Ratatouille-Schnecken

Ich steh total auf Hefe-Basis-Aufstriche – am allerliebsten Tartex, ansonsten die von Alnatura. Und ich esse seit 16 Jahren stets dieselben Sorten: Kräuter, Paprika, Ungarisch und zur Not mal Tomate, aber alles andere kommt mir nicht ins Haus – in der Hinsicht bin ich ganz schrecklich konservativ und probiere quasi nie was Neues aus (was der Bauer nicht kennt und so…). Aber weil das so langweilig und spießig ist und ich manchmal so gerne unkonventionell und total crazy wäre, überkommt es mich alle paar Monate und ich teste eine neue Sorte (da guckste!). Aber natürlich nichts abgefahrenes wie Saison-Pasteten oder irgendwas mit Senf oder Kürbis oder so, ich will´s ja nicht übertreiben. Eher nehme ich dann eine Sorte, die nah an meine Standard-Wahl heran kommt.

So geschah es also auch vor ca. 2 Wochen. Ich war total mutig und habe eine Dose Ratatouille-Aufstrich von Alnatura aus dem dm mitgenommen. Was war ich stolz auf mich. Nun gut, es kam, wie es kommen musste und wirklich JEDES Mal kommt, wenn ich so einen verrückten Einfall habe (und weshalb ich seit 16 Jahren dieselben Aufstriche esse…): Mag ich nicht, mimimimi, tu das weg usw. Und wenn ich was nicht gerne mag, mag ich es einfach nicht aufessen, selbst wenn es ok ist. Aber ich esse nur Sachen, die ich wirklich mag (und koche auch meist nur die) und meine Experimentier-Freude ist da schon sehr gut auf meinen Geschmack abgestimmt. Denn auch, wenn ich etwas nicht mag und daher nicht essen will, so hasse ich es auch, Sachen wegzuschmeißen. Was also tun mit einer Dose Ratatouille-Aufstrich, aus dem ein Teelöffelchen fehlt?? Richtig! Ich habe mich daran erinnert, dass fast alles tausendmal besser  schmeckt, wenn man es pizza-ähnlich zubereitet (ich bin so ein Fuchs!).

Gesagt, getan und den verschmähten Aufstrich mit Gewürzen und Gemüse gepimpt, in einen sehr leckeren, da mit Pizza-Kräutern versehenen, Hefeteig eingerollt, gebacken und für extrem lecker befunden! Geht doch. Also, für alle, die den Aufstrich mögen und die ihn nicht mögen, gibt es hier das richtig leckere Rezept für Schmackofatz-Pizza-Ratatouille-Schnecken. Ich mochte sie warm am Liebsten, aber auch kalt waren sie prima. Dazu schnell gemacht, perfektes Finger-Food und anstelle von dem Aufstrich kann man auch einfach einen Rest Tomaten-Gemüse-Sauce nehmen.

Ratatouille-Schnecken
Ratatouille-Schnecken

Zutaten für ca. 15 Schnecken:

Teig

  • 250 g Weizenmhel Typ 550
  • 50 g Hartweizengrieß
  • 1 Tl Rohrohrzucker
  • 1 Tl Salz
  • 1 Tl Trockenhefe
  • je 1 Tl Basilikum, Thymian und Oregano (alles getrocknet)
  • 2 El Olivenöl
  • 160 ml Wasser, lauwarm

Füllung

  • 100 g Ratatouille-Pastete-Aufstrich-Gedöns
  • 1 El Sojasahne
  • 2 El Hefeflocken
  • 1 Tomate
  • 1 El Olivenöl
  • 1/2 Zucchini
  • evtl. etwas Kräutersalz

Zubereitung:

Für den Teig alle Zutaten in eine Rührschüssel geben und mit dem Handmixer, der Küchenmaschine oder den Händen mindestens 5 Minuten richtig gut durchkneten bis ein schön elastischer weicher Teig entstanden ist. Den Teig abgedeckt an einem warmen Ort für ca. 30 Minuten gehen lassen.

In der Zwischenzeit die Füllung zubereiten. Hierfür die Tomate häuten und fein würfeln (das Fruchtfleisch wird mit verwendet), die Zucchini auch fein würfeln.

Beides mit dem Aufstrich, der Sojasahne, Olivenöl, Hefeflocken und evtl. noch etwas Kräutersalz in eine Schüssel geben und alles mit einem Löffel glatt verrühren (glatt mit Gemüsewürfeln…).

Den Teig nach dem Gehen aus der Schüssel nehmen, nochmals kräftig durchkneten und dann zu einem großen Rechteck ausrollen (ca. 1/2 cm dick). Die Füllung gleichmäßig darauf verstreichen und den Teig locker zu einer Rolle aufrollen.

Mit einem scharfen Messer 2 cm dicke Scheiben von der Rolle abschneiden und flach auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen (eher zwei Bleche, denn die Schnecken sollten etwas Abstand haben, da sie noch aufgehen). Füllung die bei dem Prozedere rausgeschmoddert ist, einfach mit einem Messer oben drauf streichen.

Die Schnecken nochmals ca. 15 Minuten gehen lassen und dann im vorgeheizten Backofen bei ca. 200 °C Ober- und Unterhitze etwa 20 Minuten backen lassen (je nachdem wie dunkel und knusprig man den Teig mag).

Entweder warm gleich essen als Mittag- oder Abendessen mit etwas Salat (oder auch nicht…) oder abkühlen lassen und mitnehmen für unterwegs oder als Snack bei Parties oder wasweißich.

Et voilà!

24 thoughts on “Ratatouille-Schnecken”

  1. Hatte den Aufstrich im Adventskalender und fand ihn jetzt auch nicht so prickelnd. Er war ganz ok aber kommt um Längen nicht an den Kräuter Aufstrich heran. Jetzt weiß ich ja was ich damit machen kann;)

  2. Ich sehe, dass wir sogar dasselbe Olivenöl benutzen… 😀 Was die Aufstriche betrifft, so finde ich gerade Senf-Rucola am besten. Meine Mitbewohnerin liebt den mit Champignons (- den ich nicht so mag) und den Ratatouile-Aufstrich fand ich nicht sooo spektakulär. Aber die Schnecken wollt ich direkt auch ausprobieren, als ich das Rezept-Kärtchen fand. :) Die sehen wirklich sehr hübsch aus! Da war es ja nun doch nicht ganz umsonst, das Döschen gekauft zu haben! :)
    Ich finds übrigens ziemlich blöd, dass diese Hefeaufstriche in diesen Dosen sind. Ich frag mich, obs nicht etwas umweltfreundlicher geht und hab immer ein bisschen ein schlechtes Gewissen, wenn ich sie dann doch immer wieder kaufe. Aber neulich erzählte mir auch jemand, dass auch Gläser nicht gerade umweltfreundlich herzustellen seien… Hm…Wenn die nur nicht so verdammt gut schmecken würden!

    1. Hihi, ja, das ist aus´m Bioladen (ich war erstaunt, dass das da so verhältnismäßig günstig ist und bei unserem immensen Olivenöl-Verbrauch können die Flaschen irgendwie nicht groß genug sein :-) Und lecker isses auch noch)
      Ich glaube, ich mag alle Aufstriche, die was von Leberwurst haben (das habe ich als Kind quasi gelöffelt…ohne je darüber nachzudenken, was das ist), wobei mir die “wie Leberwurst” gerade nicht schmecken.
      Und das mit den Dosen finde ich auch blöd, zumal die bei mir nach 2-3 Broten auch schon leer sind. Ich habe auch gelesen, dass Dosen nicht schlimmer als Glas sind, vor allem, das Reinigen und Recyclen ist wohl sehr teuer und verbraucht immens Wasser und Strom. Aber Alu-Dosen?! Irgendwie auch nicht dolle…
      Also, selber machen :-) Aber dazu habe ich auch nicht immer Zeit und Lust – vielleicht ist eine Mischung gut (und für das Öko-Gewissen vertretbar?!)

  3. Ohh, Aufstriche! Ich muss gestehen, dass ich einige der klassischen Aufstriche nicht so mag, weil sie fad sind:) In Senf-Ruccola und dergleichen könnte ich mich dagegen reinlegen!
    Pizzaschnecken sind etwas Köstliches, dein Rezept werde ich gerne nachbacken (und wenn ich mal wieder nach eigenem Rezept backe, sollte ich endlich anfangen es aufzuschreiben und zu photographieren….;)

    1. :-) Ja, Senf-Rucola scheinen viele sehr zu mögen, ich glaube, ich bin da einfach ein bisschen komisch (und komme mir da wirklich manchmal sehr borniert vor…aber was soll´s)
      Und ja bitte – unbedingt Rezepte aufschreiben und fotografieren und bloggen und so. Mehr vegane blogs braucht das Land!

  4. Senf-Rucola mag ich gar nicht (da könnte ich mir auch nur Senf aufs Brot schmieren) und die Ratatouille fand ich furchtbar. Ich mag ja am liebsten Apfel-Zwiebel, Champignon, Shiitake und Olive. Die Paprika-Chili nehme ich gerne für eine Nudel-Bohnen Pfanne (die Mix-Bohnen von Rapunzel), wenns mal schnell gehen muss, schmeckt richtig lecker :)
    Das mit dem Verbrauch ist bei mir auch so eine Sache, nach ein paar Tagen muss schon die nächste Pastete her. Können die Dosen denn recycelt werden, so wie Glas?
    Die Schnecken werde ich aber auch mal nachbaken, sehen richtig lecker aus.

    1. Ich glaube, die Dosen werden nicht so recycled wie Glas, da man die ja nur in die gelbe Tonne tut (oder auch nichtmal das… wie hier, wo aufgrund von Ratten ALLES in einen Müll kommt :-( )
      Aber ich glaube, dass die Aludosen schon aus recyceltem Material hergestellt wird aus Industrie-Abfällen oder so, aber vielleicht ist hier auch eher Wunsch Vater des Gedanken (manchmal will ich einfach an das Gute in der Welt glauben :-) )

  5. Wir, also mein Sohn und ich, mögen den Ratatouille-Aufstrich.
    Und da er am Samstag drei wird, überlege ich gerade, könnte ich ihm deine Schnecken machen. Müssten ihm dann ja schmecken. Was meinst du, statt dem Hartweizengrieß kann man doch sicherlich auch den Dinkelgrieß (hab hier welchen von alnatura da) nehmen, oder?
    Und zum “Kaffee” habe ich schon deine Schoko-Cupcakes eingeplant. Bin gespannt, wie er die findet.
    Danke für die schönen Rezepte. Die helfen mir Neuling sehr.

    1. Hallo Beate,
      ja, wer den Aufstrich eh schon mag, wird die Schnecken sicher auch mögen :-)
      Du kannst problemlos Dinkelgrieß nehmen anstelle von Hartweizengrieß. Alternativ auch einfach mehr Mehl, wenn gerade mal kein Grieß zur Hand ist.
      Viele Grüße*

  6. Glas, Aluminium und Weißblech lassen sich recyclen und werden auch recyclet – wenn sie im Gelben Sack landen. Weißblechdosen werden bei Müllverbrennungsanlagen noch gut rausgefischt (da magnetisch), Alu geht im Restmüll meist verloren (ließe sich aber sehr gut recyclen, Alu-Förderung ist dagegen ne ziemliche Sauerei). Was davon aber am ökologischsten ist weiß ich (noch) nicht.. 😉

    1. Stimmt, an Magnetismus habe ich nicht gedacht (man merkt, dass ich mit Naturwissenschaften wenig am Hut habe…) Klingt also gut und ich über mich in Optimismus :-)

  7. Liebe Heldin!
    Sitze gerade mit einem Ratatouille-Schnecken-Bauch vor dem Computer. Die sind wieder mal sowas von köstlich und ganz schnell gemacht.
    Herzlichen Dank!!!!! :-)

  8. Teig gerade am Gehen :)
    Zur Aufstichdiskussion: Der “Wildkräuter”-Aufstrich von Tartex, den es gerade und “nur für kurze Zeit” gibt, ist einer der besten Aufstriche, die je auf meinem Brot waren…! Hoffentlich bleibt der im Sortiment.

    1. Hui, echt?! Es gibt Tartex “Wildkräuter” – das klingt ja lecker! Da lauf ich morgen doch glatt mal ins Reformhaus :-)
      Danke für die Info und viele Grüße*

  9. Ich habe mir gestern eine Dose von diesem Aufstrich gekauft (eigentlich nur wegen diesem Rezept), ich finde ihn eigentlich ganz lecker. Der wird sich bestimmt gut in diesen Schnecken machen. Ich esse gerne die Ibi Auftsriche vom Lebe Gesund Versand. Am liebsten habe ich momentan Ibi Kräutergarten, Bärlauch und Italiano.
    Viele Grüße,
    Joy

    1. Ja, ich bin wirklich seeeehr mäkelig im Hinblick auf Aufstriche…schlecht schmeckt der auch nicht, aber für mich isser eben nix auf´s Brot. Ich mag neben den Hefe-Aufstrichen und selbstgemachten am Liebsten die Streich-Dinger von Zwergenwiese und die neuen Streich´s-drauf; aber auch hier wieder nur ganz wenige ausgewählte Sorten *seufz*
      Viele Grüße*

  10. Ich habe gerade diese Schnecken gebacken. Sie sind echt super lecker. Ich hatte noch ein paar eingelegte getrocknete Tomaten mit reingemacht.

  11. Ich hab noch einen Bruschetta Tomate Aufstrich im Schrank rumstehen. Den werd ich morgen glei mal für dieses Rezept verwenden. Bin schon ganz gespannt drauf. Muss noch Zucchini kaufen :-) Aber heut abend ist erstmal Pizza aufm Plan mit dem Boden von Deiner Mini-Pizza à la Margarita. Bin so gespannt. Hab noch nie Pizzaboden selber gemacht, obwohl das ja nu echt nicht schwer ist. Erschreckend, wie “unselbständig” die Menschheit geworden ist, was das Kochen und Backen betrifft *seufz*
    Ich finde Deine Rezepte jedenfalls alle toll und man kann sich gute Ideen für eigene Rezepte und Abwandlungen holen. Sehr edel.

  12. Hallo!
    Hab gerade einen Streich-Rucola-Aufstrich (von Zwergenwiese) und find den eher langweilig. Wenn ich hier von Senf-Rucola aufstrich lese, denke ich, mit Senf könnte ich ihn vielleicht aufpeppen?
    Kennst du den?
    Hast du eventuell auch eine Idee, wie der zu verwerten wäre?
    Glaubst du, ich könnte den auch für dieses Rezept verwenden (dann wohl ohne Sojasahne, er schmeckt schon sehr cremig) ?
    Liebe Grüsse

  13. (Fortsetzung vom vorherigen Kommentar): mir ist beim Stöbern auf deinem Blog die Idee gekommen, den Aufstrich für die Champignons-Blätterteig-Kräutercreme-Schnecken zu verwenden (anstelle von der Kräutercreme) und ihn aber noch mit etwas Gemüsebrüh-pulver zu würzen (Hefeflocken habe ich nicht).
    Denkst du, das würde klappen?
    Ganz liebe Grüsse von der Interessentine

    1. Liebe Interessentine,
      also, mit Senf würde ich den Aufstrich nicht “strecken”, da der ja eher so Frischkäse-ähnlich ist. Der Senf-Rucola, den ich meine, ist auf Nährhefe-Basis, da passt das irgendwie besser zu (meiner Meinung nach…). Aber der Rucola-Streich lässt sich wirklich ganz hervorragend anstelle von der Kräutercreme für die Blätterteigschnecken verwenden (ohne Sojasahne, da haste Recht) oder als Basis für einen Flammkuchen/Gemüsetarte oä. Also einfach einen dünnen Hefeteig ausrollen, den Streich etwas nachwürzen mit Gemüsebrühpiulver oder Kräutersalz, auf den Teig streichen und dann mit (angebratenem) Gemüse (Champignons, Zucchini, Zwiebeln, Lauch, Tomaten oder oder oder) belegen und entweder so backen (vielleicht wenig Olivenöl und Pfeffer/Salz darüber) oder Hefeschmelz/Béchamel/Vegan-Käse/Mandelmus-Sauce/Cashewkäse etc. darüber verteilen und backen. So verarbeite ich immer meine veganen Frischkäse-Fehlkäufe oder falls mal Aufstrich weg muss oder so – klappt prima und schmeckt immer wirklich lecker!
      Viele Grüße*

  14. Vielen Dank für den Tipp!
    Für eine Gemüsetarte oder so was in der Art, fehlt mir nämlich oft die Idee, wie ich da auf eine leckere Art das cremige reinbekommen könnte…
    Also, vielen Dank dir, und willkommen zurück aus dem Urlaub! Schweden gefällt mir auch super! Diese Wälder sind so zauberhaft, da scheinen ständig Trolle oder andere magische Wesen umherzuirren… 😉

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