Süßkartoffel-Stuten (zuckerfrei)

Süßkartoffeln gehören zu dem, was ich schon lange kenne, aber früher nie mochte. Warum nur???! Manchmal muss erst jemand wie das eigene Kind die bestehende Welt derart verändern und umwirbeln, dass ich bereit bin, mich neuen kulinarischen Köstlichkeiten zu widmen…verrückt. Aber was Essen angeht, bin ich ganz oft von der “Was der Bauer nicht kennt”-Fraktion und rümpfe schon die Nase, ehe ich mich überhaupt mit dem Lebensmittel auseinandergesetzt habe. Da ist es dann ganz schön prima, gelegentlich zur eigenen Horizonterweiterung gezwungen zu werden :-) .

So war es auch mit der Süßkartoffel. Seit einem guten Jahr lagert eigentlich immer eine Knolle bei uns auf Vorrat im Kühlschrank und wandert in alles mögliche wie zB Bratlinge oder Bagels, aber auch gerne einfach in den Kartoffelstampf oder als Ergänzung/Alternative zur Kartoffel ins Ofengemüse. Denn mittlerweile mag ich die kleine Powerknolle richtig gern und liebe es, damit zu experimentieren. Und ganz nebenbei ist sie ein echtes Kraftpaket mit Nährstoffen wie Eisen, Mangan, Folsäure, Vitamin C, B2, B6, E sowie sekundären Pflanzenstoffen. Alles in einer einzigen Knolle. Sowas finde ich ja großartig!

So lag es nahe, auch mal Süßkartoffel in einem Stuten zu verarbeiten, der durch ihre Verwendung gepaart mit einem Teil Dinkelvollkornmehl nicht nur wunderbar orange wird, sondern zudem schön fluffig und nährstoffreich. Perfekt! Das Süßkartoffelpüree bringt schon einiges an Grundsüße mit, aber Stuten braucht da für mich noch mehr und da ich eh gerade auf dem Experimentiertrip war, sollte es kein Zucker oder Sirup sein, sondern Datteln. Denn die punkten zusätzlich mit einer ordentlichen Menge an Eisen, Kalzium, Kalium, Zink, Magnesium, Vitamin C, Vitamin D und B-Vitaminen. Und sie sollen stimmungsaufhellend wirken. Absolut perfekt also für trübe Herbstgedanken 😀

Und wenn sowas Gutes wie der Süßkartoffel-Stuten dann auch noch richtig lecker schmeckt und die Seele pflegt, sättigt und zufriedenstellt, dann geht es doch kaum besser…Also, trinkt Tee, esst Süßkartoffelstuten und genießt den Herbst :-) .

Oh, und voten nicht vergessen 😀 (weiterhin täglich möglich…) Danke.

Süßkartoffel-Stuten

 

Zutaten für 6 kleine Zöpfe oder 2 große:

  • 275 g Süßkartoffel, roh (ohne Schale gewogen)
  • 250 g Hafermilch (oder andere Pflanzenmilch)
  • 75-100 g Datteln (je nachdem, wie süß ihr es mögt…)
  • 300 g Dinkelvollkornmehl (alternativ Weizen)
  • 300 g Dinkelmehl Typ 630 (alternativ Weizenmehl 550)
  • knapp 2 Tl Salz
  • 20 g Frischhefe
  • 75 g Öl, geschmacksneutral oder mit Buttergeschmack
  • 30 g Sesammus (optional, aber erhöht den Kalziumgehalt)
  • Pflanzenmilch zum Bestreichen

Zubereitung:

Mit Hochleistungsmixer:

Die rohen Süßkartoffeln grob stückeln und zusammen mit den Datteln und der Hafermilch in den Mixer geben. 1-2 Minuten erst auf kleiner, dann auf höchster Stufe zu einer möglichst glatten Masse mixen.

Ohne Hochleistungsmixer:

Die rohen Süßkartoffeln grob stückeln, ebenso die Datteln. In einen kleinen Topf geben, 1-2 Esslöffel Wasser zufügen und alles auf kleiner bis mittlerer Stufe garen/dämpfen (eher langsam, damit nichts anbrennt…). Etwas auskühlen lassen, dann die Hafermilch zufügen und alles mit dem Pürierstab möglichst fein pürieren.

Für alle geht es dann so weiter:

In einer Rührschüssel die Mehle mit dem Salz mischen, Hefe, Öl und Sesammus zufügen, dann das Süßkartoffel-Dattel-Hafermilch-Püree dazu geben. Alles einige Minuten zu einem weichen glatten Teig verkneten. Sollte der Teig zu klebrig sein, noch etwas Mehl einarbeiten.

Den Teig abgedeckt 1-2 Stunden gehen lassen bis er sein Volumen deutlich vergrößert hat. Dann auf die bemehlte Arbeitsfläche geben und entweder in zwei oder in sechs Teile teilen. Jeden Teigling dann nochmals dritteln. Jedes Drittel zu einem gleichlangen Strang rollen und immer jeweils drei Stränge zu einem Zopf flechten.

Die Zöpfe auf ein oder zwei mit Backpapier ausgelegte Bleche legen und großzügig mit Pflanzenmilch bepinseln.

Mit einem Handtuch abdecken und nochmal ca. 20 Minuten gehen lassen.

Im vorgeheizten Backofen im unteren Drittel bei 200°C Ober- und Unterhitze 15-25 Minuten backen (je nach Größe der Zöpfe…).

Et voilà!

31 thoughts on “Süßkartoffel-Stuten (zuckerfrei)”

  1. Ach liebe Heldin!
    Das sieht echt super aus, obwohl ich doch so gar nicht auf süß stehe :)
    Aber deinen Süßkartoffeltick kann ich gut verstehen, ich schmeiß derzeit überall Kürbis rein… Und mit Datteln lässt es sich einfach toll backen, da hast du Recht.
    Alles liebe und lasst euch die Stuten schmecken.
    Leafy Soul

    1. 😀 Danke sehr!
      Also, so richtig süß ist der Stuten nicht (also, nicht wie Kuchen oder so…eher wie Rosinenbrötchen ohne Rosinen :-) ) und einfach pur oder mit Alsan oder veganem Frischkäse oder leckerer Marmelade soooooo lecker. Geht auch mit herzhaftem Aufstrich!
      Jaaa, Kürbis überall kann ich auch nachvollziehen – es ist nur noch nicht ganz bei mir angekommen, dass es jetzt wieder heimische Kürbisse gibt…Aber stimmt, so ein Stuten schmeckt auch mit Kürbis ganz hervorragend. Apropos, ich habe noch einen da – vielleicht gibt es ja morgen….
      Ganz liebe Grüße*

      1. Liebe Heldin!

        Die rezepte, die ich von dir ausprobiert habe, sind der Knaller – alle ohne Ausnahme. Begeistert bin ich auch von der Art, wie du alles präsentierst und wie du von dir schreibst. Ich lebe zwar bisher nicht vegan, sondern schon länger vegetarisch, aber ich teste mich jetzt doch an diese Ernährungsweise heran. Leider habe ich zu wenig Zeit, um so viel zu probieren wie ich möchte, aber es macht ganz viel Spaß, nach deiner Anleitung zu werkeln. Sei herzlich gegrüßt von christine.

  2. Lecker, lecker! Wie gut, dass ich heute meinen Süßkartoffel-Vorrat neu aufgefüllt habe. Die Schale kann man übrigens super mitessen, finde ich. 😉 LG Rose

      1. Puh, gestern ausprobiert und einen halben Stuten sofort verdrückt. Guuuut!
        Ich habe zwei große Zöpfe gemacht. Wenn ich stattdessen die kleinen mache, muss ich dann die Backzeit reduzieren?

        1. Yeah, freut mich 😀
          Ja, bei kleinen Zöpfen würde ich nach ca. 15-20 Minuten häufiger kontrollieren…hängt aber immer sehr vom Ofen ab.
          Viele liebe Grüße*

  3. Moin moin,

    ich habe ihn gestern ausprobiert. Variante ohne Hochleistungsmixer. Ergebnis super gut.
    Da unser Pflaumenbaum in diesem Jahr sehr gut getragen hat, habe ich Pflaumen gedörrt. Hätte man auch Pflaumen anstelle von den Datteln nehmen können?

    1. Puh, da fragste was….also theoretisch geht das sicher, wobei ich persönlich Pflaumen und Datteln als völlig unterschiedlich süß empfinde Außerdem wird man die Pflaumen wahrscheinlich sehr viel stärker durchschmecken als die Datteln. Aber da Pflaumen ja lecker sind, finde ich, einen Versuch isses definitiv wert 😀
      Viele Grüße*

    1. Ja, klar :-) Auf jeden Fall sogar! Ich wechsle selber gerne zwischen Süßkartoffel und Kürbis (meist Hokkaido) hin und her…
      Viele Grüße*

  4. Liebe Heldin,
    mit diesem Rezept habe ich gestern Weckmänner gebacken (manche sagen auch Stutenkerle). Super toll! Und die Freude war groß, endlich mal wieder zu St. Martin einen Weckmann genießen zu können :-)
    Liebe Grüße
    Dörte

    1. Ooooh, das ist aber eine schöne Idee 😀 😀
      Vielen Dank für den Tipp – das muss ich unbedingt auch mal ausprobieren! Die Weckmänner beim Bäcker lachen mich gerade nämlich auch immer so an…
      Viele liebe Grüße*

  5. Liebe Heldin,
    Ich bin eigentlich eine stille Leserin deines Blogs, muss jetzt aber doch mal ein riesengrosses Kompliment abgeben. Ich hab bereits viele deiner Rezepte ausprobiert und es sind alle, ausnahmslos einfach gelingsicher und absolut Mega lecker. Meine Tochter isst nicht gerade alles was auf den Tisch kommt, aber deine Sachen werden von ihr regelrecht verschlungen…
    Diese Stuten gibt es bei uns manchmal am Wochenende zum Frühstück und die sind der absolute Hammer und dazu noch gesund…. Was will man mehr

    1. Liebe Isabelle,
      vielen lieben Dank für Deinen Kommentar und die wundervollen Worte 😀
      Das geht runter wie Öl!
      Viele liebe Grüße*

  6. Total lecker, heute morgen mit Butter und Aprikosenkonfi gleich mal 4 oder 5 Scheiben verdrückt :) Find ihn auch mit 100g Datteln die Süsse noch eher dezent, aber das passt gut.

    Bei mir wurde er nicht so schön orange, vielleicht lags an der Variante ohne Hochleistungsmixer? Hatte das Gefühl, dass die gedämpften Datteln ziemlich “abgefärbt” haben. Tut dem Geschmack allerdings keinen Abbruch, und ich finde es ausserdem super, dass du auch an die Hochleistungsmixer-losen unter uns denkst.

    Werd mich sicher auch mal an die Kürbis-Variante wagen, wenn es jetzt schon gerade eine heimische Alternative hat :)

  7. Vielen lieben Dank für dieses obergeniale Rezept! Nach einigen Hefeteig-Versuchen werde ich dieses hier behalten und viele Gaumen damit verwöhnen :) Schmeckt übrigens auch superlecker als Schokobrötchen geformt mit dunklen Schokodrops. Und Hefemännchen für den Martinsumzug hab ich auch schon daraus gebastelt. Und einen Rosinenzopf bzw. -Brötchen! Und… und… und… 1000 Dank <3

  8. Hallöchen, ich möchte mich für dad wunderbare Rezept bedanken. Ich habe es schon sehr oft nachgebacken und bin jedes Mal wieder begeistert. Heute habe ich daraus Brötchen gebacken (nur 15 Min im Ofen) und diese dann als Gemüseburger mit Avocadocreme gefuttert ;-)! Das Gemüse hatten wir im Ofen gegrillt, auch diese herzhafte Variante ist perfekt! Ich danke dir sehr !!!

    1. Das freut mich sehr! Danke für die Rückmeldung :-) Prima Idee, daraus Gemüseburger zu machen – klingt lecker.
      Viele Grüße*

  9. Nachdem das Rezept schon länger auf meiner Liste stand, hab ich es heute endlich gemacht. Sehr lecker und auch schnell und einfach gemacht (Thermomix). Und man hat ein gute Gefühl, weil gute Zutaten drin sind und nicht so viel Weissmehl und kein Industriezucker. Danke fürs Teilen! LG Heike

  10. “Mahlzeit” aus Bayern.

    Vielen Dank für dieses tolle Rezept. Habe gestern, während mein persisches Reisgericht dämpfte – den Teig vorbereitet und dann zum Aufgehen über Nacht in den Kühlschrank gestellt. Die Hälfte heute in der Frühe abgebacken, die andere Hälfte des ungebackenen Teiges werde ich zu Testzwecken einfrieren.

    Die Süße ist gut dosiert, ein bisschen weniger (oder keine) Datteln [dafür für die Hefe ein bisschen Agavendicksaft], dann ist es bestimmt ideal mit Knoblauch, Kräutern, Kümmel…

    Bestreuen mit Kümmel, Mohn, Chilliflocken, Salz, div. Körnern oder Nüssen…

    Ich werde jetzt immer ‘mal eine andere Variante probieren.

    Vielen Dank.

    Wirklich empfehlenswert! 5*

    ☻☻

    1. Liebe Rose,
      ja, das ist echt schade :-( Aber wenn Du magst, mach das doch gerne bei facebook! Ich würde mich sehr freuen 😀
      Liebe Grüße*

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