen der Farbe (graues oder pinkes Essen geht gar nicht für mich, orangenes aber umso mehr :-) ). So dass es bei uns dann zB Kürbis-Gemüse-Creme-Suppe gibt oder auch Kürbis-Kartoffel-Gnocchi. Beides wirklich ausgesprochen lecker und auch für Kürbis-Nicht-Liebhaber bestens geeignet!

Als dritte Alternative, um Kürbis möglichst neutral zu verarbeiten, habe ich die Option entdeckt, Kürbispüree in Brot zu verbacken! Das finde ich genial, denn der Kürbis sorgt für eine intensive orange-gelbe Farbe und zudem für wunderbare Fluffigkeit. Und da er geschmacklich eh leicht süßlich ist, bot sich eine Art Kürbis-Stuten geradezu an.

Um dem Ganzen noch ein paar mehr Extra-Nährstoffe zu geben, habe ich den Hefe-Zopf mit einem Teil Vollkornmehl gebacken, wodurch er etwas fester aber immer noch schön wattig ist, außerdem unterstreicht das Weizenvollkornmehl die leichte Süße durch etwas Kernigkeit. Mit so einem Kürbis-Hefe-Zopf kann man also ganz prima sowohl Gemüse (Kürbis) als auch Vollkornprodukte (Mehl) in Kinder oder Fast-Food-Erwachsene bekommen, ohne dass sie es wirklich merken werden, denn der Zopf ist einfach nur lecker! Er ist nicht so süß wie klassischer Stuten, so dass man ihn gut mit herzhaften und süßen Aufstrichen/Belägen essen kann. Und falls wider Erwarten doch mal ein Rest übrig bleiben sollte, kann man die trockenen Scheiben prima toasten und er schmeckt fast wie frisch. Eingefrieren lässt er sich natürlich auch…

Kürbis-Hefe-Zopf
Kürbis-Hefe-Zopf

Zutaten für einen großen Zopf:

  • 380 g Kürbispüree (ich hatte Hokkaido, den ich einfach ungeschält gedünstet/gedämpft und dann püriert habe)
  • 200 g Weizenvollkornmehl
  • 300 g Weizenmehl Typ 550
  • 1 1/2 Tl Salz
  • 50 g Rohrohrzucker
  • 80 g Pflanzenmargarine, weich
  • 1 Pckg. Trockenhefe
  • evtl einen Schuss Sojamilch (je nach Feuchtigkeit des Pürees…)
  • 1 El Sojasahne + 1 El Wasser
  • je eine gute Prise Salz und Zucker
  • 2 El Körner-Mix (ich hatte Sonnenblumen-, Kürbis- und Sojakerne)

Zubereitung:

Die beiden Mehlsorten mit Rohrohrzucker, Salz und Trockenhefe gut vermischen, dann das Kürbispüree sowie die weiche Margarine zufügen. Alles mit dem Knethaken der Küchenmaschine oder Handmixer ca. fünf Minuten auf kleiner Stufe durchkneten bis ein weicher geschmeidiger Teig entstanden ist. Der Teig sollte etwas feucht und keinesfalls zu trocken sein, da das Vollkornmehl noch etwas quillt, daher ggf. einen Schuss Sojamilch oder Wasser zufügen bis die richtige Konsistenz erreicht ist.

Abgedeckt an einem warmen Ort 1-1 1/2 Stunden gehen lassen bis der Teig deutlich an Volumen gewonnen hat.

Den Teig mit den Händen kräftig durchkneten, dann in drei möglichst gleichgroße Teile teilen. Jedes Teil zu einem langen Strang rollen und dann einen lockeren Zopf daraus flechten. Den Zopf auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen.

Sojasahne mit Wasser, Salz und Zucker verrühren und den Zopf gleichmäßig damit einpinseln. Den Körner-Mix darauf verteilen und ggf. leicht andrücken.

Den Zopf an einem warmen Ort möglichst abgedeckt nochmal mindestens 30 Minuten gehen lassen, evtl. länger, bis er schön aufgegangen ist.

Im vorgeheizten Backofen im unteren Drittel bei ca. 180 °C Ober- und Unterhitze etwa 30 Minuten backen bis er schon goldglb gebräunt ist. Auskühlen lassen, dann anschneiden und möglichst frisch genießen.

Et voilà!

Limetten-Käsekuchen

Der Liebste hatte Geburtstag! Und wenn man Geburtstag hat, darf man sich einen Kuchen wünschen – also habe ich ihn gefragt, ob er sich einen wünschen möchte und wenn ja, welchen. Ich hatte erwartet, dass er sich irgendwas total ausgefallenes und abgedrehtes wünscht oder zumindest eine Sahnetorte oder so, aber seine Antwort lautete: “Käsekuchen!”. Ich: “Einfach nur Käsekuchen??”. Er: “Ja. Aber mit Limetten-Joghurt. Also ich will einen Limetten-Käsekuchen, der schön frisch schmeckt. Wir hatten da doch mal so einen Joghurt, damit will ich den Kuchen. Ohne Obst oder Streusel oder so – nur Käsekuchen!” Ok, wenn der Herr Limetten-Käsekuchen wünscht, so soll er diesen bekommen. Ist ja schließlich Geburtstag!

Ich habe mir noch die Erlaubnis abgeholt, den Boden etwas pimpen zu dürfen, denn schlichter Mürbeteig ist mir einfach zu langweilig. Daher kamen in den Teig feine Haferflocken und gemahlene Mandeln für lecker mehr Geschmack. Hat funktioniert! Der Joghurt, den mein Mann meinte, entpuppte sich als Limone-Melisse-Joghurt, den gibt es hier ganz normal im Bioladen. Melissengeschmack konnte ich ehrlich gesagt nicht ausmachen – höchstens vielleicht als ganz feine unterstützende Note. Ansonsten schmeckt der Joghurt sehr schön limettig fruchtig und wunderbar wenig süß, das mag ich ja. Für den Käsekuchen war es mir aber definitiv zu wenig Limettengeschmack, daher habe ich noch ordentlichen frischen Limettensaft zugefügt – leider hatte ich keine Bio-Limetten da, sonst wäre garantiert auch noch Schale mit hineingewandert. Dadurch, dass der Joghurt schon gesüßt ist, habe ich für die Füllung nur sehr wenig Zucker verwendet – wir fanden es beide genau richtig und sehr köstlich, ich kann mir aber vorstellen, dass es einigen zu wenig süß ist (kann man ja glücklicherweise selber beeinflussen…).

Man kann den Kuchen sicher auch ohne den speziellen Joghurt backen, dann eben mit mehr Zucker und noch deutlich mehr frischer Limette, aber uns hat der Kuchen so wirklich sehr gut geschmeckt und ich finde das eine tolle Alternative, wenn´s mal etwas Besonderes sein soll. Wunderbar limettig, richtig schön erfrischend, die Konsistenz perfekt! Sowohl fest als auch cremig und überhaupt nicht puddingmäßig, yummy! Da hat der Lieblings-Mann eine echt gute Geburtstags-Kuchen-Wahl getroffen :-) .

Gemeinerweise sieht er genauso aus wie stinknormaler Käsekuchen…

Limetten-Käsekuchen
Limetten-Käsekuchen

Zutaten für eine kleine (!!) Springform, 18cm-Durchmesser:

  • 90 g Weizenmehl Typ 550 oder 405
  • 15 g feine Haferflocken
  • 15 g Mandeln, gemahlen
  • 35 g Rohrohrzucker
  • eine Prise Salz
  • eine gute Prise Vanille, gemahlen
  • eine gute Prise Backpulver
  • ca. 50 g Alsan, sehr weich
  • 500 g Sojajoghurt “Limone-Melisse”
  • 35 – 70 g Zucker, weiß (je nachdem, wie süß man es mag)
  • Saft einer eher großen Limette
  • 30 g Vanillepuddingpulver
  • Mark 1/2 Vanilleschote
  • 60 g Alsan, geschmolzen
  • 25 g Kokosfett, geschmolzen

Zubereitung:

Die trockenen Zutaten für den Boden mischen, dann die sehr weiche Margarine zufügen und am Besten mit den Händen unterkneten bis ein weicher krümeliger Teig entstanden ist, der sich aber auch zusammendrücken lässt (und hält…). Falls er zu krümelig sein sollte, ganz wenig Wasser zufügen (1-2 Tl, mehr nicht!). Den Teig bzw. die Krümel in die gefettete Springform geben und mit den Händen festdrücken, hierbei einen 2-3 cm hohen dünnen Rand hochziehen (der Boden und der Rand sind recht dünn, nicht wundern, aber ich mag keine dicken Böden bei Käsekuchen).

Die Zutaten für die Füllung allesamt in eine Schüssel geben und mit dem Pürierstab zu einer glatten feinen homogenen Creme pürieren (es soll sich wirklich alles verbunden haben, ohne Fettschicht, Klümpchen oder ähnliches). Die Creme auf den vorbereiteten Boden geben und glatt streichen.

Im vorgeheizten Backofen bei 175 °C Ober- und Unterhitze im unteren Drittel des Backofens ca. 50 – 60 Minuten backen bis der Kuchen goldgelb gebräunt, aber eben nicht zu dunkel ist (falls er schon sehr früh sehr dunkel wird, einfach ein Stück Backpapier auf den Kuchen legen). Am Besten im ausgeschalteten und leicht geöffneten Backofen eine Stunde abkühlen lassen, dann herausnehmen und vollständig auskühlen lassen, das dauert einige Stunden (ich backe Käsekuchen immer abends und lasse ihn über Nacht komplett erkalten, dann hat er am nächsten Tag die perfekte Konsistenz).

Anschneiden und genießen….

Et voilà!

Türkische Pizza

Jedes Mal, wenn ich am Schaufenster eines türkischen Imbisses vorbei gehe, lachen mich in der Auslage die türkischen Pizzen an! Und ich bin immer ein wenig traurig, dass sie nicht vegan sind, denn die Idee finde ich super. Pizzateig-Fladen bestrichen mit einem Tomaten-Paprika-Ragout (im Original leider mit Fleisch…), der im Ofen frisch aufgebacken wird und dann noch heiß mit Gemüse und Sauce belegt. Klingt seeeeehr lecker! Ob es auch so schmeckt, weiß ich leider nicht, denn ich habe noch nie türkische Pizza gegessen. Ich lebe seit 19 Jahren vegetarisch, also seitdem ich 14 bin, und damals gab es in der Kleinstadt, in der ich aufgewachsen bin, keine türkischen Imbisse und später blieb dann eben immer “nur” der Gemüsedöner.

Also war mal wieder Selbermachen angesagt! Macht ja auch gar nix, denn ich koche ja schließlich leidenschaftlich gerne. Außerdem ist es gar nicht schwierig, türkische Pizza selber herzustellen und schon gar nicht, sie vegan zu gestalten. Denn es musste lediglich eine Alternative zum Hack gefunden werden und da gibt es ja schließlich einiges. Da ich kein großer Fan von Sojaschnetzeln bin, habe ich mich ganz einfach für “Tofu rosso” entschieden. Der ist schon schön lecker fertig gewürzt und entwickelt zerbröselt angebraten sowohl hackähnliche Konsistenz als auch Geschmack. Man kann aber natürlich so ziemlich jede vegane Hackfleisch-Alternative nehmen, die gefällt.

Der Rest ist eh vegan. Im Original wird die türkische Pizza einfach mit etwas Zitronensaft beträufelt, darauf kommt rohe Zwiebel und Petersilie und dann wird entweder gerollt oder eben auch nicht. In Deutschland hat sich aber eingebürgert, Tomaten, Gurken, Petersilie und manchmal Kraut oder Salat auf der Pizza zu verteilen. darüber kommt dann noch Knoblauch- oder Kräuter-Joghurt-Sauce. Da ich keine rohen Zwiebeln mag und lediglich Petersilie und Zitrone etwas langweilig fand, habe ich mich für die eingedeutschte Variante entschieden und bin damit wirklich SEHR zufrieden! Ich weiß nicht, ob die türkische Pizza original geschmeckt hat, da ich das Original eben nicht kenne, aber da ich mich an klassische Rezepte gehalten habe, gehe ich einfach mal davon aus.

Lecker war´s auf jeden Fall und einfach mal eine ganz andere Variante von Pizza, die man eingerollt auch ganz prima mitnehmen und unterwegs essen kann – sowas mag ich ja! Ach ja, um den Nährwertgehalt zu erhöhen, habe ich die Hälfte des Mehls durch frisch gemahlenes Vollkornmehl ausgetauscht, was ganz prima funktioniert und richtig gut geschmeckt hat. Wer das nicht mag, nimmt einfach nur helles Mehl.

Türkische Pizza
Türkische Pizza
Türkische Pizza unbelegt
Türkische Pizza unbelegt

Zutaten für 4 Pizzen:

  • 200 g Weizenvollkornmehl
  • 150 g Weizenmehl Typ 550
  • 50 g Hartweizengrieß
  • 1 1/2 Tl Salz
  • 1 Tl Rohrohrzucker
  • 2 Tl Trockenhefe
  • 1 El Olivenöl
  • 225 ml Wasser
  • 200 g Tofu rosso (zB von Taifun)
  • 3 El Olivenöl
  • 1 kleine Zwiebel
  • 1/2 Bund glatte Petersilie
  • 1 rote Paprika
  • 1 1/2 El Paprikamark (alternativ: 1 pürierte Paprika)
  • 100-150 ml passierte Tomaten
  • 1 1/2 Tl Paprika, edelsüß
  • 1 Tl Rohrohrzucker
  • Salz, Pfeffer
  • 1 gute Prise Kreuzkümmel, gemahlen
  • 1 gute Prise Sumach (alternativ: 1 Tl Balsamico-Essig oder Zitronensaft)
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1/2 Salatgurke
  • 2-3 Strauchtomaten
  • 1/2 Bund glatte Petersilie
  • 1-2 El Zitronensaft
  • 1 El Olivenöl
  • Salz
  • Sojajoghurt, natur (Provamel oder Sojade, auf keinen Fall Alpro…der enthält Vanille!)
  • Knoblauch oder frische Kräuter nach Geschmack

Zubereitung:

Die Trockenhefe mit dem Rohrohrzucker ins Wasser einrühren und 10 Minuten stehen lassen (ja, ich mache bei Trockenhefe einen Vor”teig”, da ich die Erfahrung gemacht habe, dass man so deutlich weniger Hefe benötigt und sie den Teig besser treibt).

Die Mehle mit Hartweizengrieß und Salz mischen, Hefewasser und Olivenöl zufügen und alles ca. 5 Minuten auf kleiner Stufe zu einem glatten geschmeidigen Teig verkneten. Abgedeckt etwa 2 Stunden gehen lassen.

Den Tofu zerbröseln und in einem Esslöffel Olivenöl knusprig anbraten. Zwiebel, Knoblauch, rote Paprika und Petersilie fein hacken, zusammen mit dem angebraten Tofu und den restlichen Zutaten gut verrühren und kräftig würzig abschmecken. Falls das Ragout zu flüssig sein sollte, kann man noch etwas Tomatenmark zur Bindung zufügen.

Den Hefeteig in vier gleiche Teile teilen und auf der bemehlten Arbeitsfläche dünn oval ausrollen. Gleichmäßig mit dem Ragout bestreichen. Die Fladen im vorgeheizten Backofen bei 200 °C Ober- und Unterhitze etwa 20 Minuten backen (je nachdem, wie knusprig man die Pizzen mag…).

In der Zwischenzeit die Gurke und die Tomaten entkernen und kleinschneiden, ebenso die Petersilie. Alles gut vermengen, Zitronensaft und Olivenöl dazu und mit etwas Salz abschmecken.

Den Sojajoghurt mit Salz und zerdrücktem Knoblauch und/oder den gehackten Kräutern verrühren und gut abschmecken.

Die türkischen Pizzen aus dem Ofen holen sobald sie fertig sind und noch heiß mit dem Salat belegen und die Joghurtsauce darüber träufeln. Genießen.

Et voilà!

Spaghetti-Eis-Cupcakes

“I scream for ice cream…” So lautet das Motto des neuesten Back-A-Thons vom wunderbaren blog bakingthelaw! (auf dem blog findet ihr viiiieeeeele tolle Cupcake- und andere vegane Backrezepte, lecker!). Mittlerweile zum 6. Mal veranstaltet die Betreiberin ihren Back-A-Thon, einen Backwettbewerb der besonderen Art :-) . Ich habe bisher noch nie mitgemacht, aber bei dem diesmaligen Motto MUSSTE ich mir einfach was einfallen lassen! Denn es lautet:

“Die vegane Cupcake-Morphose eures Lieblings-Eisbechers”

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Ein großartiges Motto! Wenn auch echt tricky…denn Eisbecher in Cupcake-Form, puh! Ich wollte ja auch nicht einfach nur einen Cupcake backen und ihn mit Sahne und Obst verzieren – schließlich muss so ein Eisbecher ordentlich was her machen und da wird´s dann schon schwieriger (zumal ich auch kein Sahne-Fan bin, aber das hatten wir schonmal hier). Ok, als erstes musste eine Idee her. Eisbecher…da ich schon als Kind und zu unveganen Zeiten keine Sahne mochte, habe ich nie Eisbecher gegessen – immer nur Kugeln, am Liebsten in der Waffel. Tolle Voraussetzungen! Aber dann fiel mir ein, dass es doch einen Eisbecher gab, den ich geliebt und immer bestellt habe, wenn es so richtig schick in die Eisdiele ging mit Sitzen und so: SPAGHETTI-EIS!!! So lecker…

Das Prinzip ist einfach: einen Klecks Sahne auf das Tellerchen, darauf dann Vanilleeis, was durch eine Presse in Spaghetti-Form gepresst wurde (hierdurch gefriert die Sahne und ist nicht mehr als solche identifizierbar und somit für mich essbar…fragt nicht!), darauf dann rote Erdbeer-Sauce, garniert mit Raspeln aus weißer Schokolade. Und schon hatte man etwas auf dem Teller, was aussah wie Spaghetti Napoli mit Parmesan, nur als Eis und in süß, yummy!

Somit war die Idee zum Cupcake-Eisbecher da und da ich nachts nicht schlafen konnte, war auch die Idee der Umsetzung schnell geboren. Ein fluffiger Vanille-Teig als Basis, ausgehöhlt und mit veganer Sahne gefüllt, darauf ein fulminantes Topping aus einer Mischung von Vanille-Buttercreme und Frischkäse-Frosting (dadurch isses nicht so mächtig…), garniert mit viiiiieeeel Erdbeer-Sauce und Schokoraspeln von weißer Schokolade.

Diese Idee habe ich exakt so heute umgesetzt und es hat funktioniert! Ich bin selber ganz schrecklich begeistert von dem Ergebnis :-) . Die Herstellung war sehr einfach, aber auch sehr schmierig. Aber es hat sich gelohnt! Die Optik ist genial und die Cupcakes sehen aus wie das Spaghetti-Eis aus der Eisdiele! Um den richtigen Look hinzukriegen, habe ich das Frosting durch eine Kartoffelpresse gedrückt (eine feine Spätzlepresse müsste auch gehen) und die überschüssigen “Spaghetti” mittels eines Messers abgeschnitten (das war die größte Schmiererei…). Wer keinen Wert auf die perfekte Optik legt oder einfach keine Presse hat, nimmt einfach eine feine Lochtülle und spritzt das Topping wie wild auf die Cupcakes (wahrscheinlich braucht ihr dann etwas weniger).

Aber die kleinen Bomben sind nicht nur optisch der totale Knaller – nein, vor allem der Geschmack ist ganz großes Kino! Teig, Sahne, Vanille-Creme, süß-frische Erdbeersauce und knackige Schokostückchen – alles auf einem Löffel/einer Gabel vereint, was will man mehr?? Die Testesser jedenfalls finden die Spaghetti-Eis-Cupcakes großartig – ich hoffe, ihr auch! Drückt mir die Daumen, dass die Jury auch so begeistert ist, von meiner Kreation.

Spaghetti-Eis-Cupcakes
Spaghetti-Eis-Cupcakes
Spaghetti-Eis-Cupcakes
Spaghetti-Eis-Cupcakes

Zutaten für 6 Cupcakes (mit viel Frosting!):

  • 110 ml Vanille-Sojamilch
  • 1 Tl Zitronensaft
  • 55 g Pflanzenmargarine, sehr weich
  • 40 g Rohrohrzucker
  • 1/2 Tl Vanille, gemahlen
  • 1 geh. El Maisstärke
  • 1 Prise Salz
  • 1/2 Tl Natron
  • 1 Tl Backpulver
  • 90 g Weizenmehl Typ 550
  • etwas vegane Sprühsahne (schmeckt aber auch ohne…)
  • 125 g Sojajoghurt, natur
  • 90 Alsan, sehr weich
  • 3 El Puderzucker (oder mehr, falls man es süßer mag…)
  • das Mark 1/2 Vanilleschote
  • 125 g Vanille-Sojapudding (ich hatte gekauften, man kann ihn natürlich auch selber kochen!)
  • 100 g Erdbeeren (frisch oder tiefgekühlt)
  • 1 El Vanillezucker
  • ca. 15 g weiße Reismilchschokolade

Zubereitung:

Als allererstes den Sojajoghurt für das Frosting abtropfen lassen – ich habe ein Sieb mit Küchenkrepp ausgelegt, den Joghurt darauf gekippt, das Küchenpapier über dem Joghurt zusammengeklappt und den Bollen mit einem Schälchen beschwert. Dieses Konstrukt habe ich 2-3 Stunden abtropfen lassen – der Joghurt hatte danach die perfekte Konsistenz und ließ sich auch prima aus dem Papier lösen. Wenn die Cupcakes gebacken und ausgekühlt sind, ist also auch der Joghurt fertig abgetropft!

Für den Teig die Sojamilch mit dem Zitronensaft verrühren und kurz stehenlassen, damit alles etwas gerinnt. Die weiche Margarine mit einem Löffel etwas schaumig schlagen, dann den Zucker und die Vanille dazu – alles gut verquirlen (eine Küchenmaschine oder ein Handmixer sind aber nicht nötig). Die Maisstärke einrühren, ebenso das Salz, dann Mehl, Backpulver, Natron und die Sojamilch-Zitronenmischung dazu. Alles verrühren zu einem zähen Teig.

Den Teig gleichmäßig auf 6 Muffinförmchen verteilen (sieht sehr wenig ist, geht aber noch gut auf) und im vorgeheizten Backofen bei ca. 190 °C Ober- und Unterhitze 20-25 Minuten backen (Stäbchenprobe machen), nicht zu lange backen, damit sie nicht trocken werden.

Die Cupcakes komplett abkühlen lassen, dann mit Hilfe eines scharfen Messers kleine Kegel ausschneiden (und essen…), die entstandenen Mulden mit etwas veganer Sprühsahne füllen.

Für das Frosting die Margarine mit dem Puderzucker und Vanillemark richtig schön weißlich cremig schlagen (hier braucht man eine Küchenmaschine/Handmixer), dann – während die Maschine läuft und weitermixt – teelöffelweise den Vanillepudding zufügen und unterrühren. Danach dann ebenso teelöffelweise den abgetropften Sojajoghurt zufügen. Alles zu einer fluffigen cremigen und dicken Masse mixen (falls die Creme wider Erwarten doch gerinnen sollte, die Schüssel einfach kurz in warmes Wasser stellen, so dass sie flüssiger wird, dann wieder aufschlagen und nach einiger Zeit verbindet sich alles wunderbar…).

Das Frosting in eine Kartoffel- oder Spätzlepresse geben und seeeeehr großzügig über den Cupcakes verteilen (ich habe sie einfach dicht nebeneinander auf ein Brett gestellt, so ging nur mittelviel daneben), wahrscheinlich bleibt etwas von der Creme übrig.

die Erdbeeren mit dem Vanillezucker fein pürieren und als Sauce auf der Vanillecreme verteilen. Die Schokolade fein hacken und darüber streuen. Gut durchkühlen lassen, servieren und genießen, schwelgen, träumen….

Et voilà!

Saftige Grünkern-Linsen-Bratlinge

Ich weiß nicht genau, ob ich es hier auf dem blog schonmal erwähnt habe, aber ich LIEBE Bratlinge!!! Hm, ich glaube, das steht hier schon irgendwo 😉 Als Kind war eines meiner Lieblingsessen Frikadellen. Die mochte ich immer – egal, ob warm oder kalt und genug konnte ich auch nicht davon bekommen. Natürlich nur die selbstgemachten von Mama! Nun ja, an dieser Leidenschaft für gebratene Klopse hat sich auch durch mein veganes Leben rein gar nichts geändert – ganz im Gegenteil. Denn wo es früher nur eine einzige (nämlich die klassische) Variante gab, bieten Bratlinge eine unglaublich tolle Vielfalt.

Man kann sie klassisch zubereiten mit Seitan-Mehl und Sojaschnetzeln, um ein Frikadellen-Feeling zu bekommen, aber auch mit Hirse, Quinoa, Linsen, Haferflocken, Grünkern, Gemüse, Tofu usw. Und je nachdem, was man an Gemüse, Gewürzen, Pesto, getrockneten Tomaten, Kräutern, Kernen und Nüssen zufügt, ergeben sich unglaublich vielfältige Geschmacksrichtungen. Ich finde so toll, dass man Bratlinge ganz unkompliziert an wirklich jeden Geschmack anpassen kann. Damit sind sie auch die perfekte Resteverwertung – sowas mag ich ja. Und selbst totale Frei-Schnauze-Bratlinge schmecken fast immer (Ausnahmen gibt es natürlich immer…). Einzig für die richtige Konsistenz braucht man etwas Erfahrung und Übung, das ist ähnlich wie früher bei Muttis Frikadellen – die hatte auch immer “im Gefühl”, wenn die Masse die richtige Festigkeit und Konsistenz hatte, um gut zusammen zu halten und knusprig zu werden, aber innen trotzdem schön saftig. Dieses Gefühl entwickelt man auch bei Bratlingen meist durch Erfahrung, aber manche Rezepte sind auch echt idiotensicher und damit wunderbar für Anfänger geeignet.

Dieses Rezept ist so eines. Ich muss zugeben, die Grundidee zu den Bratlingen stammt nicht von mir, sondern von Paule und ihrem wunderschönen blog mit tollen Bildern (wirklich sehr zu empfehlen, zumal es dort auch immer mehr vegane Rezepte gibt!). Denn der Clou an diesen Bratlingen sind die roten Linsen, die über Nacht eingeweicht und am nächsten Tag püriert werden. Sie kommen roh zu dem gekochten Grünkernschrot in den “Teig”, der relativ weich ist, aber beim Braten wunderbar fest und saftig wird. Hierfür sorgen eben die rohen pürieren Linsen, ähnlich wie bei echten Falafel, die ja aus eigeweichten und nicht gekochten Kichererbsen hergestellt werden und hierdurch ihre besondere Konsistenz bekommen. Die Bindung, die die Linsen erzielen, ist wirklich toll! Und im Gegensatz zu sonstigen Linsenbratlingen schmeckt man sie kaum raus (ich finde Linsenbratlinge oft zu mehlig…). Der Geschmack kommt eher von dem Grünkernschrot und den Gewürzen. Ich habe hier mit den Mengen ein wenig rumexperimentiert und empfinde dieses hier als für mich perfekt! Die Bratlinge schmecken sowohl warm als auch kalt prima. Bei uns gab es sie (wie fast immer…) mit Pellkartoffeln und veganem Kräuterquark – ein absolutes Lieblingsessen für mich, mmmhhhhh…..

Saftige Grünkern-Linsen-Bratlinge
Saftige Grünkern-Linsen-Bratlinge

Zutaten für ca. 25 Bratlinge (meine sind immer so 5cm groß):

  • 80 g rote Linsen
  • 150 g grob geschroteter Grünkern
  • 300 ml Gemüsebrühe
  • 1/2 Zwiebel
  • 1 kleine Knoblauchzehe
  • Salz, Pfeffer
  • 1 El Paprikapulver, edelsüß
  • 1 Tl geräuchertes Paprikapulver (optional!)
  • 2 El Hefeflocken
  • 1 1/2 Tl Majoran, getrocknet
  • 2 Tl Tomatenmark
  • 2 El Petersilie, gehackt
  • 1 Tl Senf
  • 30 g Semmelbrösel
  • Öl zum Braten

Zubereitung:

Die Linsen über Nacht in reichlich Wasser einweichen. Am nächsten Tag abgießen und im Mixer/Häcksler/Mixaufsatz oder mit dem Pürierstab pürieren (es dürfen ruhig noch kleine Stückchen drin bleiben).

Den Grünkernschrot zusammen mit den Gemüsebrühe in einen kleinen Topf geben, aufkochen lassen und bei ganz kleiner Hitze ca. 10-15 Minuten köcheln lassen. Hierbei gaaaaaanz oft umrühren, da der Grünkern gerne und schnell anbrennt und dann nicht mehr genießbar ist). AUf der ausgeschalteten Herdplatte ausquellen lassen.

Die Zwiebel und den Knoblauch fein hacken und zusammen mit der ausgekühlten Grünkernmasse und den restlichen Zutaten zu den pürierten Linsen geben. Alles mit den Händen gut vermengen und kräftig abschmecken. Einige Minuten durchziehen und quellen lassen.

Dann mit feuchten Händen Bratlinge formen und diese in einer beschichteten Pfanne in heißem Öl bei mittlerer Hitze von jeder Seite einige Minuten braten, bis sie schön knusprig goldbraun sind. Auf Küchenkrepp zum Entfetten ablegen und warm oder kalt servieren.

Et voilà!

Macadamia-Zitronen-Cakepops mit weißer Schokolade

Ich habe es getan! Echt jetzt. Ganz wirklich. Ich. habe. Cakepops. gemacht. Ha! Da guckt ihr!! Ok, mein Liebster hat auch geguckt…O-Ton “Sind das nicht die Dinger, die Du immer total scheiße fandest??” Jepp. Genau das sind sie. Aber manchmal muss man eben auch mal was wagen. Weil ich so crazy bin. Nee, sondern, weil ich auch nur ein Mädchen bin und die Cakepop-Dinger schon sehr hübsch aussehen und weil alle die so toll finden und überhaupt! Ok, und weil ich letztens in ´nem Laden eine Packung Lolli-Stiele gekauft habe (weiß der Teufel, was ich da geritten hat…). Also blieb mir ja gar nichts anderes übrig, als dem neumodischen Kram nun auch mal eine Chance zu geben.

Gedacht, getan! Den “üblichen” Cakepop mit Schokoladenteig und Schokoladen-Überzug fand ich zu langweilig. Außerdem hasse ich den Deko-Krempel wie Zuckerperlen, Zuckerstreusel, Zuckerherzen etc. Bah, damit kann man mir wirklich jedes Gebäck verderben! Ohne Deko sehen die Dinger aber wiederum langweilig aus. Ein Dilemma. Oder doch nicht? Ich wäre ja nicht ich, wenn mir nicht binnen Minuten eine Alternative einfallen würde! So auch dieses Mal.

Ich liebe weiße Schokolade und seitdem es die Schakalode-Buttons gibt, kann ich endlich alle Leckereien mit weißer Schokolade in vegan machen und essen – sooooooo gut! Daher wollte ich einen Überzug aus weißer Schokolade. Und was passt besser zu weißer Schokolade als ein Teig mit Zitrone und Macadamia-Nüssen?? Eben. Nichts. Die Kombi ist unschlagbar! Wunderbar zitronig, süß, aber nicht ZU süß, wunderbarer feiner Nuss-Geschmack und alles eingepackt in weiße Schokolade, mmmmmhhhhhh….Die Krönung bildet die Zucker-Streusel-Alternative: gehackte Macadamias, yeah!

Die Idee war also geboren und musste umgesetzt werden. Den Teig zu kreieren war nicht schwer, backen, auskühlen lassen, zerbröseln und mit Sojajoghurt verrühren. Als Clou noch Macadamiasirup dazu. Aber dann ging´s los…das Formen der Kugeln war ja schon nervig, aber ok, muss man durch. Dann Schokolade schmelzen, Stiele eintauchen und in die Kugeln tauchen und fest werden lassen. Das ging auch noch. Aber das eigentliche Überziehen der Lollis mit Schokolade?! Puh, das war richtig blöd nervig und hat eeeeewig gedauert!! Manche Kugeln wollten nicht auf dem Stiel halten (trotz vorherigem “Festkleben” mit der Schokolade), außerdem lief die Schokolade überall runter. Mein selbstgebauter Halter aus einem Karton mit Löchern wollte die Lollis nicht halten, die Nüsse klebten ganz gut, aber der Rest der Küche auch. das hat mir keinen Spaß gemacht!!! Überhaupt keinen!

Alles in allem war die Zubereitung ein Riesen-Aufwand, die ganze Küche (mich eingeschlossen) war eingeschmiert und meine Nerven am Ende. Ich bin für so fisseligen Kram einfach nicht gemacht. Mit Verzierungs-Gedöns kann man mich jagen! Finde ich total doof und unspannend und nach einer Minuten habe ich keine Lust mehr dazu! Das ging mir bei einigen Keksen für die Vegane Weihnachtsbäckerei genauso, denn für die Fotos sollten die Kekse ja toll aussehen und ich musste verzieren….näh, ist das doof! Es ist ja nicht so, dass die Sachen bei mir hingerotzt aussehen sollen oder können, aber mir reicht es eben, wenn es gut aussieht. Mehr nicht. Ich glaube, daher mache ich auch nie Torten…von so Fondant-Zeugs ganz zu schweigen! Wenn man mich mal so richtig ärgern will, muss man mich nur zwingen, Blüten oder Tiere aus Fondant zu machen!! Oder Kekse feingliedrig zu verzieren. Oder Cakepops zu machen. Nee, nee, ich bin eher für grobere Dinge. Muffins zum Beispiel oder Kuchen. Das kann ich :-) Oder Kekse, die einfach rund sind.

So, das alles wäre ja vielleicht noch zu ertragen, wenn denn das Ergebnis bombastisch gewesen wäre. Für Cakepop-Liebhaber war es das auch! Der Teig innen ganz wunderbar weich, lecker zitronig und fein nussig, dann die super tolle weiße Schokolade außen herum und knackige Macadamia-Nüsse. An sich wirklich perfekt, ABER: ich mag wohl einfach nicht so sonderlich Cakepops. Ich mag nämlich lieber fluffigen Teig als das klebrige Zeug, was eher an rohen Teig erinnert. Also, ich liebe rohen Teig (als Kind habe ich oft eine Schüssel mit rohem Teig gemacht, um den dann einfach so wegzuspachteln), aber eben als rohen Teig. Und wenn ich Kuchen backe, will ich, dass der nach Kuchen schmeckt und nicht nach rohem Teig. Ich glaube, ich bin eher die zielgruppe für diese Cakepo-Backformen, wo einfach Teig in Kugelform gebacken und dann mit Schokolade überzogen wird. Was ich bisher immer belächelt habe…

Aber ganz ehrlich: das braucht doch kein Mensch! Wenn ich kleine Kuchen möchte, die mit Schokolade überzogen werden, dann backe ich Muffins oder Mini-Muffins und bestreiche sie mit Schokolade. Geht Ratzfatz, ich habe kein Theater mit Stielen, Halterungen, Trocknungen usw. und man kann sie auch prima aus der Hand essen. Nun gut, das ist nur die Meinung einer eher faulen Person, die nicht auf Schnickschnack steht, alle anderen sollen natürlich Cakepops formen wie sie lustig sind. Aber ich werde das nächste Mal den Teig einfach in Mini-Muffinförmchen backen, weiße Schokolade drauf und mit gehackten Macadamias bestreuen.

Macadamia-Zitronen-Cakepops mit weißer Schokolade
Macadamia-Zitronen-Cakepops mit weißer Schokolade

Zutaten für ca. 22 Cakepops (je nach Größe…)

  • 125 g Weizenmehl Typ 550
  • 2 El Maisstärke
  • 25 g Macadamias, gemahlen (ich nehme immer geröstete und gesalzene und spüle sie unter Wasser ab, das funktioniert ganz prima!)
  • 1 Tl Backpulver
  • eine gute Prise Natron und gemahlene Vanille
  • 70 g Zucker (ich habe weißen genommen)
  • Saft und abgeriebene Schale 1/2 Zitrone
  • einige Tropfen Zitronenöl oder Zitronenaroma (ich nehme das Zitronenöl aus dem Bioladen, aber normales Backaroma tut´s auch)
  • 60 ml geschmacksneutrales Öl
  • 130 ml Sojamilch (oder andere Pflanzenmilch)
  • 70 g Sojajoghurt, natur
  • 1 El Macadamiasirup (zB von Monin), alternativ irgendeinen anderen Sirup
  • 175 g weiße Schokolade (zB diese hier)
  • 10 g Kokosfett
  • 50 g Macadamias, gehackt

Zubereitung:

Das Mehl mit Stärke, gemahlenen Macadamias, Zucker, Backpulver, Natron und Vanille gut mischen. In einer zweiten Schüssel die Sojamilch mit dem Öl, Zitronensaft und -schale sowie dem Zitronenöl verquirlen. Die flüssigen zu den trockenen Zutaten geben und vermengen, so dass ein glatter Teig entsteht. In eine kleine gefettete Springform geben (18 cm Durchmesser) – oder eine andere kleine Form, dann ggf. die Backzeit anpassen) und im vorgeheizten Backofen bei 200 °C Ober- und Unterhitze ca. 25-30 Minuten backen bis die Oberfläche ganz leicht gebräunt ist (Stäbchenprobe machen!). Der Kuchen sollte gerade so gar sein, aber nicht stark bräunen und keine feste Kruste bekommen, daher im Auge behalten!)

Den Kuchen komplett auskühlen lassen. Dann in eine große Schüssel mit den Händen zerkrümeln. Den Sojajoghurt mit dem Macadamiasirup verrühren und über die Kuchenkrümel geben. Alles zu einem weichen Teig verkneten (sollte er zu fest sein, um Kugeln daraus zu formen, noch etwas Sojajoghurt zufügen).

Aus dem Teig mit den Händen ca. 22 gleichgroße Kugeln formen (etwa 4 cm Durchmesser). Die Kugeln auf einem Teller für etwa 20 Minuten in den Kühlschrank stellen. In der Zwischenzeit die weiße Schokolade mit dem Kokosfett im Wasserbad ganz vorsichtig schmelzen. Bei weißer Schokolade muss man wirklich sehr vorsichtig und achtsam sein, da sie sofort verdickt und verklumpt, wenn man sie zu heiß werden lässt und dann ist sie nicht mehr zum Überziehen geeignet. Daher ständig rühren und kontrollieren.

Cakepop-Stiele (oder Schaschlikspieße ohne Spitze) 1-2 cm in die Schokolade tauchen und dann in jeweils eine Teigkugel stecken, so dass die Schokolade den Stiel und die Kugel quasi “versiegelt” (das hilft einerseits, um den Stiel mit der Kugel fest zu verkleben, sorgt aber vor allem auch für ein luftdichtes Abdichten der Schokoschicht).

Die Schokolade komplett fest werden lassen (dauert im Kühlschrank nur 5 Minuten). Dann die Kugeln mit der übrigen Schokolade komplett überziehen (am Besten mit Hilfe eines Löffels) und in die Cakepop-Halterungen stecken. Sobald die Schokolade leicht “anzieht”, also fest wird, die Kugeln mit den gehackten Nüssen bestreuen (macht man das gleich nach dem Überziehen mit der Schokolade, rutschen die Nüsse wieder runter), dann fest werden lassen.

Fertig :-) Die Cakepops halten durch den Überzug eine ganze Weile frisch, können also problemlos 1-2 Tage im Voraus angefertigt werden (zB für einen Geburtstag oder so…dafür ist das ein tolle Geschenk, finde ich!). Sie sind leider aber deutlich schneller aufgefuttert als hergestellt…

Et voilà!

Antipasti

Antipasti sind toll! Denn sie passen quasi zu allem und schmecken immer. Egal, ob lauwarm oder kalt, ob solo oder als Beilage. Sie passen wunderbar zu frischem Baguette oder Ciabatta, aber auch als Pizzabelag. Eine mit gegrillten Antipasti belegte Pizza braucht keinen veganen Käse-Ersatz-Krempel oder ähnliches, sondern überzeugt durch den tollen Geschmack des gegrillten Gemüses (und das aromatisierte Öl, was beim Marinieren “entsteht”). Außerdem kann man prima eine große Portion Antipasti zubereiten, da es sich einige Tage im Kühlschrank hält, so dass man zB ein schnelles Mittagessen erhält – Nudeln mit Pesto und dazu Antipasti, yummy! Reste des Gemüses werten jedes belegte Brot oder Brötchen auf und eignen sich auch gut zum Mitnehmen.

Ihr seht schon – die Möglichkeiten der Verwendung von Antipasti sind nahezu unendlich…wir essen sie (??) auch gerne zum Raclette – ich glaube wirklich, ALLES schmeckt gleich viel aromatischer und besser, wenn man Antipasti dazu gibt! An Gemüsesorten eignen sich fast alle, die man selber gerne mag und die sich braten oder grillen lassen. Paprika gehören für mich unbedingt dazu und die müssen auch unbedingt gegrillt werden – das Aroma wird hierdurch einfach unvergleichlich. Süßlich, pikant und fein – perfekt! Zucchini und/oder Auberginen passen auch super und können entweder mit den Paprika zusammen gegrillt oder in der Pfanne gebraten werden (Auberginen vorher entwässern und damit auch entbittern), Champignons mag ich am Liebsten scharf angebraten. Auch Zwiebelringe eignen sich hervorragend – schön langsam geschmort, mmmhhhhh….aber wie gesagt, es geht fast alles.

Hier gibt es meine persönliche Lieblings-Antipasti-Zusammenstellung mit einer fein würzigen Marinade aus Kräutern, Olivenöl, Zitronensaft und zur Abrundung etwas Ahornsirup. Die Zubereitung braucht zwar etwas (vor allem das Abpulen der Paprikahaut ist nervig), aber daher sollte man eben auch gleich eine ordentliche menge machen, so dass sich die Arbeit lohnt – und das wird sie :-) .

Antipasti
Antipasti

Zutaten für ca. 4 Personen (je nachdem, was man damit macht…):

  • 3 rote Paprikaschoten
  • 1 große Zucchini
  • 400 g braune Champignons
  • 3 El Olivenöl
  • je 1 Tl Basilikum und Thymian, getrocknet
  • Salz, Pfeffer
  • 30 ml Gemüsebrühe

Für die Marinade:

  • 80 ml Olivenöl
  • Saft 1/2 Zitrone
  • 1- 1 1/2 Tl Salz
  • Pfeffer
  • je 1 Tl Basilikum und Thymian, getrocknet
  • 2 Tl Ahornsirup (alternativ Agavensirup oder Rohrohrzucker)
  • 2 Tl Aceto Balsamico

Zubereitung:

Die Paprikaschoten halbieren und das Kerngehäuse entfernen. Mit der Hautseite nach oben nebeneinander auf ein mit Backpapier (Vorsicht! Kann sich leicht am Grill entzünden – eventuell lieber Alufolie nehmen) ausgelegtes Backblech legen.

Die Zucchini je nach Länge halbieren oder dritteln und in ca. 1cm dicke Scheiben schneiden (sie schrumpfen noch sehr, daher nicht zu dünn schneiden, sonst “lösen” sich die Zucchini auf…). Die Scheiben nebeneinander zu den Paprikaschoten auf das Blech legen. Salzen, Pfeffern und mit den Kräutern bestreuen. Mit 1 1/2 El Olivenöl beträufeln.

Das Blech möglichst dicht unter den Grill im Backofen schieben und den Grill voll aufheizen. Das Gemüse so lange grillen bis die Paprikahaut Blasen wirft und schwarz (ja, schwarz!) wird. Vom verbrannten Geruch nicht abschrecken lassen, die Haut wird später abgemacht!

Die Paprikahälften direkt aus dem Ofen in eine Schüssel mit Deckel geben, abdecken und ca. 30 Minuten auskühlen lassen. Das Abdecken sorgt dafür, dass sich die Haut besser abpulen lässt.

Mit den Händen und einem (stumpfen) Messer die Paprikaschoten von der Haut befreien. Die fertigen Schoten in schmale Streifen schneiden und zusammen mit den gegrillten Zucchini in eine flache (Auflauf-)Schale geben.

Die Champignons putzen und je nach Größe halbieren oder vierteln (die Stücke können ruhig groß sein). Das restliche Olivenöl in einer beschichteten Pfanne erhitzen und die Champignons unter gelegentlichem Wenden scharf anbraten bis sie schön gebräunt sind. Salzen, pfeffern und mit der Gemüsebrühe ablöschen. Die Champignons zu dem übrigen Gemüse in die Schale geben.

In einer separaten Schüssel die Zutaten für die Marinade vermengen und gut verquirlen. Kräftig abschmecken und über das Gemüse geben. Alles vorsichtig durchmengen und für mindestens eine Stunde, gerne auch länger oder über Nacht durchziehen lassen. Im Kühlschrank abgedeckt aufbewahren. Vor dem Verzehr Raumtemperatur annehmen lassen, sonst leidet der Geschmack.

Et voilà!

Perfekte Croissants (vegane “Butter”-Croissants)

Meine eine große Liebe sind Käsekuchen in sämtlichen Variationen! Die zweite Hälfte meines Genuss-Herzens gehört aber eindeutig Croissants! Diese zarten, blättrigen, buttrigen, gehaltvollen, knusprigen, geschmackvollen Dinger – oh je, ich vergöttere Croissants! Schon immer. Ich glaube, diesen Faible habe ich von meinen Eltern, denn als ich noch ein Kind war, sind sie manchmal zu einem kilometerweit entfernten Bäcker gefahren, nur, um dort Croissants zu kaufen. Denn dieser Bäcker in der anderen Stadt hatte ungelogen die besten Croissants weit und breit! Wenn ich dabei war, gab´s das erste gleich auf die Hand und ich war im Himmel. Die restlichen wurden eingefroren und rationiert, damit jeder gleich viele bekam (bei Croissants hört der Spaß auf!!! Und geteilt wird nicht!).

Diese Croissants sind seitdem mein Maßstab – und die Latte liegt hoch! Denn man kann ja sooooooo viel falsch machen bei Croissants *seufz*. Am Schlimmsten sind die, die trocken sind oder total pludrig und nur aus Luft bestehend, neeeee, so geht das nicht! Ein gutes Croissant braucht richtig viel Zeit und Liebe und Geduld und Fett! Ja, Fett. Wer Angst vor Fett hat, sollte um Croissants einen großen Bogen machen, denn fettarm kannste hier vergessen. Schmeckt einfach nicht oder eben nach Pappe. Dann lieber ein leckeres Brötchen oder so…Aber solange man diese Köstlichkeit nicht täglich dreifach isst oder nochmal ordentlich Alsan drauf schmiert, spricht meiner Meinung nach rein gar nichts gegen einen gemäßigten Croissant-Konsum.

Nun ist es aber leider nahezu unmöglich, vegane Croissants zu kaufen – gibt es einfach nicht bzw. so gut wie nicht. Und die wenigen Ausnahmen, die es mal irgendwo gibt, haben leider rein gar nichts mit einem guten Croissant gemein und sind dazu noch völlig überteuert! Tja, daher lautet die Devise mal wieder: selbermachen. Zum Glück macht mir das Spaß und ich habe für solche Sperenzchen auch die nötige Geduld und Muße (Liebe bekommen meine Backwaren eh immer mehr als genug). Daher backe ich seit Jahren meine Croissants selber. Bisher am Liebsten in der Vollkorn-Variante oder Halb-Vollkorn-Variante. Aber als ich letztens dieses Rezept beim brotdoc gesehen habe, war´s um mich geschehen!! Genau die sollten es sein! Himmel, sahen diese Croissants wundervoll aus…dazu noch die umfassende und wirklich tolle Bebilderung und Beschreibung – perfekt!

Die Zuaten waren schnell veganisiert, ansonsten habe ich mich exakt an die Anweisungen und Beschreibungen gehalten. Ich glaube, bisher habe ich oft den Fehler gemacht, dass ich erstens den Teig nicht lange genug geknetet habe, so dass er nicht elastisch genug war und die Margarine rausgeschmiert ist, und zweitens in meinem Übermut zu viele Touren gegeben habe. Nach dem Motto: viel hilft viel. Das ist Mitnichten der Fall! Dieses Mal wurden exakt vier Touren gegeben und alle Ruhe- und Kühlzeiten eingehalten und ich habe beim Teigkneten den Fenstertest gemacht (hier gibt´s ein Bild). Belohnt wurde ich mit den schmackhaftesten, perfektesten und hübschesten Croissants, die ich JE gebacken habe!! Ich bin so verliebt in meine Croissants, hach…Sie haben genau die richtige Konsistenz, sind weich, fluffig, blättrig, außen knusprig, innen herrlich buttrig und haben ein Aroma, mmmmhhhhhhhh – ich muss ganz verzückt schauen! Mein Liebster kriegt das Grinsen nicht aus dem Gesicht, wenn ich eines der Croissants esse, weil ich die ganze Zeit nur wohlige Geräusche und Seufzer von mir gebe, mir selber bestätige, wie unglaublich gut das doch ist und dabei verliebt schaue (wer hätte gedacht, dass ein Croissant mal Konkurrenz darstellt?! Tja, gegen diese hier kommt einfach nur wenig an…). Ich glaube, er findet das lustig – dabei sind Croissants eine ernste Angelegenheit!!!

Jedenfalls sind diese Croissants so ziemlich genau so, wie ich mir ein perfektes Croissant vorstelle – probiert es aus, ihr werdet begeistert sein! Die Zubereitung ist wirklich nicht schwer, aber es braucht Geduld und genaue Befolgung der einzelnen Zubereitungsschritte. Schaut euch unbedingt die Bilder vom brotdoc an und lest auch seine Erläuterungen – ich schreibe hier meine vegane Version des Rezeptes auf und beschreibe mit meinen eigenen Worten die Zubereitung. Ach, und eingefrieren lassen sich die Dinger ganz hervorragend, daher macht ruhig das ganze Rezept (und friert SCHNELL welche ein, sonst sind auf einmal alle aufgegessen….)

Perfekte Croissants (vegane "Butter"-Croissants)
Perfekte Croissants (vegane "Butter"-Croissants)

Zutaten für ca. 10 große Croissants:

  • 150 g Weizenmehl Typ 550
  • 150 g kaltes Wasser
  • 1 g Frischhefe
  • 400 g Weizenmehl Typ 550
  • 140 g Hafermilch, kalt (oder andere Pflanzenmilch)
  • 14 g Frischhefe
  • 40 g Rohrohrzucker
  • 40 g Alsan
  • 12 g Salz
  • 250 g Alsan, kalt
  • 2 El Sojasahne
  • 3 El Wasser
  • je eine gute Prise Zucker und Salz

Zubereitung:

Mehl, Wasser und Hefe für den Vorteig gut verrühren, so dass ein zäher Teig entsteht. abgedeckt in einer Schüssel über Nacht reifen lassen (12-16 Stunden).

Am nächsten Tag das restliche Mehl mit Rohrohrzucker, Hafermilch, Hefe und dem Vorteig verkneten bis ein elastischer Teig entsteht. Dann erst das Salz zufügen, ebenso wie die Alsan in kleinen Stücken. Auf niedrigster Stufe in der Küchenmaschine ca. 10-15 Minuten kneten bis ein weicher, nicht klebender und sehr elastischer Teig entsteht. Unbedingt den Fenstertest machen!! Wenn der Teig beim Ziehen noch zu schnell reißt, weiterkneten. Aber Vorsicht vor Überknetung…

Den Teig in eine rechteckige Schüssel mit Deckel geben und ca. 1 1/2 Stunden in den Kühlschrank stellen.

Die Alsan zwischen Backpapier (ich finde, das geht besser als mit Frischhaltefolie) zu einer halbwegs rechteckigen Platte ausrollen, die etwa 7mm dick ist. Bis zur Verwendung in den Kühlschrank geben und durchkühlen lassen.

Den Teig auf die bemehlte Arbeitsplatte stürzen und in etwa rechteckig ausrollen – etwas mehr als doppelt so groß wie die Alsan-Platte. Die Platte nun auf der einen Hälfte des Teiges platzieren, die andere Hälfte des Teiges darüber klappen und die Ränder etwas andrücken. Gleich die erste Tour geben. Hierfür den Teig wie einen Geschäftsbrief drittelweise übereinander klappen (wer nicht weiß wie ich das meine – schaut euch die Bilder vom brotdoc an!!). Dann den Teig vorsichtig länglich ausrollen und die zweite Tour geben – wieder die Seiten drittelweise wie einen Geschäftsbrief übereinander klappen.

Den zusammengeklappten Teig wieder in die rechteckige Schüssel mit Deckel geben und für 60 Minuten in den Kühlschrank stellen. Dann wieder herausnehmen, den Teig auf die bemehlte Arbeitsplatte stürzen, ganz vorsichtig ausrollen und die dritte Tour geben. Wieder für 60 Minuten in den Kühlschrank stellen.

Herausnehmen und dasselbe Spielchen noch ein viertes Mal (ausrollen, vierte Tour geben) und zusammengeklappt für 60 Minuten in den Kühlschrank.

Den fertig tourierten Teig auf die bemehlte Arbeitsplatte geben und ganz vorsichtig ohne Druck (sonst reißt der Teig bzw  die Alsan-Stückchen kommen raus) so lang wie möglich ausrollen auf ca. 7mm-Dicke. Mit einem scharfen Messer (und einem langen Lineal, das hilft…) den Teig in spitzwinklige Dreiecke teilen und an der breiten Seite 3cm einschneiden.

Die Enden der breiten Seite etwas auseinander ziehen und die Dreiecke zu Croissants aufrollen. Leicht rund formen und mit etwas Abstand auf zwei mit Backpapier ausgelegte Backbleche legen.  Erneut gehen lassen – etwa 90 Minuten (evtl kürzer, falls es warm ist in der Küche).

Die Sojasahne mit Wasser, Salz und Zucker gut verquirlen und die gegangenen Croissants mit Hilfe eines Pinsels gleichmäßig damit bestreichen.

Im vorgeheizten Backofen bei 200 °C Ober- und Unterhitze ca. 20 Minuten backen bis sie goldbraun und glänzend sind (je nach gewünschtem Bräunungsgrad…). Etwas abkühlen lassen und dann einfach nur genießen und schwelgen…..

Et voilà!

Kaffee-Schoko-Creme-Törtchen

Altes Jahr, neues Glück! Oder wie war das??? Nee, anders…jedenfalls setze ich einen Neujahrs-Vorsatz einfach mal schon dieses Jahr um, denn ich bin niemand, der Dinge aufschiebt. Der Vorsatz lautet: ich bin offen für neue/unbekannte Dinge. Und umgesetzt wird er als erstes bei einem blog-Gewinnspiel. Für die meisten ist das nichts Neues oder Unbekanntes, sondern eher Alltag, aber wer mich kennt und den blog etwas verfolgt, weiß, dass ich nie bei sowas mitmache. Ich kann gar nicht genau erklären, warum, aber irgendwie sträubt sich etwas in mir dagegen, was aber total albern ist. Denn wirklich häufig sehe ich blog-Events oder Gewinnspiele bei anderen und weiß sofort, was mein Beitrag dazu sein könnte, aber ich setze diese Ideen nicht um bzw. reiche nichts ein. Das soll sich nun ändern.

Vor ein paar Tagen bin ich auf dem blog “go vegan – be happy” auf dieses Silvester-Gewinnspiel gestoßen und wusste sofort, dass das eine super Gelegenheit ist, meinen Vorsatz in die Tat umzusetzen. Die Idee dahinter ist, das neue Jahr mit veganen Leckereien zu begrüßen – sei es mit traditionellem Gebäck oder neuen Kreationen. Süß soll es sein und irgendwie zu Silvester passen. Ich hoffe, dass ich mitmachen darf, obwohl ich keine Followerin bin, denn hierzu bräuchte ich ein Konto oder eine OpenID, um Google Friend Connect nutzen zu können. Das habe ich aber alles nicht und facebook geht dafür nicht. Also, ich lese den blog trotzdem und hoffe, dass das reicht :-) .

Hier also mein Beitrag zum Silvester-Gewinnspiel:

gewinnspiel

Ausgedacht habe ich mir gar köstliche Creme-Törtchen mit einem feinen Schoko-Mandel-Biskuit als Boden, darauf kommen zweierlei Sorten Creme. Einmal kräftige Kaffee-Creme und da die mir solo zu dominant war, habe ich kurzerhand noch eine zweite Schicht darüber gegeben. Und zwar eine Schoko-Creme. Die Kombination aus Kaffee und Schokolade finde ich einfach himmlisch, denn beides ergänzt sich meiner Meinung nach ganz wunderbar! Und obwohl es eine Sahne-Creme ist, sind die Törtchen eher leicht und luftig. Vor allem auch nicht sehr süß, sondern leicht herb. Ein perfektes Dessert für das Silvester-Menü und durch den Koffein-Gehalt bestens geeignet, um eine lange Nacht einzuläuten. Und falls am nächsten Tag noch ein Törtchen übrig ist, eignet es sich auch prima als Kick in das neue Jahr.

Ich habe eher kleine Törtchen gemacht, finde aber, dass das genau die richtige Größe ist für ein gutes Dessert – nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig. Als Topping eignen sich natürlich schokolierte Kaffebohnen bestens. Aber da ich keine vorrätig hatte, wurden es Schoko-Knusper-Herzchen. Eine seeeeeeeeehr gute Wahl, denn die Dinger sind wirklich köstlich und schokoladig und knusprig und es sind Herzchen!!! Was will man mehr…

Kaffee-Schoko-Creme-Törtchen
Kaffee-Schoko-Creme-Törtchen

Zutaten für 6 Törtchen à 6-8 cm Durchmesser:

Mandelbiskuit:

  • 80 g Weizenmehl Typ 550
  • 35 g Rohrohrzucker
  • 1 El gemahlene Mandeln (ca. 15 g)
  • 1 geh. Tl Kakaopulver, ungesüßt
  • 1/2 Tl Weinsteinbackpulver
  • 1/2 Tl Natron
  • je eine Prise Vanille, gemahlen und Salz
  • 100 ml Mandelmilch (oder andere Pflanzenmilch)
  • 30 ml geschmacksneutrales Öl
  • 1 Tl Zitronensaft

Creme:

  • 200 ml aufschlagbare Sojasahne (ich hatte Soyatoo)
  • ausgekratztes Mark 1/2 Vanilleschote
  • 2-3 El Puderzucker
  • 2 gestrichene Tl lösliches Kaffeepulver (Granulat)
  • 1 geh. Tl Kakaopulver, ungesüßt
  • Schokoherzen, Kaffeebohnen oder flüssige Kuvertüre zum Verzieren

Zubereitung:

Für den Schoko-Mandel-Biskuit das Mehl mit Mandeln, Rohrohrzucker, Kakaopulver, Backpulver, Natron, Vanille und Salz mischen und gut vermengen. In einer zweiten Schüssel die Mandelmilch mit dem Zitronensaft und dem Öl verquirlen. Die flüssige Mischung zu den trockenen Zutaten geben und alles mit einem Löffel kräftig verrühren, so dass ein glatter Teig entsteht.

Die Förmchen oder Dessertringe leicht einfetten oder mit Backpapier auslegen und den Teig gleichmäßig darauf verteilen und etwas glattstreichen. Nicht wundern, es ist nicht viel Teig in den Förmchen!

Im vorgeheizten Backofen bei 175 °C Ober- und Unterhitze 15-20 Minuten backen. Die Oberfläche sollte noch weich sein und auf leichten Druck nachgeben.

Komplett auskühlen lassen und vorsichtig aus den Förmchen lösen. Die Förmchen/Ringe abwaschen und wieder um die Törtchenböden legen.

Die gekühlte Sojasahne mit dem Puderzucker und Vanillemark vermischen und mit dem Quirl des Handmixers oder der Küchenmaschine 2-3 Minuten aufschlagen bis sie deutlich an Volumen zugenommen hat. Die Sahne-Masse halbieren und auf zwei Schälchen verteilen. Unter die eine Hälfte grob den Lösi-Kaffee rühren. Einige Minuten stehen lassen, so dass sich das Granulat auflösen kann, dann die Kaffee-Creme-Masse vorsichtig verrühren, so dass sich der Kaffee gleichmäßig auflöst und in der ganzen Creme verteilt.

Über die zweite Hälfte das Kakaopulver sieben und vorsichtig unterheben.

Die Kaffee-Creme auf die Törtchenböden geben und gleichmäßig verstreichen, darauf dann die Schoko-Creme verteilen und glatt streichen. Im Kühlschrank 2-3 Stunden richtig durchkühlen lassen. Die Förmchen/Dessertringe erst direkt vor dem Servieren entfernen, dann mit Schokoherzchen, Kaffeebohnen oder flüssiger Kuvertüre dekorieren. Genießen und schwelgen…

Et voilà!