Zwetschgen-Traum

Mein Liebster steht auf Zwetschgen-Kuchen und da die ja derzeit Saison haben, gab es in den letzten Tagen Zwetschgen-Kuchen. Aber natürlich nicht einfach nur Zwetschgen-Kuchen, sonder Zwetschgen-Traum. Auf den ersten Blick kein Unterschied, auf den ersten Biss aber sehr wohl…

Obwohl ich bei herzhaften Sachen gerne auf Hefeteig zurückgreife, mag ich den bei süßem Gebäck nicht so sonderlich und als Kuchen irgendwie noch weniger. Ich finde, Zwetschgen- oder Apfelkuchen mit Hefeteig wird extrem schnell trocken (und selbst an sehr kleinen Kuchen essen wir zu zweit drei Tage und Hefeteig-Kuchen schmeckt schon nach einem nicht mehr…) und schmeckt oft irgendwie “zäh” und halt einfach nicht so lecker. Quark-Öl-Teig (in vegan natürlich) ist auch nicht meins, der ist so kompakt und ja, weiß auch nicht…und Rührteig mag ich zwar sehr, aber mit so saftigem Obst wie Zwetschgen wird der halt leicht matschig und das mag ich auch nicht.

Also, was tun? Meine Lösung hier ist ganz einfach Mürbeteig. Den mag ich zu anderem Obst nicht so gerne, weil er schnell keksig und trocken wird, aber im Zusammenspiel mit den saftigen Früchten eignet er sich perfekt und hat dann eher die Konsistenz wie feiner Rührteig. Das heißt: Mürbeteig + saftiges Obst = Geschmack und Konsistenz von Rührteig + Obst, nur ohne matschig sein! Super.

Oben drauf natürlich die obligatorischen Streusel (Zwetschgenkuchen ohne Streusel geht gar nicht!) und herauskommt ein fantastisch locker lecker zarter Kuchen mit gaaanz vil Geschmack und schön saftig-säuerlichem Obst, mmmhhhh…

Die Zutatenliste ist sehr überschaubar und unspektakulär, oft hat man alles zu hause und auf jeden Fall gibt es alles in jedem nächsten Supermarkt, also ohne fancy Zeugs und so. Dazu sind sowohl Mürbeteig als auch Streuselteig super schnell gemacht (in etwa 2 Minuten), sollten nur zur besseren Verarbeitung eine Weile kühl gestellt werden, Zwetschgen sind schnell entkernt und klein geschnitten und fertig. Ein Gedicht! Schmeckt sowohl lauwarm als auch kalt, am Besten mit Vanillesauce oder Soja-Schlagsahne (pur geht natürlich auch…), bleibt lange frisch und lecker. Ach ja, für Fett-Vermeider und Auf-Diät-Menschen ist dieses Rezept ja mal so gar nix, der Geschmack lebt von Zucker und Fett – aber es lohnt sich :-) .

Zwetschgen-Traum
Zwetschgen-Traum

Zutaten für eine 18-20 cm Springform (für eine 28 cm Springform das Rezept verdoppeln):

  • 60 g Alsan, weich
  • 50 g Rohrohrzucker
  • 75 g Dinkelmehl Typ 630 (oder Weizenmehl Typ 550 oder 405)
  • 1/2 Tl Vanille, gemahlen
  • 1/2 Tl Zimt, gemahlen
  • 60 g Alsan, weich
  • 60 g Rohrohrzucker
  • 1/2 Tl Vanille, gemahlen
  • 1 Prise Salz
  • 1 geh. El Tapiokastärke oder Maisstärke
  • 3 El Wasser
  • 150 g Dinkelmehl Typ 630 (oder Weizenmehl Typ 550 oder 405)
  • 1 Tl Weinsteinbackpulver
  • 450 g Zwetschgen (Pflaumen gehen natürlich auch)

Zubereitung:

Aus Alsan, Rohrohrzucker, Vanille, Zimt und Dinkelmehl mit den Fingern einen Streuselteig kneten, das geht hier sehr schnell, da viel Fett verwendet wird, die Streusel sind also sehr weich. Möglichst nicht mehr Mehl zufügen, da sonst die Streusel nicht mehr so “butter”zart werden.

Den Teig in einer Schüssel mit Deckel für ca. 60 Minuten in den Kühlschrank stellen.

Für den Mürbeteig die Alsan mit dem Rohrohrzucker schaumig schlagen (mit dem Handmixer oder der Küchenmaschine), dann die Stärke und das Wasser zufügen und kräftig verquirlen. Salz, Vanille, Mehl und Backpulver zufügen und alles zu einem weichen glatten Teig verkneten. Den Teig ebenfalls in einer Schüssel abgedeckt in den Kühlschrank stellen für ca. 60 MInuten.

Die Zwetschgen waschen, halbieren, entkernen und in kleine Stücke schneiden.

Den Mürbeteig für den Boden aus dem Kühlschrank nehmen und auf der bemehlten Arbeitsfläche ausrollen, einen Kreis in der Größe des Bodens der Springform ausschneiden und diesen in die gefettete Springform legen. Aus dem restlichen Teig einen Strang für den Rand rollen und als Rand in die Form drücken.

Die Zwetschgenstücke gleichmäßig auf dem Teig verteilen, dann darüber aus dem Streuselteig mit den Händen gleichmäßig grobe Streusel verteilen.

Den Kuchen im vorgeheizten Backofen bei ca. 200 °C Ober- und Unterhitze ca. 35-40 Minuten backen, eventuell den Kuchen für die letzten 10 Minuten mit Alufolie oder Backpapier abdecken, dmait die Oberfläche nihct zu dunkel wird.

Auskühlen lassen oder lauwarm servieren.

Et voilá!

13 thoughts on “Zwetschgen-Traum”

  1. Ich liebe Zwetschgenkuchen. Mit Hefeteig eigentlich noch mehr, aber da muss man ihn eigentlich am ersten Tag wegfuttern, denn wie du gesagt hast wird er trocken 😉
    Aber dein Rezept wird ganz sicher auch bald getestet :) Klingt sehr lecker!

    1. :-) Ja, probier das Rezept echt mal aus – durch den hohen Fett-Anteil werden weder Teig noch Streusel trocken, wir haben drei Tage an dem Kuchen gegessen und er war jeden Tag super lecker! Ich glaube, morgen werde ich den wieder backen, da es im Moment einfach so leckere saftige Zwetschgen gibt, das muss ich ausnutzen…und einen Teil des Kuchens mache ich in so kleine Mini-Förmchen, die dann direkt aus dem Ofen mit Vanillesauce übergossen noch warm gegessen werden, yummy :-)

  2. Vorhin zusammen mit einer “Omnivorin” getestet und für superlecker befunden! Haben die doppelte Menge genommen und ihn deshalb etwa eine Stunde und 5 Minuten gebacken, wäre sonst etwas matschig geblieben…

    1. Super, das ist immer toll :-)
      Ja, das mit der längeren Backzeit bei mehr Teig ist ein guter Hinweis, vielen Dank! (und falls der Kuchen oben zu dunkel werden sollte, hilft es, ihn mit Backpapier abzudecken)

  3. hab am wochenende den zwetschgen-traum ausprobiert und er war wirklich himmlisch!! danke für das tolle rezept! (hab leider keine so guten zwetschgen bekommen, aber zusammen mit marillen und bisschen zitronensaft und zucker hats echt super geschmeckt!)

    1. Super :-)
      Ja, die Zwetschgen brauchen bei dem Wetter wohl noch ein bisschen…aber zur Not gehen auch Beeren – frisch oder tiefgekühlt, dann isses halt ein Beerentraum.

  4. Ich habe heute deinen Zwetschegentraum gebacken. Es war wirklich ein Traum, besonders lauwarm echt lecker.
    Da meine Zwetschgen noch etwas sauer waren hab ich sie mit etwas Vanillezucker bestreut.

  5. Hallo Heldin,

    Ich habe 1,5 kg Zwetschgen und würde den Kuchen gerne auf einem Blech (30×40) machen. Ich bin mir nur nicht sicher ob die 4 fache Menge reicht.
    Wie würde sich die Backzeit verändern.
    Großes Lob an deine tollen Rezepte. Bin immer gut zurecht gekommen und geschmeckt hat es auch immer allen!

    Danke!

    1. Liebe Cosamea,
      ich denke, die vierfache Menge reicht für ein Backblech. 600 g Mehl für den Boden plus die 1,5 kg Zwetschgen plus Streusel – das sollte hinkommen :-)
      Zu der Backzeit kann ich nicht so viel sagen, da ich selten ganze Bleche backe. Aber ich würde ihn so ca. 40-45 Minuten drin lassen evtl. auch etwas länger (also lieber länger bei eher niedriger Temperatur als kurz bei hoher), damit er wirklich durchgebacken ist. Ggf zum Ende hin mit Backpapier abdecken…aber eben auch nicht zu lange, damit er nicht trocken oder unten zu dunkel wird. Letztendlich gucke ich halt immer auf den Bräunungsgrad von Rand und Streusel und ob die Zwetschgen schön weich sind, dann kann eigentlich nicht soooo viel schief gehen :-)
      Viele liebe Grüße*

  6. Vielen Dank für die schnelle Antwort! Der Kuchen ist super gelungen. Die Backzeit betrug 55 min bei 200 Grad Ober und Unterhitze. Macht sich auch auf dem Blech super! Es waren alle begeistert!
    Ich hab ein Foto und den Link zu deinem Blog auf FB gepostet. Ich hoffe das ist ok.
    Liebe Grüße

    1. Ja klar ist das ok!
      Wie schön, dass es gut funktioniert hat auf dem Blech und jetzt habe ich auch einen echten Richtwert bzgl. der Backzeit, prima :-)
      Viele Grüße*

  7. Vielen vielen Dank für dieses tolle Rezept! Ich habe ihn zuerst genau so gebacken und, weil alle die ihn gegessen haben total begeistert waren, übers Jahr hinweg immer wieder mit verschiedenem Obst.
    Dieser Kuchen passt wirklich zu jedem Obst und er ist so einfach zu machen!
    Im Herbst mit Zwetschgen oder Äpfeln, gleich mache ich ihn wieder mit Rhabarber (ohne Zimt 😉 und vielleicht teste ich ihn demnächst auch mal mit Pfirsich oder Aprikosen!
    Du siehst also, du rettest hier jeden Geburtstag, Muttertag und auch alle anderen Anlässe – und manchmal sogar die ganz einfachen Wochenenden :)

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